es wird ja immer wieder von den Problemen des chinesischen Bankensektores gesprochen: hab hier mal nen Artikel dazu gefunden...
NLP steht übrigends für "non-performing-loans"..."faule Kredite"...
Bemühungen um NPL-Beseitigung beschleunigt
Die hohe Rate der NPLs ist eine lauernde Gefahr für die Banken. Um die finanzielle Stabilität zu erhalten, ist China dabei, die Anstrengungen zur Beseitigung der NPLs zu beschleunigen.
Von Zhu Jiadi
Der hohe NPL-Anteil, der die chinesischen Kommerzbanken belaste, sei auf dem internationalen Kapitalmarkt eine Seltenheit, sagte ein leitender Angestellte von UBS Warburg, als er über den Eindruck von ausländischen Investoren betreffs Chinas Kommerzbanken sprach.
Es stimmt, dass die fortbestehende hohe NPL-Rate eine konstante Schmerzquelle für die inländischen Banken, insbesondere die vier staatlichen Kommerzbanken, sind. Die Lösung dieses Problems ist ein dringendes Bedürfnis geworden.
Statistiken der Zentralbank zeigten, dass die vier staatlichen Kommerzbanken – die Chinesische Industrie- und Kommerzbank (ICBC), die Chinesische Aufbaubank (CCB), die Bank of China (BOC) und die Chinesische Landwirtschaftsbank (ABC) -- Ende 2001 Darlehen in Höhe von 7 Billionen Yuan ausgegeben hatten, davon waren 1, 76 Billionen Yuan bzw. 25,37% NPLs, worunter wiederum 600 Mrd. Yuan bzw. 8% tatsächliche Verluste waren.
Der chinesische Bankensektor unterteilt die NPLs in überfällige, festliegende und eingefrorene Kredite, eine Klassifikationsmethode, die sich von der internationalen Praxis unterscheidet.
Da NPLs eine allgemeine Erscheinung in der Operation von Kommerzbanken sind, haben Banken in verschiedenen Ländern ihre eigene Warngrenzlinie gezogen. Die Sicherheitsstandards im Baseler Kapitalabkommen, die die Minimumrate für die angemessene Kapitalausstattung auf 8% und die NPL-Rate auf unter 10% festsetzen, werden universal als eine internationale Warnlinie anerkannt. Das japanische Bankwesen benutzt eine lockerere Warngrenze bei unter 15% für die NPLs.
Das Bankvermögen bildet über 85% des gesamten Finanzvermögens in China, während die vier Staatsbanken 73% des gesamten Marktes des ganzen Bankensektors ausmachen. Daher gab die Zentralbank Anfang 2002 ein administratives Dekret heraus, in dem sie die vier staatlichen Kommerzbanken aufforderte, ihre NPLs bis 2005 unter 15% zu bringen.
Im März 2002 sagte der damalige PBC-Direktor Dai Xianlong, das Ziel zu erreichen, erfordere, dass die Staatsbanken ihre NPL-Rate in den nächsten Jahren jährlich um 3% senken. Die NPL-Reduzierung ist seither als einer der Schlüsselindikatoren für die Bewertung der Leistung der staatlichen Kommerzbanken aufgelistet worden.
Einem Insider zufolge hat jede Bank ihre eigenen Ziele für die NPL-Reduzierung festgesetzt, die wiederum an jede Ebene und jede Abteilung weitergeleitet worden sind.
Der BOC-Direktor Liu Mingkang legte persönlich für 2002 die folgende Forderung für seine Bank fest: die inländischen BOC-Bankfilialen müssen dafür sorgen, dass ihre NPL-Rate um 3% gesenkt wird und sich anstrengen, eine Reduzierung von 4% zu erreichen.
Ende Juni 2002 war die NPL-Rate der Bank im Vergleich zur Rate von Anfang des Jahres um 2,28% gesenkt worden, mit einer Nettoschrumpfung von 10 Mrd. Yuan in der NPL-Bilanz. Anfang November hatte die Bank fast 26,15 Mrd. Yuan in Bargeldern wieder eingebracht, womit sie 105% ihres Zieles von 25 Mrd. Yuan für die Lösung des NPL-Problems erfüllte, zwei Monate vor dem Zeitplan.
Dong Jianyue, Generalmanager der NPL-Verwaltungsabteilung der BOC, bestätigte vor kurzem, dass die BOC es 2002 geschafft habe, ihre NPL-Rate durch vielfältige Mittel wie Verkauf, Abschreibungen, und Kapitalumschichtungen um 4% zu reduzieren.
Die CCB begann im April 2002 Kooperationsgespräche mit Morgan Stanley für den Verkauf eines Portefeuilles von NPLs in den Händen ihrer südchinesischen Filialen in Shanghai, Zhejiang, Jiangsu, Ningbo und Suzhou. Mit einem Buchwert von 4 Mrd. Yuan umfassen die zum Verkauf stehenden NPLs uneinbringliche Forderungen, Aktienkapital und verpfändete Vermögenswerte.
Zhang Qu, Vizedirektor der ICBC und für die NPL-Angelegenheiten verantwortlich, sagte, die ICBC, Chinas größte staatliche Kommerzbank, sei durch die für sie bisher schwierigste Zeit gegangen. Gegenwärtig ist der Betrag der NPLs, den die ICBC jährlich beglichen bzw. wieder eingeholt hat, größer als der, der neuen NPLs, darunter ist die Hälfte Einbringungen in Bargeld.
Zhang zufolge hat die ICBC ein computerkontrolliertes System für die Überprüfung und die Genehmigung von neuen Darlehen und ein Aufsichts- und Managementsystem eingeführt. Die Bank hat landesweit 2000 Filialen, die das Recht auf die Kreditausgabe haben. Das Computersystem ermöglicht der Hauptzentrale nun, jedes Kreditgeschäft zu beaufsichtigen und jedes Darlehen zu kontrollieren. Diejenigen, die bei der Vergabe eines Kredits jenseits ihrer Autorität oder bei der Verletzung der Vorschriften erwischt werden, werden mit einer Strafe oder der Entlassung zu rechnen haben.
Folglich beliefen sich die NPLs auf nur 2% der 1,35 Billionen Yuan an Darlehen, die die Bank 1999 ausgegeben hatte, eine Rate, die seit 2000 weiter auf 1,2% gesunken ist. Die Raten für gewisse Kreditarten haben sich den internationalen Levels angenähert. Beispielsweise befindet sich die für Konsumkredite für Individuen bei 0,73% und für Wohnungskredite für Individuen bei 1,29%.
PBC-Statistiken zeigen, dass die NPL-Rate der vier staatlichen Kommerzbanken Ende 2002 im Vergleich mit Anfang des Jahres auf 2,65% gefallen war.
Für Banken mit einem niedrigen NPL-Stand wie der CCB ist es leichter die NPL-Rate innerhalb der kurzen Zeit von drei Jahren von 2002 bis 2005 auf unter 15% zu bekommen. Für die ABC ist dies jedoch ein schwieriges Unterfangen. Mit ihrer riesigen Anzahl an NPLs hat die Bank bisher noch nicht ihren NPL-Anteil publik gemacht.
Die Rolle der AMCs
1999 wurden vier AMCs, nämlich Huarong, Cinda, Orient und Great Wall, gegründet, um bei der Sanierung der schlechten Außenstände der vier staatlichen Kommerzbanken zu helfen. Sie übernahmen über 1,4 Billionen Yuan an NPLs von der ICBC, der ABC, der BOC und der CCB.
Drei Jahre sind seit ihrer Gründung vergangen. Was haben sie mit den NPLs getan? Bis zum 30. September 2002 hatten die vier AMCs NPLs in Höhe von 232,3 Mrd. Yuan (der Anteil des Tausches von Schulden gegen Aktienkapitel ausgenommen) beseitigt, was 16,6% des Gesamtbetrages war. Insgesamt 84,6 Mrd. Yuan an NPLs waren wieder eingebracht worden, was eine Einbringungsrate von 36,42% war, darunter 52,5 Mrd. Yuan an Bargeld, eine Bargeldeinbringungsrate von 22,6%. Es gab noch 1,16 Billionen Yuan an NPLs, die auf ihre Beseitigung warteten.
Die vier AMCs haben ihre Sanierungsbemühungen beschleunigt, hauptsächlich durch öffentliche Ausschreibungen und Auktionen. Am 8. Oktober versteigerte die China Great Wall AMC 1345 NPC-Projekte mit einem Buchwert von insgesamt 19,8 Mrd. Yuan. Eine Woche später veranstaltete die China Huarong eine Auktionsmesse, auf der NPL-Immobilien verkauft wurden. Für 180 Objekte wurden Verträge geschlossen, wobei der Transaktionswert 520 Mio. Yuan erreichte.
China Cinda und CCB veranstalteten vom 28. Oktober bis zum 3. November landesweit Auktionen, wobei 2620 Projekte mit einem Buchwert von 8 Mrd. Yuan zu Versteigerung standen. Am 13. November stellte China Orient ein Bündel von 90 NPL-Projekten in Shunde, Provinz Guangdong, mit einem Buchwert von 4,47 Mrd. Yuan zum Verkauf an inländische Investoren.
Die Einführung von ausländischem Investment ist ein weiteres Mittel der vier AMCs für die NPL-Sanierung. Am 15. Oktober schloss die China Great Wall internationale Ausschreibungen für die Sanierung von 8,1 Mrd. Yuan an NPLs ab. Knapp zwei Monate später unterzeichnete China Orient ein NPL-Transferabkommen mit zwei amerikanischen Firmen, Distressed Asset Consulting und Chenery Capital Inc.; das Geschäft involviert 60 NPL-Projekte mit einem Buchwert von 1,8 Mrd. Yuan.
Finanzrisiken unter Kontrolle
Auch wenn die NPLs der Banken riesig seien, sei China nicht mit einer bevorstehenden Finanzbedrohungen konfrontiert; die Risiken seien unter Kontrolle, so chinesische Wirtschaftsexperten.
Fan Gang, Generalsekretär der Chinesischen Reformstiftung:
Als ich Japan besuchte, fragten mich viele japanische Gelehrte ununterbrochen: „Wann denken Sie, wird in China eine Finanzkrise ausbrechen?“ und „In welchem Jahr genau wird eine Finanzkrise ausbrechen?“ Ich antwortete ihnen, dass die Möglichkeit einer Finanzkrise in jedem Land existiere. Was China anbelangt, so haben wir unser Bestes getan, die Risiken einzudämmen und zu mildern, um eine mögliche Krise so lange wie möglich zu verschieben.
Allerdings entbehren ihre Fragen nicht jeglichen Grundes. Die Probleme im chinesischen Bankwesen haben weltweit Interesse angezogen. Eine beschleunigte Reform ist der einzige Weg für eine Lösung.
Die jüngsten Statistiken zeigen, dass der Anteil der NPLs der chinesischen Staatsbanken am BIP zwischen 26 und 27% liegt. Zusammen mit den 1,4 Billionen Yuan, die an die AMCs transferiert worden sind, machen die NPL-Konten der Banken fast 40% des BIP aus. China hat eine der höchsten Raten an Bank-NPLs in der Welt.
Ein interessanter Punkt ist, dass die chinesischen Banken trotz einer hohen NPL-Rate nach wie vor operieren; die Menschen fahren fort, ihr Geld in die Banken einzuzahlen, anstatt einen Run auf ihre Spareinlagen zu machen. Jüngste Statistiken zeigen, dass die Sparguthaben in den chinesischen Banken über 8 Billionen Yuan betragen. Unterdessen hat die chinesische Wirtschaft ein nachhaltiges Jahreswachstum von 7-8% beibehalten, ohne Auftauchen einer Finanzkrise. Dies bedeutet, dass die Finanzangelegenheiten Chinas von einer breiteren Perspektive aus betrachtet werden müssen.
Die NPLs der chinesischen Banken sind in gewissem Sinn Staatsschulden. Staatliche Banken werden von Krediten des Staates gedeckt. Solange der Staat funktioniert, werden sie nicht Bankrott gehen. Von dem Grund für ihr Auftauchen aus beurteilt, sind die NPLs zu einem großen Teil Subventionen, die der Staat an staatseigene Unternehmen vergibt, um deren Betrieb aufrechtzuerhalten. Die einzige Sache ist, dass diese Subventionen nicht aus den Staatsfinanzen sondern aus den Banken kommen. In der Wirtschaftstheorie sind sie „quasi-Staatsschulden“ und der Staat trägt die Verantwortung für die letztendliche Zahlung der Staatsschulden.
Auf der anderen Seite machen die Staatsdarlehen etwa 16% des BIP aus, so Statistiken, die während der letzten Sitzung des 9. Nationalen Volkskongresses im März 2002 herausgegeben wurden, zufolge. Es handelt sich hierbei um eine der niedrigsten Rate weltweit in dieser Hinsicht.
Kombiniert mit den Bank-NPLs und den Regierungsdarlehen ist der Anteil Chinas Staatsschulden immer noch nicht sehr hoch und dies bleibt auch so, selbst wenn die externen Schulden miteinberechnet würden. Die asiatische Finanzkrise 1997 demonstrierte, dass riesige externe Schulden der Hauptgrund gewesen waren, die zu einer Finanzkrise in einem Land führen können. Damals betrugen die kurzfristigen externen Schulden der Republik Korea fast 40% deren BIP und die Thailands über 30%. Der Anteil Chinas externer Schulden an dessen BIP macht 15% aus, die meisten davon sind langfristige zwischenstaatliche Darlehen. Externe kurzfristige Kommerzkredite machen nur 1% des BIP aus, während sie einen dominierenden Teil der externen Schulden der südostasiatischen Länder ausmachten, als die Finanzkrise von 1997 ausbrach.
Bank-NPLs, Regierungsdarlehen und externe Schulden gehören alle zu den Staatsschulden, die letztendlich von der ganzen Gesellschaft zurückgezahlt werden müssen. Gegenwärtig tragen die drei kombiniert zu 60-70% zum BIP Chinas bei. Ohne die langfristigen externen Schulden stehen sie bei etwa 57%, eine Rate innerhalb des kontrollierbaren Ausmaßes.
Angesichts dieses Fakts ist China nicht mit ernsten Finanzrisiken konfrontiert, auch wenn seine riesigen NPLs in den Banken fortbestehen. Falls China jeglichen Risiken ausgesetzt ist, dann handelt es sich nicht um externe Risiken, die damals die asiatische Finanzkrise auslösten. Die internen Risiken liegen in der Tatsache, dass die riesigen NPLs bereits zu einer Schrumpfung der Bankkredite geführt haben.
Aus einem wirtschaftlichen Blickwinkel aus gesehen, ist China momentan sogar mehr als sicher vor externen Finanzrisiken oder einer ausländischen Zahlungskrise. Chinas jährlicher Handelsüberschuss beläuft sich auf über 20 Mrd. US$; seine laufenden Konten verzeichnen einen Überschuss und seine Kapitalkonten haben einen konstanten Zuwachs in ausländischem Direktinvestment verzeichnet. Seine Devisenreserven sind ebenfalls auf über 230 Mrd. US$ angestiegen und sollen 2002 260 Mrd. US$ erreicht haben. Aus einem wirtschaftlichen Blickwinkel aus gesehen, mangelt es einem Entwicklungsland an Kapital und es ist nicht rational für China eine derartig große Devisenreserve zu haben. Die Reserve dient jedoch der Finanzsicherheit des Landes.
Die o.g. Analyse zeigt, dass China in absehbarer Zeit keine Finanzrisiken zu befürchten hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es in der Zukunft keine Finanzkrise erleiden wird, solange das gegenwärtige Finanzsystem unverändert bleibt und verschiedene Probleme ungelöst gelassen werden. In der Tat existieren in Chinas Finanzsystem viele Probleme, darunter die Probleme im Bankwesen und die im Kapitalmarkt. Angesichts dieser Umstände sollten die Reformen beschleunigt werden, um das Auftauchen von möglichen Finanzkrisen zu verhüten.
Xiao Zhuoji, ein bekannter Wirtschaftsexperte:
Viele Länder und Regionen in Ostasien und Lateinamerika sind in den letzten paar Jahren von Finanzkrisen heimgesucht worden. Auch wenn die Gründe der einzelnen Länder sich unterscheiden, war ein Grund ihnen allen gemein. Während die wirtschaftliche Globalisierung mit schnellerem Tempo vorangegangen ist, haben diese Länder und Regionen in Sachen interner Wirtschafts- und Finanzstärke hinterher gehinkt. Ihre Finanzoperation und ihr Regulationssystem haben versagt, sich der wirtschaftlichen und finanziellen Globalisierung anzupassen.
Welche Lehren können wir hieraus ziehen? Offensichtlich haben diese Länder zu sehr eine nach außen gerichtete Wirtschaft betont. Der Außenhandel machte einen extrem großen Anteil ihres BIPs aus und daher waren sie Fluktuationen auf dem internationalen Markt gegenüber nicht resistent. Ihre Probleme existieren in China bis zu einem gewissen Grad. Nehmen wir die nach außen gerichtete Wirtschaft als Beispiel. Auf der einen Seite hat der Im- und Exporthandel in den letzten beiden Jahrzehnten bedeutend zugenommen und spielt eine wesentliche Rolle für das Wachstum des BIPs des Landes. Auf der anderen Seite ist China aufgrund seines steigenden riesigen Außenhandels für den Einfluss von internationalen Marktschwankungen verwundbar geworden. Ein wichtiger Grund hinter dem inspirierenden Wirtschaftswachstum von 2002 war eine bedeutende Zunahme der Im- und Exporte. Von Januar bis Oktober stieg das Im- und Exportvolumen über 20%. Dies zeigt, dass Chinas Wirtschaftswachstum 2002 zum großen Teil von den Veränderungen des internationalen Marktes beeinflusst war. Da dieses Phänomen andauern wird, werden Unsicherheiten in der Wirtschaft des Landes steigen.
Die proaktive Finanzpolitik, die in den letzten paar Jahren implementiert wurde, hat in der Entwicklung der Volkswirtschaft eine positive Rolle gespielt. Darüber hinaus haben sowohl das Finanzdefizit als auch die Staatsschulden nicht den international anerkannten Alarmlevel überschritten. Beispielsweise belief sich das Haushaltsfinanzdefizit von 2002 auf 308,9 Mrd. Yuan, was weniger als 3% des BIP war, eine Rate, die unter dem problematischen Grenzwert liegt.
Allerdings nehmen von der Implementierung der proaktiven Finanzpolitik anfallende Probleme zu. Da die steigenden Defizite, eine Art von Staatsschulden, letztendlich von zukünftigen Finanzeinnahmen wettgemacht werden müssen, werden sie eine Erblast für die zukünftigen Staatsfinanzen sein. Der Staat arrangiert zudem jetzt auch Investment durch geplante und administrative Mittel. Dies wird noch mehr Schwierigkeiten in der zukünftigen marktorientierten Reform des Investmentsystems bringen. Alle diese Faktoren werden einen gewissen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung haben.
Große Risiken lauern in den Fluktuationen des Kapitalmarktes der nächsten zwei Jahre. Ohne effektive Maßnahmen für die Umkehrung des Phänomens wird die Entwicklung des Kapitalmarktes mit Schwierigkeiten geplagt sein. Daher sollten die Abteilungen, die für die Entwerfung der Makrowirtschaftspolitik verantwortlich sind, rechtzeitig effektive politische Entscheidungen treffen. Einige gegenwärtige Sondermaßnahmen sorgen kaum für einen Anreiz der Entwicklung des Kapitalmarktes. Institutionelle und politische Innovationen sollten ergriffen werden. Beispielsweise sollte der Eintritt von Auslandskapital in den chinesischen Kapitalmarkt beschleunigt werden. Nicht nur sollte es qualifizierten institutionellen Investoren erlaubt werden, in Chinas Markt einzutreten, sondern ebenso sollten vielfältige Mittel ergriffen werden, darunter die Einrichtung von sino-ausländischen Investmentmanagementfonds und sino-ausländischen Investmentmanagementfirmen, um den Eintritt von Auslandskapital in den chinesischen Markt zu beschleunigen. Wir sollten die Öffnungsbemühungen voranbringen, um die Entwicklung des Finanz- und des Kapitalmarktes anzukurbeln.
Das Finanzsystem: Stabil und sicher
China hat die Kapazität und die Bedingungen, die NPL-Rate seiner Finanzinstitutionen, möglichst bald auf einen niedrigen Level zu bringen.
Von Dai Xianlong
(Der Autor ist der ehemalige Direktor der CVB.)
Chinas Finanzwesen setzt seine stetigen und sicheren Operationen trotz hoher NPL-Rate weiter fort. Die in den letzten Jahren angefallenen Risiken sind eingedämmt worden und werden allmählich reduziert. China hat die Kapazität und die Bedingungen, die NPL-Rate seiner Finanzinstitution möglichst bald auf einen niedrigen Level zu bringen.
Mein Argument basiert auf den folgenden Gründen: Die chinesische Wirtschaft hat ein rapides und nachhaltiges Wachstum beibehalten; der Wert des RMB ist stabil geblieben; die Devisenreserven haben ein schnelles Tempo gehalten; verschiedene Indikatoren der externen Schulden liegen weit unter der allgemein anerkannten Warngrenze; der Anteil der aufgeschobenen öffentlichen Schulden am BIP liegt unter dem internationalen Warnwert; der Wertpapiermarkt und das Versicherungswesen entwickeln sich auf einer regulierten Bahn; die NPL-Rate der Finanzinstitution sinkt; und die Öffentlichkeit hat großes Vertrauen in die Entwicklung des Bankwesens des Landes in den Reformen.
Selbstverständlich ist die chinesische Finanzindustrie nach wie vor mit großen Problemen, die eine zügige Lösung erfordern, konfrontiert. Beispielsweise brachten Unternehmen von 1992-2001 775,5 Mrd. Yuan an Fonds aus dem Aktienmarkt auf, während ihre Darlehen von Finanzinstitutionen auf 8,6 Billionen Yuan stiegen. Die große Abhängigkeit der Unternehmen von den Bankdarlehen hat sich nicht geändert, was zu neuen finanziellen Risiken führen kann.
Um die Finanzrisiken zu minimalisieren, sollte die chinesische Regierung die Finanzreformen weiter fördern. Ein modernes unternehmerisches Finanzsystem sollte etabliert werden, um die internationale Konkurrenzfähigkeit des Bankensektors zu verbessern. Die umfassenden Reformen der staatseigenen Kommerzbanken sollten beschleunigt werden, um diese bis 2006, wenn ausländische Banken wie chinesische Banken behandelt werden, in moderne Finanzunternehmen mit einer beträchtlichen internationalen Konkurrenzfähigkeit zu transformieren.
Darüber hinaus ist es ein Muss, den Finanzmarkt weiter zu verbessern. Die Entwicklung des Kapitalmarktes sollte ganz besonders in den Brennpunkt gerückt werden, um die Effizienz der nichtstaatlichen Kapitalnutzung zu verbessern. Die Finanzüberwachung und -regulierung sollten weiter verbessert werden, um gegen Finanzrisiken gewappnet zu sein bzw. diese zu mildern, die Interessen der Sparguthabeninhaber, Investoren und Steuerzahler zu sichern, und die staatliche Finanzsicherheit zu erhalten. Das Regulierungssystem sollte verbessert werden, indem die Regulierungsgesetze und -vorschriften ausgebaut und die Regulierungsmittel gestärkt werden.
China wird die politischen Maßnahmen für die Öffnung des Finanzsystems weiter verbessern. Während das direkte Auslandsinvestment weiter ermutigt wird und das Ausmaß der externen Schulden kontrolliert wird, wird das Land vorsichtige Schritte in der Öffnung von Investmentportefeuilles machen. Es wird Maßnahmen ergreifen, um das regulierte schwebende RMB-Wechselkurssystem basierend auf Faktoren von Marktangebot und -nachfrage zu perfektionieren. Der Formationsmechanismus des RMB-Wechselkurses wird unter der Voraussetzung der Erhaltung der Stabilität des Wechselkurses verbessert werden.
Kaufkraftparität und die Größe der Devisenreserven beeinträchtigen den Wechselkurs in großem Ausmaß. Der Wechselkurs ist vor allem von der wirtschaftlichen Grundlage, dem Finanzsystem, dem Devisenverwaltungssystem und von Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt bestimmt. Der RMB wurde von 1986-94 zweimal gegenüber dem US$ abgewertet, während sein nominaler Wechselkurs von 1994 bis 2002 um 5% aufgewertet wurde, wodurch sein tatsächlicher Kurs um 40% angestiegen ist. Dies zeigt, dass der RMB stark geworden ist und einen stabilen Wechselkurs hat.
füx