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Die Gewinne im Firmenkundengeschäft der Commerzbank schrumpfen. Spartenchef Markus Beumer muss beweisen, dass man noch auf ihn zählen kann. An Ideen mangelt es ihm nicht. Von Sebastian Jost und Anne Kunz
Mehr als drei Jahre Krise sind bei Markus Beumer unsichtbar geblieben: Der schlanke 48-Jährige hat ein jugendliches Lachen und kaum ein graues Haar. Kein Wunder: Er ist Chef des Firmenkundengeschäfts derCommerzbank – der Vorzeigesparte des Kriseninstituts. In den vergangenen Jahren hat er das strauchelnde Geldhaus mit üppigen Gewinnen über Wasser gehalten. Doch seit ein paar Monaten laufen auch Beumers Geschäfte deutlich schlechter als sonst.
Beumer: Die Staatshilfe haben unsere Kunden eher positiv gesehen. Denn sie hat dazu beigetragen, dass wir auch in der Krise den Mittelstand weiter finanzieren konnten. 2009 hatte das von mir verantwortete Segment eine Wertberichtigung von knapp einer Milliarde Euro verbucht. Trotzdem sind wir an der Seite unserer Kunden geblieben. Das vergessen sie uns nicht, und deswegen halten sie auch in schwierigen Zeiten zu uns.
Beumer: Derzeit kommen bis zu 1000 pro Monat hinzu. Das ist gut, reicht mir aber nicht. Wir können da sicher noch aggressiver werden.
Beumer: Wir sind manchmal vielleicht zu nett. Ich will zwar weiter nett sein, aber wir sollten beim Kundengespräch schon stärker darauf achten, dass es auch zum Abschluss kommt.
Beumer: Natürlich gab es bei Banken generell eine Phase, in der möglicherweise eher der Ertrag im Fokus stand. In der Mittelstandsbank war das allerdings nicht Teil des Geschäftsmodells und wird es auch in Zukunft nicht werden. Deshalb hat unsere Vertrauensbasis bei den Unternehmen kaum gelitten. Bei den Privatkunden haben die Banken derzeit sicher einen schwereren Stand. Da war der Vertrauensverlust durch die Finanzkrise größer. Das wieder aufzubauen, wird Zeit brauchen.
Beumer: Wir wollen verstärkt beim kleinen Mittelstand noch Marktanteile gewinnen. Dort sind bisher die öffentlich-rechtlichen Institute stark vertreten. Hier sehen wir noch gute Chancen für uns.
Beumer: Nur Unternehmen, die nicht zu unseren Kunden zählen, können eine solche Wahrnehmung haben. Bei unseren Kunden ist das Bild aber ganz anders. In Gesprächen sagen uns viele, sie seien froh, von einer Bank betreut zu werden, die auch im Ausland wie eine Firmenkundenbank tickt, nicht wie eine Investmentbank. Wir betreiben nicht in jedem Land ein eigenes Profitcenter. Der Kunde soll sich gar nicht darum kümmern müssen, ob das Bankgeschäft in Deutschland oder im Ausland abläuft. Das schätzen die Kunden enorm.
Beumer: Hier müssen wir weiter Überzeugungsarbeit leisten. Aber im Exportgeschäft sind wir Marktführer und bauen unser weltweites Netz weiter aus. Gerade haben wir Repräsentanzen in Angola, Georgien und Bangladesch eröffnet. In solchen Ländern verdienen wir Millionenbeträge im Exportgeschäft, auch weil da außer uns keine Bank vertreten ist.
Beumer: Wir werden innerhalb der kommenden zwei Jahre eine Filiale in Sao Paulo gründen. Außerdem werden wir auch in der Schweiz lokales Mittelstandsgeschäft aufbauen. Dazu eröffnen wir gleich mehrere regionale Filialen.
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