Ich kann den Bereich nicht als Frage formulieren, aber mir wäre dieser Nachhaltigkeitsaspekt sehr wichtig, um zu beurteilen, wo man faire Bewertungen ansetzt.
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Heute wieder ein "Skandal-Bericht" im Manager-Magazin.
Für Kenner nichts neues - aber für die Verunsicherung einiger Anleger dürfte es doch reichen. (vgl.https://www.manager-magazin.de/...enkonzern-und-die-investoren-clique)
Ein paar "Kernaussagen":
Obwohl Winter Corestate stets als risikoarmen und wenig kapitalintensiven Vermögensverwalter verkaufte, war er, um wachsen zu können, auf einen steten Fluss frischer Mittel angewiesen. Es wird dann in der Folge darauf verwiesen, dass Corestate/Winter Geld brauchte um "die Immobilien, aus denen er seine Investmentvehikel baute, zunächst einmal kaufen und vorfinanzieren musste.! --> Dass auch risikoarme Geschäftssysteme kein Geld brauchen um zu wachsen, ist eine neue Erkenntnis
Eine Zeit lang schaffte Corestate es, seine Schwächen durch eine Kette von Übernahmen zu kaschieren. --> Welches die Schwäche ist - ausser dass man zum Wachsen Kapital braucht -wird nicht angeführt.
Auch die HFS-Übernahme könnte sich für die Mehrheit der Corestate-Aktionäre noch als schwer verdaulicher Brocken erweisen. Es wird dann darauf verwiesen, dass 620 Mio. in bar und Aktien für HFS bezahlt worden sind ... für Kreditassets im Wert von 1,2 Mrd. Lt. MM ein ungewöhnlich hoher Preis. Es wird dann als Folge auf die Bilanz verwiesen: Dort liegt der aktivierte immaterielle Firmenwert (Goodwill) des Neuerwerbs bei rund 520 Millionen Euro, was 80 Prozent des Eigenkapitals entspricht. Zweifelsohne beängstigende Dimensionen – gerade angesichts des waghalsig erscheinenden Geschäftsmodells. --> Das ist schon fast Panikmache. Was beängstigend am Geschäftsmodell ist, wird nicht erklärt. Und dass man für das Beurteilen der Qualität einer Bilanz vor allem den Verschuldungsgrad betrachten sollte, steht zumindest in meinem BWL-Buch.
Die Gewinnsituation bei HFS sieht allerdings nach einer wackligen Konstruktion aus. Die Konkurrenz berichtet von zurückgehenden Raten im Mezzanine-Geschäft, und mit der Zeit sind auch die Risiken der HFS-Vehikel gestiegen. Es wird dann darauf verwiesen, dass HFS im Jahr 2018 rund 450 Millionen Euro frisches Geld einwarb. Dann wird aber gleichzeitig geschrieben, dass ein Teil der Investoren ...(dies) .. als Ausstiegsgelegenheit genutzt zu haben. Rund 300 Millionen flossen ab, nachdem in den vorangegangenen Jahren kaum Mittel abgezogen worden waren. --> Das mit dem Mittelabfluss ist die einzige Neuigkeit im Bericht. Das wäre gut, wenn das auf der HV hinterfragt wird.
Wie luftig das Modell inzwischen geworden ist, lässt sich an einem anderen Warnsignal ablesen. Nämlich, dass Ketterers HFS-Partner Graf von und zu Hoensbroech nachdem Corestate HFS gekauft hatte, erst einmal um seine eigene finanzielle Sicherheit bedacht war. Er schlug seine Corestate-Aktien los, die er durch den Deal erworben hatte.--> Das ist war ja zum Jahresanfang 2018 ... das als Ausfluss eines konkreten Geschäfsrückgangs bei HFS darzustellen ist einfach irreführend.
In Summe ist der Artikel wenig substanziell aber sehr tendenziös. Begriffe wie "waghalsig", "wackelig" "luftig" oder "beängstigend" haben wenig mit sachlicher Information, dafür mit Stimmungsmache zu tun. Neues (mit Ausnahme, dass angeblich 300 Mio. aus HFS abgeflossen sein sollen) habe ich dem Artikel aber nicht entnommen.
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Wertung | Antworten | Thema | Verfasser | letzter Verfasser | letzter Beitrag | |
18 | 8.075 | CORESTATE Capital Holding S.A | Zuckerberg | vw-porsche | 20.12.24 10:15 | |
1 | Seri?se Firma? | fbo|229181594 | fbo|229181594 | 26.02.19 08:56 | ||
1 | eur | Der Connaisseur | Der Connaisseur | 24.02.19 21:06 |