Warum ist Bitcoin so schwach und wie geht es weiter mit der Kryptowährung?
Seit Wochen rutscht Bitcoin immer tiefer und tiefer. Mit den bevorstehenden Mt.-Gox-Auszahlungen droht eine neue Talfahrt. Oder kommt es zu einer Rallye nach dem Motto: Sell the rumour, buy the news?
Bitcoin steht vor einer möglichen neuen Herausforderung, da die unmittelbar bevorstehenden Auszahlungen der ehemaligen Kryptowährungsbörse Mt. Gox zu einer Verkaufswelle führen könnten. Nach Jahren der Verzögerungen beginnt Mt. Gox in wenigen Tagen mit der Verteilung von Bitcoin und Bitcoin Cash an seine Gläubiger, was zusätzlichen Druck auf die Kryptowährungsmärkte ausüben könnte.
JPMorgan-Analysten weisen darauf hin, dass ähnlich wie bei den kürzlichen Liquidationen durch Gemini-Earn-Gläubiger, die Auszahlungen von Mt. Gox kurzfristig den Markt belasten könnten. Die Gläubiger der gescheiterten Börse sind berechtigt, etwa 142.000 Bitcoins zu erhalten, die nach aktuellen Preisen einen Wert von rund 9 Milliarden US-Dollar darstellen. Die Mehrheit dieser Auszahlungen, die ab Montag erfolgen können, wird voraussichtlich im Juli erfolgen.
Das wird Bitcoin im nächsten Monat weiter unter Druck setzen, erwarten die Analysten. Im Gegensatz dazu stehen die Auszahlungen von FTX, bei denen es sich um Bargeld handelt, was positive Impulse setzen könnte, da Krypto-orientierte Gläubiger wahrscheinlich ihre Mittel in Krypto-Assets reinvestieren würden. Diese Gelder, die sich laut JPMorgan auf 14 bis 16 Milliarden US-Dollar summieren, dürften ab Anfang Oktober ausgegeben werden.
Die Auszahlungen von Mt. Gox markieren das Ende einer langen Wartezeit für viele Gläubiger, die seit der Schließung der Börse im Jahr 2014 auf ihr Geld warten. Die Börse war einer der größten Bitcoin-Marktplätze, bevor sie nach einer Reihe von Hacks zusammenbrach.
Analysten von Galaxy Digital und andere Marktbeobachter betonen jedoch, dass die Auswirkungen auf den Markt möglicherweise nicht so dramatisch sein werden, wie einige befürchten. Viele der Gläubiger sind langjährige Bitcoin-Anhänger, die möglicherweise nicht dazu übergehen werden, ihre Bestände sofort zu verkaufen, insbesondere angesichts potenzieller steuerlicher Folgen.
Trotz dieser optimistischen Einschätzungen bleibt die Stimmung im Kryptomarkt angespannt. Bitcoin fiel Anfang der Woche unter die 60.000-US-Dollar-Marke, und die Ankündigung von Mt. Gox hat zu einer weiteren Verunsicherung beigetragen. Analysten und Investoren müssen nun abschätzen, ob diese Entwicklungen eine "Verkaufen auf Gerücht, kaufen auf Nachricht"-Dynamik auslösen könnten, wie es bei früheren marktbewegenden Ereignissen der Fall war.
JPMorgan zumindest geht davon aus, dass Bitcoin nach einer kurzfristigen Schwächeperiode ab August eine Erholung erfahren könnte.
Quelle: wallstreetONLINE
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