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.. von Barclays?
weiß da jemand genaueres?
werden dort irgend welche Zahlen veröffentlicht, die für den Kurs bedeutend sein können?
dass BARCLAYS keine weitere Kapitalerhöhung benötigt, und das war ich, als letztes Jahr die Araber eingestiegen sind, dann konnte Barclays mit der Drehung des Marktes nur zu den Spitzengewinnern gehören. Allerdings habe ich anfänglich zwar mit einem fulminanten Anstieg gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Anstieg. Bildet sich eine neue Blase? Ich glaube nicht! Dafür ist die Stimmung noch zu schlecht. Als ich im Januar Barclays gekauft habe, rechnete ich mit einer Performance von 300 % in drei Jahren, auch und gerade deshalb, weil genug Geld in den Markt kommt, da in England die Notenpresse angeworfen wurde. Jetzt aber Obacht: Barclays wie auch andere Banken im angelsächsische Raum stehen vor einer neuen Herausforderung, die da heißt: Inflation! Inflation war noch nie gut für Banken, da die langfristigen Forderungen übermäßig an realem Wert verlieren! Viele sprechen derzeit von einer Deflation. Deflatorische Tendenzen ergeben sich aber nur kurzfristig aufgrund des so noch nie dagewesenen Nachfrageschocks. Wenn die toxischen Wertpapiere per Bargeld von der FED gekauft werden, sitzen die Banken auf Cash, das wieder in den Geldumlauf kommt. Eine zunehmende Dollarentwertung ist somit unumgänglich. Die langfristigen Fundamentaldaten für die Banken sind nicht rosig, so dass ich denke, dass nach den jüngsten Korrekturen sich viele Banken Ihrem fairen Wert genähert haben und mittelfristig nicht mehr viel Aufwärtspotential besitzen. Zumal eine kräftige Selbstreinigung im Bankensektor vermieden wurde und somit gesunde Banken bis auf einige Ausnahmen nicht Kapital daraus schlagen konnten. Der Kauf von Lehman war natürlich ein Glücksfall. Die Kehrseite: mit dem Verkauf von I-Shares hat man natürlich wieder Marktanteile in einem Wachstumssegment verloren.
Das Gebot der Stunde sind meiner Ansicht nach Dinge. Und zwar Dinge in Form von Rohstoffen, deren Fundamentaldaten ausgezeichnet sind. Dazu zähle ich Agrarrohstoffe - nicht zuletzt wegen der zunehmenden Wasserknappheit und der Umweltprobleme. Vielleicht aber auch Silber, dessen industrielle Anwendungsmöglichkeiten sich immer weiter ausdehnen. Ich halte Silber für das Industriemetall der Zukunft. Bei beidem - Silber wie auch Agrarrohstoffen - wächst die Nachfrage stärker als das bereitgestellte Angebot. Der momentane Nachfrageschock macht derzeit die Preise günstig, ändert aber langfristig nichts an der fundamentalen Situation. Man bedenke, dass die Chinesen immer noch ein Wachstum von 6% haben. Asien wird die Region sein, die als erstes aus der Krise kommt und die Nachfrage nach Rohstoffen wird weiter ansteigen. Das momentane Preisniveau läßt die Probleme auf der Angebotsseite nur noch anwachsen, da es zu reinigenden Effekten führt. Mag die Inflation doch kommen: Öl, Mais und Soja werden teurer. Die Kredite der Banken verlieren hingegen an Wert.
Wie seht Ihr das?
Gruß
Oldstock
Rohstoffe haben einen Wert schlechthin. Das ist die Logik des Wirtschaftens. Papiergeld ist nur Ersatz für Rohstoffe. Silber, Salz und Gold, ja selbst Getreide war mal ein Zahlungsmittel. Es wurde der Einfachheit halber durch Papiergeld ersetzt. Rohstoffe sind i.d.R. weniger von Spekulation geprägt - von wenigen sehr engen Märkten mal abgesehen. Auch diejenigen, die behaupten, der Ölpreis würde von Spekulanten getrieben, liegen falsch. Spekulanten haben statistisch gesehen nur geringen Einfluß auf den Ölpreis. Sämtliche industrielle Produktion hängt von Rohstoffen ab. Selbst viele Dienstleistungen. Im Übrigen liegst Du falsch, wenn Du sagst, Phasen der Inflation sind meist nur von kurzer Dauer. Die gesamten 70er Jahre waren von Inflation geprägt. Die USA hatten über eine ganze Dekade hinweg durchschnittlich eine Inflation von 10% bei sehr mäßigen Wirtschafts-Wachstumsraten. Entweder die Zentralbank duldet dies oder sie erhöht die Zinsen. Höhere Zinsen führen zu Kreditausfällen. Höhere Inflation zu einer Entwertung der momentanen langfristigen Kredite. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst. Beides ist unvorteilhaft für Kreditinstitute. Das Marktumfeld für Kreditinstitute wird schlechter.
Den Wert von Aktien zu bestimmen ist weitaus schwieriger, als den von Rohstoffen. Viele Rohstoffe brauchen wir zum Überleben, sie sind unabdingbar. Eine Barclays-Bank beispielsweise brauche ich nicht. Der "Wert" einer Aktie bestimmt sich i.d.R. von den Erwartungen künftiger Renditen des Unternehmens und alternativen Anlagemöglichkeiten. Einschätzung des Managements, Marktpsychologie, Branche, wirtschaftliches Umfeld, Kapitalausstattung etc.. Bei der Momentaufnahme der Bewertung von Unternehmen spielt die Verfassung des Marktes eine entscheidende Rolle. Panik beendet die Baisse (deshalb bin ich bei Barclays eingestiegen), Euphorie die Hausse.
Im Übrigen zieht der Goldpreis im Moment auch an, weil China seine Goldreserven massiv aufstockt. Ist das etwa eine Absicherung gegen die Entwertung des Dollars? Genau das ist es.
Rohstoffe besitzen einen inneren Wert, Aktien nur einen äußeren.
So long
Oldstock
Zum Öl:
Es ist einfach sachlich falsch, dass der Ölpreis durch Spekulanten übermäßig beeinflußt wird. Die Anzahl der Termingeschäfte von Spekulanten ist viel zu gering, um den Ölpreis nachhaltig zu beeinflussen. Das ist nun einmal Fakt, auch wenn viele (insbesondere Politiker) fälschlicherweise anderer Meinung sind.
Zur Inflation:
Bei hoher Inflation, werden Spareinlagen i.d.R. abgezogen. Langfristige Kredite hingegen laufen weiter. Es findet eine Verschiebung in der Bilanz statt. Banken werden tendentiell zu Gläubigern.
Innerer und äußerer Wert:
Inneren Wert habe Dinge, die ich zum Leben brauche, wie bspw. Nahrungsmittel. Äußeren Wert haben Dinge, die ich nicht unbedingt zum Leben brauche, bspw. Gold und Aktien.
Hausse und Baisse:
Eine Hausse geht zu Ende, wenn die Euphorie am Markt am größten ist und alle nur noch kaufen wollen. Eine Baisse geht zu Ende wenn der Ausverkauf aufgrund Panik stattfindet und nicht umgekehrt.
Aktien und Inflation:
Bisher war es regelmäßig so, dass in Phasen erhöhter Inflation im Durchschnitt höhere Renditen mit Rohstoffen, als mit Aktien erzielt worden sind. Das weiß auch ein Herr George Soros und ein Herr Jim Rogers, der im Übrigen schon 2005 die Suprime Krise und die Blase am US-Häusermarkt vorhergesehen hat.
Und jetzt werde ich persönlich:
Du hast Dich so ausführlich damit beschäftgt, was Du nun mit Deinem Geld und Deinen Gewinnen machen sollst. Das geht mir nicht anders. Ich rechne mit höherer Inflation, Anleihen und festverzinsliche Schuldverschreibungen sind deshalb das letzte, was ich bei dieser Erwartung kaufen würde. Mir geht es doch einfach darum, Alternativen aufzuzeigen. Mit ausgewählten Aktien kann man immer gut verdienen, wenn man das richtige Näschen hat. Cisco, IBM oder Microsoft Anfang der 80er ins Depot zu legen, wäre keine falsche Entscheidung gewesen. Gegenüber den Wachstumschancen solcher Perlen ist Inflation ein Witz. Mir geht es bei meinen Überlegungen um den breiten Markt. Und wenn Du mich fragst ob sich der S&P 500 oder der DJ/AIG-Commodity in den nächsten Jahren besser entwickeln wird, dann sage ich der DJ/AIG-Index. Und wenn Du mich fragst, ob sich angelsächsische Bankaktien nach dem starken jüngsten Anstieg und der erwarteten Inflation oder chinesische Wasserversorger die nächsten 10 Jahre besser entwickeln werden, dann sage ich chinesische Wasserversorger.
Viele Grüße und einen schönen ersten Mai,
Oldstock
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