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DJ Commerzbank-CEO dämpft Erwartungen an Quartalsergebnis - HB
VWD
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FRANKFURT (Dow Jones)--Commerzbank-CEO Martin Blessing hat vor zu hohen Erwartungen für das Abschneiden des Instituts im zweiten Quartal gewarnt. Zwar hätten sich die Märkte im Mai beruhigt, sagte er gegenüber dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Im Juni seien aber auch neue Rückschläge zu verzeichnen gewesen. "Operativ ist die Entwicklung der Geschäftsbereiche im zweiten Quartal sehr unterschiedlich verlaufen", so Blessing. Der CEO gibt sich damit weitaus zurückhaltender als viele Mitbewerber. Nicht zuletzt hatte sich die Deutsche Bank mehrfach sehr positiv über den Verlauf des zweiten Quartals 2009 geäußert.
Mit Blick auf die anhaltenden Spekulationen um eine abermals notwendige Kapitalspritze des Bundes für die Commerzbank sagte Blessing: "Nein, das sehe ich nicht. Wir sind komfortabel kapitalisiert." Gänzlich ausschließen wollte er einen neuen Gang zum Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin aber ebenso wenig wie eine Umwandlung von Teilen der 16,4 Mrd EUR schweren Einlage des Bundes in Aktien. "Damit beschäftige ich mich, wenn es relevant werden sollte", sagte Blessing. Momentan sei dies aber kein Thema.
Viele Analysten rechnen damit, dass die Commerzbank wegen der Rezession 2009 und 2010 milliardenschwere Kreditausfälle verkraften muss und so wieder in Kapitalnot kommt. Blessing räumte in dem Interview ein, die Zahl fauler Kredite werde zweifelsohne steigen, er sprach sich zugleich aber gegen übertriebenen Pessimismus aus. "Noch sehen wir im Mittelstand keine Insolvenzwelle auf breiter Front", sagte er. Das könne sich selbstverständlich ändern. Die Frage sei, wie lange die Krise dauere und wann die Konjunktur wieder anziehe.
Blessing stellte klar, dass die Commerzbank insbesondere nach der Gründung einer eigenen Abwicklungseinheit für Wertpapiere im Volumen von 38 Mrd EUR dem staatlichen Bad-Bank-Konstrukt skeptisch gegenübersteht. "Wir haben keinen Druck, denn wir haben mit unserer Restrukturierungseinheit eine eigene Lösung." Diese Einschätzung habe auch vor dem Hintergrund Bestand, dass die Ratingagenturen angekündigt haben, strukturiertere Wertpapiere nochmals sehr viel kritischer zu bewerten - was für viele Häuser zu zusätzlichen Belastungen führen dürfte. "Bislang sehen wir nichts, was unsere Haltung in Bezug auf eine Teilnahme am Bad-Bank-Modell signifikant beeinflusst", sagte Blessing.
Eine Rückkehr der Immobilienfinanzierungstochter Eurohypo in die Gewinnzone im laufenden Jahr bezeichnete Blessing als "natürlich" möglich. "Was wir beobachten - und das nicht nur bei der Eurohypo - sind Wertaufholungen in Teilen des Portfolios, etwa bei Staatsanleihen", sagte der CEO. "Da hat sich die Lage entspannt."
Webseite. www.handelsblatt.com
DJG/ros
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June 28, 2009 10:16 ET (14:16 GMT)
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§Quelle: VWD 28.06.2009 16:16:00