Statt die Reissleine zu ziehen, will er Mitsubishi ohne Rücksicht auf Verluste übernehmen und sanieren. Das kann verheerende Folgen für Daymler Chrysler haben, denn die Schulden des japanischen Krisenunternehmens drücken in die Bilanz. Es drohen ein schlechtes Kreditrating und damit höhere Zinsen für Fremdmittel. Diese Gefahr sieht auch Schrempp. Doch den Weg zurück hat er sich selbst versperrt: Chrysler, Smart und Mitsubishi Motors sind heute technisch so eng verzahnt, dass ohne den japanischen Partner die ganze Strategie nicht mehr funktioniert. Mitsubishi stellt die technische Basis für viele Chrysler- und Smart-Modelle. Jetzt rächt sich erneut, dass Daimler-Benz 1998 seine lupenreine Premium-Strategie aufgegeben hat, um ins Massengeschäft hinab zu steiegen. Dabei hätte das Rover-Debakel BMWs eine Warnung sein müssen, den Luxus-Pfad besser nicht zu verlassen. Renault hat es mit Nissan ungleich leichter, denn diese Massenmarken passen technisch besser zusammen als Mercedes, Chrysler und Mitsubishi. Daimler muss jetzt zahlen, dami vielleicht eines Tages zusammenwächst, was nicht zusammengehört.
Financial Times Deutschland
Schrempp der grösste Kapitalvernichter Deutschlands, oder ist ein KFZ-Mechaniker, mit seinem Schulsack, in der heutigen globalen Welt-Wirtschaft überfordert?
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