Mannheim - Kapitalmarktkenner in Deutschland geben sich optimistisch: Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen stieg im Mai auf 31,1 Punkte - von 13 Zählern im April. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit.
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Der Anstieg lag über den Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Anstieg auf 20 Punkte gerechnet. Seit November 2008 klettert der Index, für den monatlich rund 300 professionelle Anleger und Analysten befragt werden, ununterbrochen. Er liegt nunmehr über seinem historischen Mittelwert von 26,2 Punkten.
Die Bewertung der aktuellen Lage hat sich im Mai hingegen erneut leicht verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 1,2 Punkte auf minus 92,8 Punkte.
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zu SPIEGEL WISSEN "Was die reine Konjunkturentwicklung angeht, mehren sich zwar die Anzeichen, dass das Schlimmste nun überstanden ist", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz und verwies auf die zuletzt gestiegenen Industrieaufträge. "Bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt steht uns aber das Schlimmste wohl noch bevor", schränkte er ein.
Der überraschend stark gestiegene Index unterstützt laut einer Analyse der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Stabilisierung. "Insgesamt liefert die ZEW-Umfrage eine freundliche Indikation für den Ifo-Geschäftsklimaindex, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird", schrieben die Experten in einer Studie vom Dienstag.
Die Lagebeurteilung sei allerdings nochmals "katastrophal schwach" ausgefallen. Auch beim Ifo-Index rechnet die Helaba mit einem verbesserten Erwartungswert, die Lageeinschätzung dürfte weiter auf sehr tiefem Niveau liegen.
suc/Reuters/dpa-AFX