27. Oktober 2008 Am Devisenmarkt geht es schon seit Wochen stürmisch zu. Ausgelöst durch die Kredit- und Wirtschaftskrise werden weiterhin die überzogenen Trends der vergangenen Jahre zurückgedreht.
Hatte sich lange Jahre sowohl für Anleger als auch für Unternehmen gelohnt, sich in Währungen mit tiefen Zinsen zu refinanzieren, um die erlösten Mittel in Währungsräumen mit höheren Renditen zu investieren, so werden nun seit einigen Wochen genau diese Strategien mit hoher Geschwindigkeit und mit voller Wucht zurückgedreht.
Das führt dazu, dass Währungen wie der Dollar, der Yen und der Schweizer Franken massiv aufwerten, während andere, die in den vergangenen Jahren gut gelaufen waren, ebenso deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Einzelne Staaten wie Australien oder auch Ungarn versuchen inzwischen zwar, mit Interventionen oder massiven Zinserhöhungen gegen den rasanten Verfall der eigenen Währungen vorzugehen. Allerdings ist die Eigendynamik inzwischen viel zu groß, als dass solche Maßnahmen etwas bewirken könnten.
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Die Dynamik leitet sich aus verschiedenen Faktoren ab. Erstens zwingt die Kreditkrise aufgrund der knapper gewordenen Finanzmittel und im Wert fallender Sicherheiten hoch verschuldete Banken, Unternehmen und auch private Personen - seien es Anleger oder Konsumenten - dazu, die Verschuldung zu reduzieren. Das führt zu einer Verkaufswelle bei allen Vermögenswerten, die sich auf die Schnelle in noch gut funktionierenden Märkten liquidieren lassen.
Die erlösten Mittel werden dann in jene Währungen zurücktransferiert, mit welchen sie in den vergangenen Jahren finanziert worden waren. Das sind eben Yen, Franken und Dollar. Die amerikanische Währung hatte sich in den vergangenen Jahren nicht nur durch tiefe Zinsen ausgezeichnet. Sondern da alle Welt auf die Abwertung wettete, lohnte sich die Finanzierung in Dollar auch aus diesem Grund.
Nun gilt gerade das Gegenteil. Inzwischen hat die amerikanische Währung mit 1,2405 Dollar je Euro innerhalb weniger Wochen so etwas wie einen fairen Wert im Verhältnis zur europäischen Einheitswährung erreicht, nachdem sie zuvor deutlich unterbewertet gewesen war. Andere Währungen wie der australische Dollar, die isländische Krone, der polnische Zloty, der ungarische Forint, der südafrikanische Rand, der brasilianische Real und auch der südkoreanische Won haben in den vergangenen drei Monaten gegen den Dollar zwischen 31 und 38 Prozent ihres Wertes verloren. Innerhalb kürzester Zeit wurden Kursniveaus korrigiert, die sich zuvor über Jahre aufgebaut hatten.
In den kommenden Wochen dürften diese Währungen nun auf der anderen Seite überschießen und noch deutlich schwächer werden können. Denn sollte sich die Weltwirtschaft so dramatisch abkühlen, wie es derzeit den Anschein hat, und sollten sich die Energie- und Rohstoffpreise weiter zurückbilden, so dürften die Zentralbanken in Europa und in anderen Teilen der Welt die Leitzinsen weiter zurückschrauben. Die Zentralbank Südkoreas ging am Montag voran und reduzierte den Leitzins um 75 Basis- oder 0,75 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent. Allerdings geht sie damit ein hohes Risiko ein. Immerhin schwächt sie auf diese Weise die Währung des Landes weiter. Das kann über die Importschiene den Preisauftrieb zum Problem werden lassen, sollten die zu importierenden Rohstoffe nicht günstiger werden.
FAZ
=> Den Euro muß als vierte Möglichkeit gelten. Die Poteniale dieser vier Währung sind sehr unterschiedlich. Japan kann mit einem hohen Yen nicht leben und wird abwerten. Der Euro dürfte auf sicht gegenüber dem USD wieder aufholen, und wenn nicht bietet er für Staatsanleihen als einziges der vier Währungsräume noch Zinssenkungsphantasien. Der Schweizer Franken bietet für mich das größte Aufwertungspotential, das zwar erst zögerlich beginnt, aber dafür weiter tragen wird als der Dollar und die übrigen. Die Schweiz kann mit den Exportfolgen leben, auch weil es sein Image als Weltbank damit stärkt. Ich habe allerdings noch immer keine EUR/CHF Put-OS gefunden, die weit aus dem Geld sind. Hat jemand einen Vorschlag.
Hatte sich lange Jahre sowohl für Anleger als auch für Unternehmen gelohnt, sich in Währungen mit tiefen Zinsen zu refinanzieren, um die erlösten Mittel in Währungsräumen mit höheren Renditen zu investieren, so werden nun seit einigen Wochen genau diese Strategien mit hoher Geschwindigkeit und mit voller Wucht zurückgedreht.
Das führt dazu, dass Währungen wie der Dollar, der Yen und der Schweizer Franken massiv aufwerten, während andere, die in den vergangenen Jahren gut gelaufen waren, ebenso deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Einzelne Staaten wie Australien oder auch Ungarn versuchen inzwischen zwar, mit Interventionen oder massiven Zinserhöhungen gegen den rasanten Verfall der eigenen Währungen vorzugehen. Allerdings ist die Eigendynamik inzwischen viel zu groß, als dass solche Maßnahmen etwas bewirken könnten.
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Die Dynamik leitet sich aus verschiedenen Faktoren ab. Erstens zwingt die Kreditkrise aufgrund der knapper gewordenen Finanzmittel und im Wert fallender Sicherheiten hoch verschuldete Banken, Unternehmen und auch private Personen - seien es Anleger oder Konsumenten - dazu, die Verschuldung zu reduzieren. Das führt zu einer Verkaufswelle bei allen Vermögenswerten, die sich auf die Schnelle in noch gut funktionierenden Märkten liquidieren lassen.
Die erlösten Mittel werden dann in jene Währungen zurücktransferiert, mit welchen sie in den vergangenen Jahren finanziert worden waren. Das sind eben Yen, Franken und Dollar. Die amerikanische Währung hatte sich in den vergangenen Jahren nicht nur durch tiefe Zinsen ausgezeichnet. Sondern da alle Welt auf die Abwertung wettete, lohnte sich die Finanzierung in Dollar auch aus diesem Grund.
Nun gilt gerade das Gegenteil. Inzwischen hat die amerikanische Währung mit 1,2405 Dollar je Euro innerhalb weniger Wochen so etwas wie einen fairen Wert im Verhältnis zur europäischen Einheitswährung erreicht, nachdem sie zuvor deutlich unterbewertet gewesen war. Andere Währungen wie der australische Dollar, die isländische Krone, der polnische Zloty, der ungarische Forint, der südafrikanische Rand, der brasilianische Real und auch der südkoreanische Won haben in den vergangenen drei Monaten gegen den Dollar zwischen 31 und 38 Prozent ihres Wertes verloren. Innerhalb kürzester Zeit wurden Kursniveaus korrigiert, die sich zuvor über Jahre aufgebaut hatten.
In den kommenden Wochen dürften diese Währungen nun auf der anderen Seite überschießen und noch deutlich schwächer werden können. Denn sollte sich die Weltwirtschaft so dramatisch abkühlen, wie es derzeit den Anschein hat, und sollten sich die Energie- und Rohstoffpreise weiter zurückbilden, so dürften die Zentralbanken in Europa und in anderen Teilen der Welt die Leitzinsen weiter zurückschrauben. Die Zentralbank Südkoreas ging am Montag voran und reduzierte den Leitzins um 75 Basis- oder 0,75 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent. Allerdings geht sie damit ein hohes Risiko ein. Immerhin schwächt sie auf diese Weise die Währung des Landes weiter. Das kann über die Importschiene den Preisauftrieb zum Problem werden lassen, sollten die zu importierenden Rohstoffe nicht günstiger werden.
FAZ
=> Den Euro muß als vierte Möglichkeit gelten. Die Poteniale dieser vier Währung sind sehr unterschiedlich. Japan kann mit einem hohen Yen nicht leben und wird abwerten. Der Euro dürfte auf sicht gegenüber dem USD wieder aufholen, und wenn nicht bietet er für Staatsanleihen als einziges der vier Währungsräume noch Zinssenkungsphantasien. Der Schweizer Franken bietet für mich das größte Aufwertungspotential, das zwar erst zögerlich beginnt, aber dafür weiter tragen wird als der Dollar und die übrigen. Die Schweiz kann mit den Exportfolgen leben, auch weil es sein Image als Weltbank damit stärkt. Ich habe allerdings noch immer keine EUR/CHF Put-OS gefunden, die weit aus dem Geld sind. Hat jemand einen Vorschlag.