Compugroup ist m.E. auf einem vielversprechenden Markt tätig, die Aktie ist nach dem Kursrutsch in der letzten Woche ganz nach oben auf meine Watchlist gerückt.
Hab deshalb mal den letzten Quartalsbericht aus Q1 2015 studiert:
www.equitystory.com/Download/Companies/...-Q1-2015-EQ-D-00.pdf
28,5 Mio EBITDA, 18,03 Mio EBIT und 0,42 € EPS in Q1 sind wirklich sehr gute Zahlen. Auch ist die Prognose von 120 Mio EBITDA und 80 Mio EBIT in 2015 vor kurzem vom VV bestätigt worden, das ist ebenfalls positiv.
Die Aktie wäre demnach günstig (bereinigtes KGV knapp unter 20) und ein klarer Kauf.
2 Dinge haben mich aber ziemlich verwundert:
1. Die auf den ersten Blick sehr erfreulichen Q1 Ergebnisse sind größtenteils einem Anstieg des Finanzergebnisses von 0,5 Mio in Q1 2014 auf sage und schreibe 14,8 Mio in Q1 2015 zu verdanken, resultierend aus einem Rückgang von Verbindlichkeiten in Fremdwährungsgeschäften.
Das scheint mir alles andere als nachhaltig zu sein, eine richtige Erklärung für diese hohe Zahl habe ich angesichts des deutlichen Eurorückgangs heuer auch nicht. Kann mir dieses Ergebnis hier jemand einigermaßen plausibel erklären?
2. Die Konzernbilanz schaut wirklich nicht gut aus (milde ausgedrückt), ich komme da auf einige 100 Mio Nettoverbindlichkeiten, Tendenz steigend. 547 Mio immaterielle Vermögenswerte bei Gesamtaktiva von 796 Mio sind auch sehr heftig.
Der entscheidende Enterprise Value von Compugroup ist damit um einiges höher (ca. 20-25% nach meiner Rechnung) als die eigtl. Marktkapitalisierung von knapp 1,5 Mrd €, was die Aktie weniger günstig macht.
Außerdem stellt sich für mich die entscheidende Frage: Wird Compugroup diese hohen Nettoverbindlichkeiten über viele Jahre weiter vor sich herschleppen und langsam abbauen oder droht da demnächst eine Kapitalerhöhung?
Meinungen dazu?