Warum wird sich hier immer so oft an den Verbindlichkeiten aufgehangen. Ich bin weit weg davon ein Aktien-Analyst zu sein.
daher verzeiht mir eventuelle Fehler und korrigiert mich. Habe aber dafür etwas Branchenkenntnis die vielleicht helfen alles etwas einzuordnen
Verbindlichkeit
Langfristig 46 Mio .... davon Leasingverpflichtungen, verteilt auf die nächsten Jahre. finde ich jetzt in einem normalen Rahmen.
Kurzfristig 90 Mio
-> davon 61,5 Mio aus Lieferungen/Leistungen. Im Reifen(-Großhandel) völlig normal, dass der Warenbestand von Hersteller finanziert wird. Da finde ich (kostenlose) Lieferantenkredite jedenfalls besser als teure Bankkredite.
Die Ware wird auch an Lager benötigt um Geschäft zu machen. Dem stehen Umlaufvermögen (Vorräte , (kurzfristig) Forderungen und Liquidität ) 82 Mio gegenüber. also kurzfristig saldo zu den Verb. L+L sogar +20 mio
-> auch hier wieder Leasingverpflichtungen 9,4.
.... ja und der dann kommende "Kleinkram" Kundenguthaben etc. absolut im Rahmen.
Hervorzuheben auch keine Bankenkredite und ein 7 Mio Bankbestand.
Passt alles gut in die Welt.
24,4%
Sehr gute Entwicklung also.
Wo seht ihr also die Probleme mit den Verbindlichkeiten im Verhältnis zu Umsatz , Cashflow und Umlaufvermögen?
Zur GuV:
Bruttomarge 24.4 % ist verdammt stark. Das schafft in der Branche sonst niemand.
Da ist viel mehr Gewinn herauszuholen.
Am fraglichsten ist für mich der Posten "Operation-Center" 11.2 Mio.
Zitat:
"Im Berichtszeitraum beschäftigte die Delticom-Gruppe durchschnittlich 169 Mitarbeiter. Die weitgehend automatisierten Geschäftsprozesse bilden im Unternehmen eine skalierbare Wertschöpfungskette. Eventuell notwendige manuelle
Routineaufgaben übernehmen Operations-Center. Die Kooperationen mit Partnerunternehmen ermöglichen es uns, die Bedürfnisse unserer Kunden ganzheitlich zu erfüllen und beispielsweise kundenorientierte Lager- und Transportdienstleistungen durchzuführen."
Wozu wird hier trotz der hohen Anzahl eigener Mitarbeiter und "automatisierter Geschäftsprozesse"
ein so teures Operation Center im osteuropäischen Ausland benötigt. Die Kosten dafür sind ja fast so hoch wie der eigene Personalaufwand.
Aufgrund der Höhe der Kosten, ist davon auszugehen, dass sich hier mehrere hundert Personen mit "Routineaufgaben" beschäftigen.
Hier wäre ich ganz froh, wenn mal etwas näher darauf eingegangen werden würde was hier überhaupt passiert.
Fazit:
Bin trotzdem der Überzeugung, dass der Laden a) massiv unterbewertet ist und b) weg von der Börse muss. Übernahme durch die Gründer/Großaktionäre Hersteller, private Equity oder A... dann können sie machen was sie wollen. Es erweckt den Eindruck, dass hier was vorbereitet wird, da der Kurs mit miserabler Kommunikation unten zu halten.
Übernahme dann aber zu einer angemessenen Bewertung. Für 3-4 Euro geb ich die Aktie nicht her.