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Frankfurt, 05. Feb (Reuters) - Der Autovermieter Sixt
AG [SIX2.GER] hat seine Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 2002
bekräftigt und zugleich Gerüchte um angebliche
Bilanz-Unregelmäßigkeiten zurückgewiesen.
"Der Vorstand hat keine Veranlassung, die Ertragsprognosen
für das Jahr 2002 zu korrigieren. Alle anders lautenden
Spekulationen sind falsch", hieß es in einem am Mittwoch
veröffentlichten Schreiben des Unternehmensvorstandes.
Hintergrund des Briefes ist, dass Sixt nach eigener Darstellung
den Versuch einer Kampagne gegen das Unternehmen vermutet.
"Wir haben davon Kenntnis bekommen, dass derzeit von
interessierter Seite durch die Benutzung der Medien Gerüchte und
Unwahrheiten über die Sixt AG in Umlauf gebracht werden, die
offenbar das Ziel haben, das Unternehmen am Kapitalmarkt zu
diskreditieren", heißt es in dem von Firmenchef Erich Sixt und
Finanzvorstand Manfred Sturm unterzeichneten Schreiben. So seien
verschiedene Presseorgane "gezielt" angesprochen worden, wobei
von "überfälligen Gewinnwarnungen und angeblichen bilanziellen
Unregelmäßigkeiten bei der Sixt AG" die Rede gewesen sein soll.
Zur möglichen Identität der Urheber der vermuteten Kampagne
äußerte sich Sixt nicht. Auch ein Firmensprecher wollte dazu auf
Anfrage keinen Kommentar abgeben. "Es sind mehrere Medien
gezielt mit Fehlinformationen versorgt worden", bekräftigte der
Sprecher. "Es geht nicht um ein Gerücht, es geht um eine
gezielte Kampagne." In dem Schreiben hieß es dazu weiter, der
Vorstand werde nun die Strafverfolgungsbehörden einschalten.
Mit Blick auf die Bilanz-Spekulationen teilte Sixt mit:
"Aufsichtsrat und Vorstand weisen jedwede Gerüchte über
angebliche bilanzielle Unregelmäßigkeiten bei der Sixt AG
entschieden zurück. Diese Gerüchte entbehren jeder Grundlage.
Sie sind nichts weiter als der Versuch einer Verleumdung von
interessierter Seite." Der Konzern werde wie angekündigt Ende
März die Eckdaten des Abschlusses vorlegen.
Das Anlegerblatt "Prior Börse" berichtete ohne konkrete
Nennung von Quellen über eine angeblich "forsche
Rechnungslegung" bei dem Münchener Autovermieter. Die Prüfer
säßen "mit rauchenden Köpfen" über den Sixt-Bilanzen und hätten
vor Erteilung des Testats noch "Diskussionsbedarf", hieß es in
dem Bericht. Der Sixt-Sprecher bezeichnete den Bericht als
"schlichtweg falsch". "Der Abschluss ist noch gar nicht
aufgestellt, die Prüfung hat noch gar nicht begonnen", sagte er.
Der Autovermieter Sixt hatte Ende November seine Prognosen
für das Geschäftsjahr 2002 bekräftigt und einen Umsatz etwa auf
Vorjahresniveau und einen Zuwachs beim Vorsteuerergebnis von
rund 15 Prozent angekündigt. Der Aktienkurs von Sixt büßte am
Mittwoch bis zum Abend knapp 3,4 Prozent auf 7,20 Euro ein.
pew/mab
Gruß Pichel