05.10.2004
DAX legte in 2003 ca. 37% zu
Grüner VM
Der DAX hat in 2003 ca. 37% zugelegt, doch kaum ein Anleger hat den deutlichen Anstieg noch in Erinnerung, berichten die Experten von "Grüner VM".
Anleger, die im Frühjahr 2003 entnervt das Handtuch geworfen und ihre Bestände verkauft hätten, hätten an dieser Entwicklung nicht mehr partizipiert. Viele Investoren hätten sogar auf fallende Aktienkurse gesetzt und große Verluste verbucht. Der von Daniel Benton geführte und mit 8,2 Mrd. Dollar größte Hedge-Fonds für Aktien "Andor Capital Management LLH" habe in 2003 sogar 13 Prozent verloren und damit im Vergleich zur Benchmark MSCI-World (der um ca. 30% zugelegt habe) über 43% eingebüßt.
Eine regelrechte Depression habe sich an den Finanzmärkten und in den Köpfen der handelnden Personen festgesetzt. Viele Marktteilnehmer würden nach wie vor in der "emotionalen Falle" stecken und könnten sich einen weiteren Anstieg einfach nicht vorstellen. Sie hätten sich an das Muster der Bearmarket-Rallies, der Aufwärtsbewegungen im Abwärtstrend, gewöhnt. Im historischen Vergleich gebe es hierfür jedoch keine statistischen Belege. Es bringe grundsätzlich eher Nachteile mit sich, zu sehr seinen negativen Erfahrungen in der Vergangenheit nachzuhängen.
Die angeblich "zu gute Stimmung", auf die weiterhin viele Pessimisten hinweisen würden, sei eher ein Mythos denn eine Tatsache. In der letzten Woche hätten die Experten mit einem befreundeten Investmentbanker gesprochen und ihn nach der derzeitigen Situation und Stimmung im Aktienhandel gefragt. Seine Antwort: "Im Leichenschauhaus herrscht gute Stimmung im Vergleich zu dem, was hier los ist. Lediglich Garantieprodukte werden nachgefragt." In dieser Stimmung würden keine Bullenmärkte enden!
Die Seitwärtsbewegung in 2004 habe die alten Ängste vor einem erneuten Absturz der Aktienmärkte wieder belebt. Sei dies wahrscheinlich? Eher nein. Die Nervosität der Anleger sei erstaunlich hoch. Nüchtern betrachtet, gebe es hierfür nur wenig nachvollziehbare Gründe. Der DAX habe in 2003 per Saldo 37% zugelegt. In diesem Jahr habe man bisher ein Minus von lediglich einem Prozent gesehen. Der S&P 500 habe 2003 um ca. 26,4% zugelegt, in 2004 bisher ca. 1%. Warum also diese Aufregung?
Beeindruckend sei vor allem der Vergleich der diesjährigen Schwankungsbreiten mit dem Vorjahr: Der DAX sei in 2003 bis zum 12. März um 24,3% eingebrochen und habe sich im Jahresverlauf um über 82% (!) verbessert. Der S&P 500 habe bis zum Märztief 10,3% verloren und anschließend bis zum Jahresende um über 41% zugelegt. Die maximalen Veränderungen im Vergleich zum Jahresanfang hätten im DAX in 2003 -24,3% bzw. +38,2% betragen. Im S&P 500 -10,3% bzw. +26,4%.
2004 sei wesentlich ruhiger verlaufen: Der DAX habe verglichen mit den Ständen zum Jahresanfang (3.965 Punkte) im Tief am 16. August 8,7% verloren, und zum Hoch am 27. Januar 5,3% gewinnen können. Der S&P 500 habe am Jahreshoch +4,6% und am Jahrestief bei -4,6% gelegen. Die Schwankungsbreite (Volatilität) habe damit deutlich geringer als im Vorjahr gelegen.
Der bisherige Verlauf halte sich recht genau an die Erwartungen der Experten. Die "Rückstände" aus den schwachen Sommermonaten Juli und August, die sich schwächer präsentiert hätten, als ihr historischer Durchschnitt "vorgegeben" habe, sollten bis zum Jahresende aufgeholt werden. Der extreme Ölpreisanstieg um über 60% habe die meisten Marktteilnehmer überrascht und die Aktienmärkte belastet. Die Korrektur an den Aktienmärkten sei jedoch im Verhältnis zum Anstieg des Ölpreises äußerst moderat verlaufen. Die Experten würden diese beeindruckende relative Stärke klar positiv werten.
Die Nervosität unter den Anlegern sei - trotz einer äußerst geringen Schwankungsbreite - sehr hoch. Es kündige sich eine explosive Bewegung an. Die technische und fundamentale Situation spreche in der Summe für einen Ausbruch nach oben. Viele Anleger seien weiterhin nicht oder nicht voll investiert und würden weiter abwartend an der Seitenlinie verharren. Der größte Überraschungseffekt liege in einem dynamischen Ausbruch aus der Seitwärtsspanne - und zwar nach oben!
PS. besonders denn vergleich mit der szimmung eines leichenschauhauses finde ich gut
mfg
ath