Back to the roots, wie der Franzose so sagt...
"Großkunde", Investoren", "Investor", "namhafte Kunden", "Unternehmensgruppe" - hab ich noch Bezeichnungen aus Foren, Bebra-PRs/IRs und speziell von SD vergessen? Wäre auch interessant, diese Begriffe mal in der zeitlichen Reihenfolge ihres öffentlichen Auftretens zu verfolgen. Ich meine, "namhafte Kunden" ist die letzte Version.
Dann haben wir auf der Bebra-Seite außer der Thüga-Anlage keine andere vorzeigbare Biogas-Anlage, die in der Ägide Neupert nach dem Hüllenkauf der alten Brachthäuser-GmbH von Bebra produziert wurde. Weder komplett selbst produziert noch in angelieferten Modulen zusammengeschraubt. Was sich an Kleinanlagen im Vertriebs-Köcher befindet - Glaubenssache, da keine Zahlen vorliegen.
Bei der Thüga-Anlage blieben ca. 20% (400.000) von der 2,1-Mio.-Investition der Thüga in Bebra-Hand (ohne 700.000 Netzanschlusskosten), wobei da noch keine Lizenzgebühren für die Methan-Technik und keine Aufstell-/Montagekosten raus waren. Die eigentlichen Arbeiten inkl. Materialkosten mussten ja extern vergeben werden, da man keine eigenen Mitarbeiter dafür hat. Man sucht stattdessen nach "Handelsvertretern oder Vertriebspartnern".
Seit Weihnachten kursiert dann bei SD so 'ne Hausnummer von "12,5%", die Bebra selbst als eigenen *Gewinn* an *einer* bislang vertraglich fixierten 3-Megawattanlage sieht. Alles Andere ist immer noch Option. Eine vergleichbare Anlage der Schmack Biogas GmbH (jetzt unter Viessmann eingenordet) in Hünxe hat als Investitionskosten 13,2 Mio. Euro (das würde mit den von Bebra kolportierten 50 Mios Jahresumsatz bei ca. 4 Anlagen/Jahr ja korrelieren).
www.iwr.de/aufwind-windenergie/...nds_huenxe-beteiligungsprospekt.pdf
10,2 Mios (77,4%) entfallen davon auf die *schlüsselfertige Anlage* an sich, Marketing/Vetriebs- und Projektierungskosten belaufen sich auf 1,275 Mios (9,7% der Gesamtkosten). Wie Bebra bei 3 Megawatt *ohne* eigene Produktion auf einen Auftrag "in zweistelliger Millionenhöhe" (PM vom 15.11.11) kommt, ist rätselhaft - oder einfach nur eine Umschreibung für "wir haben nie gesagt, dass wir selbst soviel Umsatz machen".
Also: Entweder hat Bebra in kürzester Zeit eine eigene Anlagenproduktion auf die Beine gestellt oder eingekauft - da sprechen aber die dafür fehlenden Mitarbeiter und das dafür viel zu geringe Eigenkapital dagegen. Oder aber irgendwer *investiert* wirklich in Bebra und spendet damit die notwendige Kohle - dann ist aber unklar, warum mittlerweile nur noch von "namhaften Kunden" gesprochen wird. Oder Bebra macht das, was offensichtlich ist: reinen Vertrieb und ein bisserl Layout der Anlagen als "Projektierung" - dann sind aber "12,5% Gewinn" von zweistelligen Mio-Investments so utopisch wie die Jungfrauengeburt.
So, jetzt dürft ihr mich wieder mobben