Der "Weltwirtschaftskrise 2.0" Thread

Beiträge: 62
Zugriffe: 6.279 / Heute: 2
Gruppe: Weltwirtschaftskrise 2.0   Forum: Börse
D.W.S.:

Der "Weltwirtschaftskrise 2.0" Thread

2
20.11.11 19:59

Dies ist ein Thread für alle Interessierten, die sich nicht von aufreißerischen und emotionsgetriebenen Nachrichten aus den Mainstream-Medien blenden lassen wollen und bereit sind Nachrichten auch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

In erster Linie richtet sich dieser Thread an die mittelfristigen "Europa-Bären", die in nächster Zeit eine zweite ausgeprägte Rezession in Europa bzw. auch weltweit erwarten und zwar unter anderen aus folgenden Gründen:


1.  Die Schuldenkrise der PIIGS-Staaten und daraus folgenden Sparmaßnahmen, die die Konjunktur       in den betroffenen Ländern in eine Depression drücken.                                             

2.  Eine mögliche Bankenkrise im Falle einer oder mehrer Staatspleiten.

3.  Eine daraus resutlierende Kreditklemme.

4.  Einer möglichen (Hyper-) Inflation wegen extremer geplanter Interventionen in die Märkte und                eines daraus resutlierenden (fast) unkontrollierbaren Geldmengenwachstums.

5.  Fehlende politische Einheit sowohl national als auch international, obwohl gerade diese                       dringend nötig wäre.

6.  Anhaltender "Attacken" der US-Ratingagenturen, die alle Bemühungen zusätzlich erschweren.

7.  Eines sich verlangsamenden chinesischem Wirtschaftswachstum und das Drohen des Platzens         der Immobilienblase in China.

8.  Der Schuldenproblematik in den USA und den somit verbundenen Verunsicherung der                            Konsumenten mit allen negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.

9.  Zunehmende Globalisierung und somit auch zunehmende Abhängigkeit vom Wohlergehen                  anderer Staaten.

10. Wieder aufflammende Spekulation an den Märkten. ("Too big to fail"-Mentalität)


 

Dies sind nur einige von vielen möglichen Gefahren. Natürlich sind alle Risiken anders zu bewerten und auch in ihrer Relevanz nicht gleichwertig. Nichtsdestotrotz sind sie allgegenwertig und werden auch unser Leben in Zukunft prägen.

Dieser Thread ist gedacht um als eine Informationsplattform zu allen relevanten wirtschafts- und wirtschafts-politischen Themen zu dienen. Ich wünsche mir einen fairen Umgang untereinander und die Akzeptanz auch anderer Meinungen (spamfrei). Wer sich nicht daran halten kann, wird meinerseits aus dieser Gruppe ausgeschlossen...

Viele Grüße

 

 

 

Eidgenosse:

Wieso "2.0"?

 
20.11.11 20:02
Wann war denn 1.0?
D.W.S.:

Wichtige US-Daten kommende Woche

 
20.11.11 20:14

Eine Auswahl wichtiger und interessanter Wirtschaftsdaten aus den USA die Aufschluss auf die Entwicklung der Wirtschaft dort geben könnten.  

Montag:

"Existing House Sales". (Schätzung 4,8 Mio... Flüsterschätzungen leicht höher)

Dienstag:

Zweite Schätzung zum GDP in den USA im 3. Quartal

Mittwoch:

Wöchentliche Arbeitslosengelderstanträge

Verbrauchervertraunsindex der Uni Michigan

Kansas City Fed Regional Manufacturing Survey (kann Aufschluss auf die allgemeine Industriepordukotion geben)

Donnerstag:

Börsen in den USA geschlossen

 

@ Eidgenosse

Ich betrachte die Weltwirtschaftskrise 2007/08 als "Weltwirtschaftskrise 1.0", weil sie in ihrem Ausmaß und Heftigkeit so noch nie dagewesen ist. Mit dem Namen "Weltwirtschaftskrise 2.0" meine ich eine Krise, die der von 2007/08 mindestens ebenbürtig ist.

 

Viele Grüße

D.W.S.:

Arbeitsmarktsituation in den USA

2
20.11.11 20:35
Wie uns die Medien ständig berichten, hat die USA gemessen an ihrem GDP das "Pre-recession-level" schon wieder erreicht. Jetzt frage ich mich doch warum dann die Menschen in den USA so unzufrieden sind?
Das waren sie auch 2007 nicht, also warum dann jetzt? Anscheinend sind sie weiterhin in Kauflaune, wie sonst hätte sich die Wirtschaft denn auch so rasant erholen können, wenn doch der Konsum 66% des GDP's ausmacht?

Ein Blick auf einen Chart, der den Rückgang auf dem Arbeitsmarkt in Prozent erfasst, fällt ernüchternd aus. Selbt im 44. Monat nach dem Beginn der Rezession fehlen immernoch 5% an Jobs im Vergleich zum Peak in 2007.
Die Erholung der Unternehmensgewinne und der Wirtschaft im Allgemeinen wird also auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen. Die Arbeitnehmer in den USA scheinen augenscheinlich fast bis gar nicht vom Aufschwung zu profitieren. Die Unternehmen haben die Krise genutzt um "überflüssiges" Personal loszuwerden und haben bis jetzt noch nicht einmal annähernd so viele Stellen geschaffen, wie sie zuvor gestrichen haben...

Das und die ungezügelte Spekulation an den Finanzmärkten treibt die Menschen in den USA, aber auch weltweit auf die Straßen.

Frei nach dem Motto:

"Ten years ago we had Steve Jobs, Bob Hope and Johnny Cash. Now we have novjobs, no hope and no cahs."

Viele Grüße
(Verkleinert auf 51%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459156
D.W.S.:

Goldmänner regieren Europa

 
20.11.11 20:55
Der "Independent" zeigt eine sehr interessante Grafik von ehmaligen bzw. aktuellen Goldmansachsfunktionären in hohen Positionen in der europäischen Politik.

In den Medien hört man leider gar nichts zu diesem Thema. Der Fakt, dass 8 Banker hohe politische Positionen bekleiden, zeigt wie sehr eigentlich Banker die zukünftige Entwicklung in Europa diktieren. Anscheindend hat Goldman Sachs ein erhebliches Interesse die Ereignisse in ihre gewünschte Richtung zu lenken. Möglicherweise hat das auch etwas mit ihren getätigten Geschäften zu tun...

"The grave danger is that, if Italy stops paying its debts, creditor banks could be made insolvent.  Goldman Sachs, which has written over $2trn of insurance, including an undisclosed amount on eurozone countries' debt, would not escape unharmed, especially if some of the $2trn of insurance it has purchased on that insurance turns out to be with a bank that has gone under."

Bei solchen Summen scheint es verständlich, dass die Banken die Politik kontrollieren wollen und die Euro-Rettung nach ihren eigenen Vorstellungen durchführen wollen. Im worst-case-Szenario, einer Pleite von Italien und Griechenland würde wohl kaum eine Bank ohne Staatshilfen überleben können und das gilt dann auch für die "Wunderbank" Goldman Sachs.

Problematisch an dieser Sache ist aber, ob wir wirklich wollen, dass Banker uns aus dieser Situation befreien sollen, die uns ja erst hier herein bugsiert haben. Ich denke nicht, dass es geraten ist Menschen die Kontrolle über die zukünftige Entwicklung zu geben, die in erster Linie nicht dem Volk bzw. dem Land sondern ihrer (ehmaligen) Bank verpflichtet sind.
Vielleicht sollte endlich mal die Politik wieder anfangen die Zügel in die Hände zu nehmen.

www.independent.co.uk/news/business/...rs-europe-6264091.html#

Viele Grüße
D.W.S.:

Anleihen-Renditen wichtiger Euro-Staaten

 
20.11.11 21:33
Deutschland

2-jährig  :            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GDBR2:IND
5-jährig  :            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GDBR5:IND
10-jährig:            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GDBR10:IND

Frankreich

2-jährig  :            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GFRN2:IND
5-jährig  :            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GFRN5:IND
10-jährig:            www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GFRN10:IND

Spanien

2-jährig  :           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GSPG2YR:IND
5-jährig  :           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GSPG5YR:IND
10-jährig:           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GSPG10YR:IND

Italien

2-jährig  :           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR2:IND
5-jährig  :           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR5:IND
10-jährig:           www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR10:IND

Ich habe hier die Links zu den jeweiligen Anleihen der wichtigsten europäischen Staaten geposted. Griechenland habe ich nicht aufgeführt, da dem Staat eine Finanzierung über den Kapitalmarkt bei den aktuellen Renditen die sie hätten zahlen müssen nicht möglich ist.

Die größte Relevanz haben die Renditen von Italien und Spanien. Die Renditen beider für Anleihen mit 10 Jahre Laufzeit bewegen sich um bzw. deutlich über 6%. Damit befindet man sich quasi schon am Rande der Todeszone und muss sich, falls die Renditen weiter steigen sollten, bei der EZB refinanzieren. Steigende Beachtung erhalten auch die Renditen der Anleihen von Frankreich, die in letzter Zeit ebenfalls stark gestiegen sind, auch wenn sie noch ein einem akzeptablen Rahmen liegen. Die "Ausversehen-Herabstufung" der Bonitätsnote von Frankreich durch eine Ratingagentur (meiner Meinung eine gezielte Falschmeldung) hat auch hier erneut für Unsicherheit und steigende Renditen gesorgt...

In Zukunft wird die Entwicklung der Renditen für Anleihen noch eine bedeutende Rolle spielen und möglicherweise mitbestimmen ob eine Rettung überhaupt möglich ist. Vondaher sollte man immer mal ein Auge darauf werfen...

Viele Grüße
comvisitor:

Der Weg ist doch klar!

 
20.11.11 21:59
www.theintelligence.de/index.php/politik/...veraener-staat.htm
Intrestor:

Zwei Wege

 
21.11.11 14:49
Meiner Meinung nach gibt es zwei Wege und für einen dieser Wege müssen sich die Poltiker einigen.
Von zentraler Bedeutung ist es die Renditen auf Anleihen der Mitgliedsstaaten so niedrig wie möglich zu halten und alle Rettungsmaßnahmen müssen darauf ausgerichtet sein.

Zum einen könnte die EZB anfangen massiv Staatsanleihen zu kaufen, so wie es eine Mehrzahl der Länder und es auch die USA fordert. Die Folge davon wäre eine massive Ausweitung der Geldmenge, denn das benötigte Geld müsste natürlich von der EZB gedruckt werden. Die Druckerpressen müssten also bis zum Anschlag aufgedreht werden.
Diese Möglichkeit würde zumindest kurzfristig für Entspannung an dem Anleihenmarkt sorgen. Das Problem hierbei ist das unkontrollierte Geldmengewachstum. Die Inflation kann nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden und es KANN zu einer massive Inflationsrate führen (Hyperinflation ?!). Desweiteren werden natürlich alle jetzigen Sparmaßnahmen untergraben und das kann sicherlich auf lange Sicht nicht im Interesse der EU-Gemeinde sein.

Deshalb ist auch Deutschland, als eines der einzigen Länder strikt gegen so eine "Lösung". Was eine Hyperinflation anrichten kann, haben wir in der Vergangenheit schon erlebt.

Die zweite Möglichkeit und meiner Meinung nach genauso gefährlich ist die von Deutschland vorgeschlagene. Sparen, sparen, sparen hat noch nie funktioniert, insbesondere dann nicht, wenn man doch Wirtschaftswachstum realisieren will. Im Grunde genommen ist die Idee sich langsam durch Sparen zu entschulden im Grunde nicht verkehrt. Allerdings muss man die Sparmaßnahmen mit Bedacht wählen. Um das Wachstum nicht zu gefährden müssen zudem Investitionen in Infrastruktur, Bildung, den Mittelstand, erneuerbare Energien... etc. getätigt werden um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Den Weg den die Regierungen eingeschlagen haben war falsch. Durch die massiven Sparmaßnahmen, die vor allem die "einfache Bevölkerung" treffen, wurde die Konjunktur nur noch mehr abgewürgt. In Folge der Verunsicherung wurde der Konsum eingeschränkt, daraufhin schrumpfen die Gewinne der Unternehmen, die dem natürlich entgegenwirken wollen und Leute entlassen. Die Steuereinnahmen der Staaten sinken, während die Sozialausgaben unkontrolliert durch steigende Arbeitslosigkeit wachsen. Als Folge dessen schränken die Bürger den Konsum noch stärker ein, in Vorbereitung auf eine mögliche eigene Arbeitslosigkeit... Ein Teufelskreis.

Die Staaten verfehlen reihenweise ihre Sparziele und als Reaktion wird noch stärker gespart. Im Bestehen auf die strikten Sparmaßnahmen macht Deutschland sich seine eigenen Märkte kaputt. Ein großteil der Exporte geht nach wie vor in die EU und logischerweise werden Investitionen durch die Sparmaßnahmen gestrichen oder verschoben... Willkommen in der Rezession!!!

Abschließend kann man sagen, wir haben die Möglichkeit zwischen Rezession oder Flutung der Märkte mit Geld (mögliche massive Inflation -> anschließende Rezession).
Wir haben also zwei Möglichkeiten unseren eigenen Selbstmord zu gestalten....

Viele Grüße
D.W.S.:

Superausschuss in den USA scheitert...

 
21.11.11 15:06
Wer sich nicht mehr daran erinnern kann...

Vor ungefähr 4 Monaten wurden den USA wegen den chaotischen Verhandlungen zur Anhebung der Schuldenobergrenze die Bestnote AAA von einer Ratingagentur entzogen. Bedingung für das Anheben der Schuldenobergrenze waren massive Sparmaßnahmen, die aber erst noch beschlossen werden sollten...

Heute hat dann der Ausschuss in den USA sein Scheitern erklärt. Barack Obama wollte in den nächsten 10 Jahren über 1.200 Mrd einsparen. Sein Vorschlag waren massive Ensparungen (600 Mio.) alleine beim Militär. Ein weiterer Teil sollte durch Steuererhöhungen für Besserverdiener eingenommen werden. Mit seinen Vorschlägen ist er natürlich bei den Republikanern ziemlich angeeckt, die vorallem bei den Sozialausgaben sparen wollten.
Letztendlich konnte man sich nicht einigen und musste heute das Versagen eingestehen. Republikaner und Demokraten schieben sich nun gegenseitig die Schuld zu.

Das sollte auch nochmal das Schuldenproblem in den USA in den Vordergrund rücken. Immerhin ist dort auch noch ein Brandherd den es zu bekämpfen gilt. In letzter Zeit scheint es in den Medien aber nichts wichtigeres als die Euro-Krise zu geben.

Mal sehen wie der Dow Jones auf diese Nachricht reagiert... ?

Gruß
D.W.S.:

Links nachgereicht

 
21.11.11 15:08
Hier die Artikel in der WSJ und Reuters...

blogs.wsj.com/washwire/2011/11/20/...r-supercommittee-failure/

www.reuters.com/article/2011/11/21/...nt-idUSTRE7AK0DA20111121

Gruß
D.W.S.:

Auftragseingang Griechenland

 
21.11.11 16:54
Griechenland befindet sich weiterhin auf dem direkten Weg in den Abgrund. Das griechische Statistikamt gab schon am Freitag die Daten zum Auftragseingang in der Industrie bekannt. Saisonbereinigt viel der Index um -3,3% zum Vormonat auf nur noch 86,72 Punkte was einem Rückgang von -31,54% zum Hoch im Juli 2008 entspricht.

Die saisonbereinigten Inlandsaufträge vielen um -1,8% zum Vormonat und somit auf den tiefsten Stand seit Beginn der Datenreihe im Januar 2000. Die saisonbereinigten Auslandsaufträge fielen -12,97% zum Vormonat und liegen noch -25,71% unter dem Hoch im März von 2007.

Wie dramatisch der Einbruch des Auftragseinbruchs in Griechenland tatsächlich ist, verdeutlicht der angehängte Chart.
Im Zuge der Austeritätsmaßnahmen wurde zusätzlich die Inlandsnachfrage abgewürgt, da Investitionen zurückgefahren wurden und immernoch werden. Ich glaube Griechenland verdeutlicht sehr gut, warum exzessives Sparen in diesem Fall nicht ans Ziel führt....

www.querschuesse.de/griechenland-unter-hoffnungsloser-agide/

Ps:
Querschuesse.de ist eine sehr interessante Seite mit vielen interessanten Grafiken. In der Regel sind alle Beiträge sehr gut recherchiert, trotzdem sollte man beachten, dass bei querschuesse der Grundtenor immer negativ ist. Viele kleine positive Zeichen, wenn es sie denn gibt, werden ausgelassen. Laut querschuesse hätte es den Aufschwung von 2008 an gar nicht gegeben, also beim Lesen das immer mal im Hinterkopf behalten.....
(Verkleinert auf 69%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459479
D.W.S.:

Der Yuan-Aufstieg

 
21.11.11 17:53
Hierzu ein interessanter Artikel aus dem Manager-Magazin:

www.manager-magazin.de/politik/...schaft/0,2828,798668,00.html

Von der Öffentlichkeit noch weitestgehend unbemerkt fociert China den Yuan-Aufstieg, mit dem Ziel in spätestens 10 Jahren den Dollar "ärgern" zu können...
Langsam und kontrolliert, wertet China die eigene Währung auf. Das hat mehrere Vorteile. Zum einen wird man unabhängiger vom Dollar und man baut nicht mehr diese immensen Devisenreseven bestehend aus Dollar auf, zum anderen steigt aber auch die Kaufkraft der eigenen Bevölkerung und Importe verbilligen sich.
Letztendlich überwiegen die Vorteile die Nachteile, die sich hauptsächlich in teurer werdenden Exporten niederschlagen, denn auch China möchte vom Image des "Billiganbieters von Ware mit minderer Qualität" wegkommen. Das sieht man zum Beispiel schon in der Branche der Photovoltaik, in der sie die Markführerschaft übernommen haben und Produkte von vergleichbarer (sogar besserer Qualität) wie wir Europäer anbieten.

Gruß
D.W.S.:

Dow Jones vs. Dax

 
21.11.11 19:51
Man braucht sich nur den Chart anzusehen um zu begreifen wie stark die Euro-Krise die Märkte in Europa, besonders den DAX im Vergleich zum Dow Jones belastet....

Wenn jetzt mehr und mehr die Schuldenkrise in Amerika in den Vordergrund rückt, könnten wir auch nochmal einen starken Rückgang des Dow Jones erleben und die Lücke würde sich verringern. Aber egal ob es so kommt oder nicht im Vergleich erscheint mir der Dow Jones viel zu hoch. Wenn ich mich entscheiden würde, würde ich in den DAX investieren, da hier die Bewertungen einfach niedriger sind und es, gemessen an den aktuellen Fundamentaldaten, schon absolute Schnäppchen gibt.
Im Falle einer Weltwirtschaftskrise werden wir aber sowohl beim DAX als auch beim Dow Jones noch viel tiefere Kurse sehen. Ein Stand von 5.600 Punkten scheint gemessen an den aktuellen realwirtschaftlichen Daten sehr niedrig, betrachtet man aber die Aussichten für die Zukunft und die Orientierungslosigkeit und Ideenlosigkeit der Politiker, die die Krise lösen sollen, halte ich den Stand persönlich für noch etwas zu hoch...

Gruß
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459553
D.W.S.:

Eurobonds

 
21.11.11 20:13
So wie es aussieht werden die Eurobonds irgendwann doch kommen. Die Europäische Kommission berät jedenfalls schon drei Varianten...

1. Der Ersatz aller Staatsanleihen durch Eurobonds. Vorteil: Die hoch verschuldeten Staaten wie Spanien und Portugal müssten nicht mehr 6% und mehr zahlen, sondern würden einen deutlich niedrigeren Zins zahlen. Die Refinanzierung wäre gesichert, da die anderen 17 Staaten alle haften. Nachteil: Deutschland müsste höhre Zinsen zahlen und würde zusätzlich noch für die Schulden der anderen Mitgliedsstaaten aufkommen. Sparmaßnahmen in den Mitgliedsstaaten würden "verwässert" werden.

2. Der teilweise Ersatz von Staatsanleihen bis zu einem Limit, zum Beispiel bis zu 60% vom BIP. Vorteil: im wesentlichen die genannten Vorteile aus Lösung 1. Nachteil: Im wesentlichen die Nachteile aus Lösung 2 plus den Staaten steht auch nur eine begrenzte Refinanzierung zur Verfügung.

3. Es werden einige Staatsanleihen durch Eurobonds ersetzt, allerdings haben diese nur Garantien bis zur einem bestimmten Limit. Vorteil: Die Staaten müssten geringere Zinsen zahlen, wenn auch höhere als bei Variante 1 und 2. Sparmaßnahmen werden nicht verwässert und Deutschland würde nur für eine absehbare Menge an Schulden haften. Nachteil: Allgemein ist diese Variante nicht so wirkungsvoll wie Variante 1 und 2

Für Variante eins und zwei müssten zudem Anpassungen in Abkommen durchgeführt werden (entfällt bei Variante 3).
Wenn Eurobonds, dann meiner Meinung nach Variante 3, da diese den Druck auf die Länder aufrechterhält, aber eine teilweise Entspannung verspricht. Ansich werden die Eurobonds aber keine Strukturprobleme lösen und können auch nur als Übergangslösung dienen...

online.wsj.com/article/...2970203710704577050360748379688.html

Gruß
D.W.S.:

Hausverkäufe USA

 
21.11.11 21:08
"Total existing-home sales, which are completed transactions that include single-family, townhomes, condominiums and co-ops, rose 1.4 percent to a seasonally adjusted annual rate of 4.97 million in October from a downwardly revised 4.90 million in September, and are 13.5 percent above the 4.38 million unit level in October 2010.
...
Total housing inventory at the end of October fell 2.2 percent to 3.33 million existing homes available for sale, which represents an 8.0-month supply at the current sales pace, down from an 8.3-month supply in September. Inventories have been trending gradually down since setting a record of 4.58 million in July 2008."

Damit lagen die Zahlen leicht über den Erwartungen (siehe Posting #3).
Die Hausverkäufe lagen 1,4% über dem Vormonat und 13,5% über denen im Oktober 2010. Auch der Überschuss (Inventar) an Häusern ging den 9 Monat in Folge zurück und liegt 13,8% verglichen mit dem Oktober 2010. Der Häusermarkt in den USA ist noch relativ schwach, verbessert sich aber kontinuierlich.

www.realtor.org/press_room/news_releases/2011/11/ehs_oct

Quelle: NAR

Hier noch der Langfristchart.

Viele Grüße
(Verkleinert auf 53%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459601
D.W.S.:

Chicago Fed (US-Wirtschaft wächst)

 
21.11.11 21:24
"The index’s three-month moving average, CFNAI-MA3, decreased to –0.27 in October from –0.16 in September. October’s CFNAI-MA3 suggests that growth in national economic activity was below its historical trend. Likewise, the economic slack reflected in this level of the CFNAI-MA3 suggests subdued inflationary pressure from economic activity over the coming year."

Werte um 0 bedeuten, dass die Wirtschaft mit einer Wachstumsrate wächste, die dem historischem Durchschnitt beträgt. Unter 0 bedeutet weniger als der historische Trend und umgekehrt über 0 somit stärker als der historische Durchschnitt. Werte unter -0,7 erhöhen die Chance auf eine baldige oder aber schon eintretende Rezession. Werte über 0,7 deuten auf eine mögliche (starke) Inflation hin.

Somit wächst die Wirtschaft auch noch im Oktober. Im Moment zeigen sich noch keine großen Anzeichen von Schwäche ausgelöst durch die Schuldenkrisen weltweit.

(Chart des Chicago Fed NATIONAL ACTIVITY INDEX in der Pdf-Datei)

www.chicagofed.org/digital_assets/...11/cfnai_november2011.pdf

Viele Grüße
D.W.S.:

Spanien muss Bank retten

 
21.11.11 21:50
"Die weltweite Finanzkrise fordert ihr nächstes Opfer: Die spanische Banco de Valencia muss vom Staat übernommen werden. Das Institut hatte sich mit Immobilienkrediten verspekuliert."

Das wird bei weitem nicht die letzte Bank bleiben die gerettet werden muss. Die Schuldenkrise ist gleichzeitig auch eine Bankenkrise.

www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...99099,00.html#ref=rss

Viele Grüße
D.W.S.:

SMP-Programm der EZB

2
22.11.11 18:07
Das SMP (Secruities Markets Programme) der EZB nimmt immer neue Dimensionen an....

Hinter diesem Programm steht der Aufkauf von finanzschwachen Mitlgiedstaaten der EU durch europäische Zentralbanken, die in der Bilanz der EZB auf der Aktivseite ausgewiesen werden. Vornämlich werden Staatsanleihen der Staaten Portugal, Italien und Spanien gekauft, aber auch noch von Irland und Griechenland. Möglicherweise steht auch bald Frankreich auf der Liste. Hoffentlich nicht...

Die Grafik zeigt das stetig vöchentlich steigende Volumen der Aufkäufe seit der 20 KW in 2010. Mittlerweile erreichen die wöchentlichen Aufkäufe fast 200 Mrd. Euro.

www.ecb.europa.eu/mopo/implement/omo/html/index.en.html#com

Viele Grüße
(Verkleinert auf 70%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459922
D.W.S.:

2. GDP-Schätzung USA

 
22.11.11 18:15
Das GDP in den USA ist im 3. Quartal auf das Jahr hochgerechnet nur noch um 2% gewachsen.

"Real gross domestic product -- the output of goods and services produced by labor and property located in the United States -- increased at an annual rate of 2.0 percent in the third quarter of 2011 (that is, from the second quarter to the third quarter) according to the "second" estimate released by the Bureau of Economic Analysis."

Damit lag die Wachstumsraten 0,5% unter der ersten Schätzung (2,5%) und 0,4% unter den Erwartungen (2,4%). Alles in Allem und unter den gegebenen Vorraussetzungen ein noch "relatives" stabiles Wachstum, trotzdem zeigt es, dass die Wirtschaft in den USA immernoch recht wackelig ist...

www.bea.gov/newsreleases/national/gdp/gdpnewsrelease.htm

Viele Grüße
D.W.S.:

USA-Arbeitslosenquoten der Staaten

 
22.11.11 18:25
"Regional and state unemployment rates were generally little changed or slightly lower in October. Thirty-six states and the District of Columbia recorded unemployment rate decreases, five states posted rate increases, and nine states had no rate change, the U.S. Bureau of Labor Statistics reported today.
...
Nevada continued to record the highest unemployment rate among the states, 13.4 percent in October. California posted the next highest rate, 11.7 percent. North Dakota registered the lowest jobless rate, 3.5 percent, followed by Nebraska, 4.2
percent."

Die angehängte Grafik zeigt die aktuellen Arbeitslosenquoten der Staaten in den USA (rot) und die Rekordstände in der Rezession in 2007 (blau).
Auch diese Grafik macht eines nochmals deutlich. Trotz Aufschwung ist die "Arbeitsmarktkrise" in den USA noch lange nicht ausgestanden und kann, sollte es nochmals zu einer ähnlichen Weltwirtschaftskrise kommen, zu einem sehr großen Problem werden.
Der Fakt, dass die meisten Staaten in den USA keine Veränderung oder sogar einige eine leichte Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation spüren, zeigt, dass die ganze Situation noch nicht ausgestanden ist und man vom Arbeitsmarktbericht wahrscheinlich auch nicht zu viel erwarten darf...

www.bls.gov/news.release/laus.nr0.htm

Viele Grüße
(Verkleinert auf 53%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459929
D.W.S.:

Neuer "Stresstest"

 
22.11.11 19:04
Der Artikel aus dem Handelsblatt ist zwar schon vom 17.11. , also schon 5 Tage her, aber anscheinend ist die Nachricht erst heute so richtig zur Geltung gekommen...

Angeblich ist der Kapitlabedarf der deutschen bzw. europäischen Banken weit höher als zuerst angenommen. Für die deutschen Banken wurde zuerst eine Lücke von "nur" ca. 5 Mrd. veranschlagt, doch nun könnte diese Laut zwei Insidern auf über 10 Mrd. anwachsen. Besonders die Comerzbank wäre davon betroffen. Die Aktie hat die Quittung dafür mit -11% schon kassiert...
Aber auch bei anderen Banken standen heute teilweise ordentliche Verluste ins Haus.

www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/...apital/5859350.html

Viele Grüße
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 459941
D.W.S.:

Herr Schäuble auf den European Banking Congress

 
22.11.11 19:33
Hier wird die Rede von Herr Schäuble auf den European Banking Congress vom 18.11 genau analysiert und kommentiert.
Von diesem Kongress wurde in den Mainstream-Medien sogut wie nichts berichtet und schon gar nicht von dieser Rede. Sie ist sehr interessant. Trotzdem sollte man sich nicht ausschließlich auf die Kommentare verlassen, sondern sich eine eigene Meinung bilden.
Die Rede ansich ist aber schon abendteuerlich und aufjeden Fall sehenswert....

Zwei Zitate von Schäuble

"... wir in Deutschland sind (...) seit dem zweiten Weltkrieg zu keinem Zeitpunkt mehr souverän gewesen..."

"...innerhalb von 24 Monaten können/ und werden wir den Vertrag 14 (Lissabonner Vertrag) so ändern, dass wir Grundwerte einer europäischen Fiskalunion schaffen können"

http://www.youtube.com/...feature=player_embedded&v=S53sVBt1pq8#!

Viele Grüße
D.W.S.:

Wöchentliche Arbeitslosengelderstanträge USA

 
23.11.11 16:05
"In the week ending November 19, the advance figure for seasonally adjusted initial claims was 393,000, an increase of 2,000 from the previous week's revised figure of 391,000. The 4-week moving average was 394,250, a decrease of 3,250 from the previous week's revised average of 397,500."

Der 4-Wochendurchschnitt liegt so niedrig wie zuletzt Anfang April. Trotzdem befindet er sich immernoch auf erhöhtem Niveau.

ows.doleta.gov/press/2011/112311.asp

Siehe Grafik...

Viele Grüße
(Verkleinert auf 51%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 460266
D.W.S.:

Sparquote der Amerikaner

 
23.11.11 16:16
Mit Beginn der Rezession in den USA verdreifachte sich die Sparquote der Konsumenten in Amerika. 2007 wurde teilweise weniger als 2% des persönlichen Einkommens gespart. Zum einen hilft dieses Verhalten nicht wirklich den überschuldeten Amerikandern, zum anderen aber ist dies eine große Stütze der Konjunktur in Übersee. Immerhin macht 2/3 der gesamten Wirtschaftsleistung der Konsum aus. Je weniger also gespart wird, desto besser für die Konjunktur...

Seit Beginn der Rezession ist die Sparquote geradezu explodiert, bis auf 6,5%, was einem Level von 1993 entspricht. Damals war die Sparquote das letzte mal ähnlich hoch. Seit der Erholung der Wirtschaft befindet sich diese Sparquote wieder im freien Fall. Aktuell werden nur noch knapp 3,7% des persönlichen Einkommens gespart...

Wie gesagt, dass unterstützt die Entwicklung der Konjunktur, langfristig können sich durch so eine niedrige Sparquote massive Risiken ergeben (siehe Krise 2007/08).

Viele Grüße
(Verkleinert auf 48%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 460268
Kritiker:

Die Finanzkrise seit ca. 2004 hat

 
23.11.11 16:28
einen deutlich anderen Ursprung, der nicht gesehen werden WILL!

Sie entstand aus einer Überproduktion mittels Roboter ohne Arbeitskräfte!
Maschinen werfen massig Güter aus, die an Arbeitslose verkauft werden sollen!

Sogar unsere Lebensmittel-Produktion beinhaltet 40% Wegwurf!

Dazu kommen Auswirkungen auf die Kultur, die vermiest wird und damit den Lebensstandard senkt.
Wenn das produktivste Land der Erde auf Billigramsch setzt und mehr Müll erzeugt, als Werte, dann ist das keine Sache der Finanzen sondern der Verfall einer einstmals großen Kultur.

Ramsch läßt sich sofort neu produzieren, hingegen braucht verlorene Kultur Generationen.
D.W.S.:

Verbrauchervertrauen Uni Michigan

 
23.11.11 18:09
"A gauge of consumer sentiment reached 64.1 in the final reading for November -- the highest reading since June -- compared with 60.9 in October, according to Wednesday reports on the data from the University of Michigan and Thomson Reuters. A preliminary reading for November pegged the gauge at 64.2"

Das Verbrauchervertrauen ist ein guter Index um die "Stimmung" innerhalb der Bevölkerung auszumachen, die den Konsum und somit die Wirtschaft wesentlicht beeinflusst. Mit einem Wert von 64.1 liegt das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan ca. 0.5 Punkte unter den Erwartungen. Auch wenn es eine relativ deutliche Verbesserung zum Oktober darstellt, ist das Verbrauchervertrauen immernoch auf einem relativ niedrigen Niveau....

www.marketwatch.com/story/...mer-sentiment-hits-641-2011-11-23

Viele Grüße
(Verkleinert auf 57%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 460307
D.W.S.:

Neuer "Stresstest" in Amerika

2
23.11.11 20:09
Die Nachricht ist eigentlich schon von gestern, aber nicht minder aktuell...

Anscheinend wird nun nach Europa auch in Amerika ein neuer Stresstest angewandt und dieser hat es von den Bedingungen insich. In dem neuen Szenario wird ein quasi Europa-Gau UND eine Rezession in den USA durchgespielt, die es in sich hat...

Im Szenario geht man von einer Arbeitslosenquote von mind. 13% bis 2013 aus, einem Einbruch des Dow Jones vom jetztigen Niveau von 50% und von fallenden Hauspreisen um nochmals 20% aus sowie von einem Wirtschafseinbruch von rund 8% und einem Wachstum bis 2014 von nicht mehr als 3% jährlich...

"Banks must submit their plans to the Fed by Jan. 9 for the "stress tests," which apply to 19 firms that participated in similar tests earlier this year and 12 more with at least $50 billion in assets that have not participated in similar tests before ... When the stress tests are complete, the Fed said it will publicly disclose its estimates of bank revenue and losses and estimates of bank capital ratios for the 19 largest firms."

Teilnehmen werden also die 31 größten Kreditinstitute von denen von den 19 größten die Ergebnisse veröffentlicht werden. Zu den 19 gehören:

"The 19 bank holding companies participating in the 2012 CCAR are: Ally Financial Inc., American Express Company, Bank of America Corporation, The Bank of New York Mellon Corporation, BB&T Corporation, Capital One Financial Corporation, Citigroup Inc., Fifth Third Bancorp, The Goldman Sachs Group, Inc., JPMorgan Chase & Co., Keycorp, MetLife, Inc., Morgan Stanley, The PNC Financial Services Group, Inc., Regions Financial Corporation, State Street Corporation, SunTrust Banks, Inc., U.S. Bancorp, and Wells Fargo & Company."

Jetzt stellt sich mir die Frage warum diese strengen Bedingungen, die doch schon teilweise von einer Katastrophe ausgehen, wenn man doch mit stabilen Wachstum rechnet? Vielleicht ist man sich hinter den Kulissen doch nicht so sicher?
Jedenfalls wäre es eine Katastrophe wenn die Annahmen tatsächlich so eintreffen würden. Wie der "Stresstest" ausfällt, kann man sich ja denken. Auch die Banken werden nichts, aber auch gar nichts zu lachen haben...

Quellen:

www.federalreserve.gov/newsevents/press/...bcreg20111122d1.pdf

www.businessinsider.com/...s-to-stress-test-portfolios-2011-11

Viele Grüße
D.W.S.:

Krise erreicht Deutschland

 
23.11.11 20:31
Ursprünglich wollte die Bundesrepublik heute 10-jährige Anleihen mit einem Volumen von 6 Mrd. begeben. Letztendlich fanden sich aber nur Investoren für 3,65 Mrd..
Von Experten wird das als Katastrophe bezeichnet und als ein generells Misstrauensvotums gegen den Euro, wenn selbst das Land mit der besten Bonität in Europa sich nicht in gewünschtem Umfang refinanzieren kann. Die durchschnittliche Rendite betrug zur Zeit der Ausgabe 1,98%.

"Es ist besorgniserregend, dass die beste Bonität Europas sich nicht im geplanten Umfang refinanzieren konnte"

"Wir werten das als Misstrauensvotum gegen die Euro-Zone."

"Die Auktion war extrem schlecht. Die immense Höhe der deutschen Schulden lastet auf der Nachfrage."

"Das ist ein absolutes Desaster. Wenn selbst die Deutschen gerade einmal eine Deckung von 0,65 für ihre Benchmark-Anleihe hinbekommen, welche Hoffnung besteht dann noch für andere Staaten? Das ist die schlechteste Auktion, die ich in diesem Jahr gesehen habe."

www.ftd.de/finanzen/maerkte/...bsolutes-desaster/60133049.html

Die Auktion schickte die Märkte auf Talfahrt und die Renditen für Anleihen stiegen für nahezu alle Mitglieder der Eurozone.

Viele Grüße
D.W.S.:

@ Kritiker

 
23.11.11 20:47
Was den Ursprung der Krise in Amerika angeht, kann ich dir nicht recht geben...

Ich denke, dass es ziemlich klar ist, dass die Spekulationen der Banken am Häusermarkt, die leichtfertige Kreditvergabe schließlich zu einem Platzen der Blase geführt haben, die seit 2004 kontinuierlich aufgebaut wurde...
Die somit verursachte Bankenkrise führte zu der Kreditklemme, die schließlich auf die Realwirtschaft übergegriffen hat und sich dann nach und nach zu einer Weltwirtschaftskrise ausgeweitet hat...

Allerdings hast du mit einem Punkt nicht ganz unrecht. Während dem Aufschwung seit 2009 hält der Roboter in den USA immer mehr Einzug. Im Zuge von  Produktivitätssteigerungen und Kostenreduktion werden immer mehr "einfache" Arbeiten von vollautomatisierten Maschienen übernommen. Der Einzug von "Roboter" trifft also vorallem die gering qualifizierten Arbeiter.
Das erklärt auch warum das GDP der USA schon längst das Level vor der Rezession erreicht hat, aber der Arbeitsmarkt immernoch auf so niedrigem Niveau verharrt. Dazu gibt es auch einen interessanten Artikel aus dem Manager-Magazin...

www.manager-magazin.de/unternehmen/...ie/0,2828,797629,00.html

Inwieweit das mit einem Verfall der Kultur zusammenhängt kann und will ich nicht beurteilen. Zuerst stellt sich da auch die Frage, ob man in Amerika eine "Kultur" hat, die sich mit der in der "Alten Welt" vergleichen lässt.
Jedefalls kommt es zu einem Werteverfall und zwar nicht nur an den Finanzmärkten. Aber besonders der Werteverfall an den Finanzmärkten und die Gier nach immermehr Gewinn ist gefährlich, öffnet sie der Spekulation die Tür. Damit werden auch zukünftige Krisen ausgelöst durch Fehlspekulationen immer wahrscheinlicher....

Viele Grüße
marketcrash:

bei uns

 
23.11.11 21:07
in der örtlichen REWE Kaufhalle hatten die mal so Selbstbedienungskassierer aufgebaut. Ich fand die Teile klasse, dadurch das doppelt soviele vorhanden waren wie vorher besetzte Kassen hat man quasi nicht angestanden. Die wurden dann aber wieder abgeschafft weil der allgemeine durchschnittspöbel zu dumm war die idiotensichere Bedinung hinzukriegen.
D.W.S.:

@ marketcrash

 
23.11.11 21:20
UND genau das ist das Problem. Ich möchte ja nicht sagen, dass ich gegen technologischen Fortschritt bin, nein ganz im Gegenteil, aber die USA hat eben das Problem, dass im Moment im Zuge von Kosteneinsparungen minderqualifiziertes Personal einfach durch solche Maschinen ersetzt werden. (Daher auch die derzeitige Arbeitsmarktkrise)....
Maschinen haben eben die Vorteile, dass man sie nur einmal bei der Anschaffung bezahlen muss, sie arbeiten (meistens) genauer und werden nicht krank und auch die Instandhaltung hält sich in Grenzen. Kurzum, sie sind auf Dauer billiger als "meschliches" Personal...
Für schlecht qualifizierte Arbeitnehmer hat das natürlich fatale Folgen. Wenn sie ersteinmal entlassen wurden, wird es fast unmöglich wieder eine Anstellung zu finden. Es herrscht einfach ein Überangebot auf dem Markt. Man "fälllt" dem Staat zur Last und nicht zuletzt auch dauerhaft, weil man nach einer Zeit einfach die Motivation verliert nacht etwas zu suchen. Sozialausgaben des Staates sinken und man selbst ist auch keine Unterstützung für die heimische Wirtschaft. Daher sehe ich den massiven Ausbau von "Roboterarbeitskräften" mit einem lachenden und weinenden Auge.

Zur 10-jährigen Anleihe von Deutschland:

Nach der fehlgeschlagenen Emission der Staatsanleihen explodiert die Rendite um 11% auf über 2%.

www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GDBR10:IND

Aber auch spanische und italienische Anleihen nehmen wieder Kurs auf die 7% und liegen damit deutlich in der "Todeszone" in der eine Refinanzierung am Kapitalmarkt praktisch unmöglich wird.

Viele Grüße
D.W.S.:

Ifo-Geschäftsklimaindex

 
24.11.11 17:20
"Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im November erstmals seit vier Monaten wieder etwas verbessert. Der leichte Anstieg resultiert aus geringfügig weniger skeptischen Geschäftserwartungen der Unternehmen. Die aktuelle Geschäftslage ist den Firmenangaben zufolge unverändert positiv. Die deutsche Wirtschaft schlägt sich vor dem Hintergrund der internationalen Verwerfungen weiterhin vergleichsweise gut."

Hans-Werner Sinn
Präsident des ifo Institutes

Der Ifo stieg, wie die meisten bestimmt schon wissen, etwas überraschend auf 106,6 Punkte nach 106,4 im Vormonat und 113,6 im Vorjahresmonat.
Da bleibt der Jubel der Mainstreammedien auch nicht lange aus...

"Unternehmen stemmen sich gegen die Krise...Stimmungswandel in der deutschen Wirtschaft: Das wichtigste Konjunkturbarometer, der Ifo-Index, ist im November überraschend gestiegen. Trotz Schuldenkrise schauen die Firmenmanager positiv in die Zukunft..."

www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,799658,00.html

Man sollte aber doch bei aller Freude darauf achten, dass der ifo-Index nur ein Stimmungsindikator ist (auch wenn es der wichtigste ist). Wie sich die Konjunktur entwickelt, sollte man aus den "harten" Daten versuchen zu bestimmen. Ein Grund zur Entwarnung ist das noch lange nicht...

Hier die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex einschließlich Chart...

www.cesifo-group.de/portal/page/portal/...o/d1index/10indexgsk

Viele Grüße
D.W.S.:

Rendite belgischer Staatsanleihen

 
24.11.11 17:39
Heute steigt die Rendite der belgischen zehnjährigen Anleihen um knapp 5% auf 5,7%. Seit Mitte September ist die Rendite der Anleihen von 3,6% auf 5,7% gestiegen. Damit wird wohl die EZB auch bald beligische Anleihen aufkaufen müssen. Ab ca. 6,5% befindet man sich in der Todeszone, inder die Kreditzinsen schneller wachsen als das BIP...

Grund für den heutigen Anstieg ist die Feststellung der dortigen Übergangsregierung, dass der Preis des belgischen Teils der Pleitebank Dexia, den man an Frankreich gezahlt hat, zu hoch war und dass die Garantien in Höhe von 55 Mrd. , die die belgischen Steuerzahler übernommen haben wahrscheinlich nicht aufzubringen sind (im schlimmsten Fall der Fälle). Nun soll nachverhandelt werden. Frankreich wird hier sicherlich nicht sehr entgegenkommend sein, geht es doch hier um ihr AAA-Rating...

Die Summe aller Garantien die Belgien an den Bankesektor gegeben hat, beläuft sich auf schlappe 130 Mrd. (BIP 2010 353 Mrd.)!!!
Was passiert, wenn die Garantien alle Abgerufen werden, kann man sich leicht vorstellen. Jedenfalls werden dann die Renditen für Staatsanleihen zweistellig...

www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBGB10YR:IND

www.tijd.be/nieuws/ondernemingen_financien/...4-3095.art?ckc=1

Viele Grüße
D.W.S.:

China HSBC-PMI

 
24.11.11 17:53
Auch aus China kamen gestern wenig ermutigende Daten zur Wirtschaft.
Der vorläufige Flash Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) der HSBC-Bank für China sank im November 2011 auf 48,0 Indexpunkte, nach 51,1 Punkten im Oktober was einem 32-Monatstief gleichbedeutend ist...
Werte über 50 deuten auf eine Expansion des verarbeitenden Gewerbes hin. Umgekehrt bedeuten Werte unter 50 Kontraktion.

Link öffnen um zu den Charts zu gelangen...

www.markiteconomics.com/MarkitFiles/Pages/...ease.aspx?ID=8816

Aber auch hier gilt, dass man den Stimmungsindikator nicht überbewerten soll. Nichtsdestotrotz steigt das Risiko, dass wir auch bei den belastbaren Wirtschaftsdaten eine Verschlechterung sehen werden...

Jedenfalls scheint man in China besorgt zu sein. Die Kapitalvorschriften wurden wieder etwas entschärft um die Kreditvergabe anzukurbeln...

www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/g/a/...sLV4FNF6K50XZ.DTL

Viele Grüße
marketcrash:

ich versteh dich

 
24.11.11 18:01
die Firmen sacken den Produktivitätszuwachs samt Gewinn ein , und der Staat darf aber die überflüssig gewordenen dann auffangen. Das lustige ist solche Fortschritte sind allesamt Produkte öffentlicher Forschung an den Unis, die Firmen bezahlen meist nur einen lächerlichen Alibibeitrag und sacken den Gewinn dann selber ein !
D.W.S.:

Indikatoren für Europa

 
24.11.11 18:05
Wenn man sich diese drei Charts (Arbeitslosenquote, Baugenehmigungen und Auftragseingang) der Euro-Zone anschaut, sieht man wie schlecht es der Euro-Zone wirklich geht und wie unbedeutend die Nachricht von einem um 0,2 Punkten steigenden ifo-Index ist...

Die Baugenehmigungen befinden sich nahe eines Allzeittiefs, die Arbeitslosenquote mit 10,2% nahe eines Alleithochs und die Auftragseingänge müssen gerade herbe Rückschläge verkraften. Die Entwicklung sollte einen bei den harten Sparmaßnahmen in Griechenland, Portugal und jetzt auch Spanien, Italien und bald Frankreich nicht verwundern. Bis wir hier wieder einen Aufwärtstrend sehen, kann es noch einige Zeit dauern.

www.bmonesbittburns.com/economics/amcharts/nov2411.pdf

Viele Grüße
(Verkleinert auf 60%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 460669
D.W.S.:

Fiskalunion

 
24.11.11 18:31
Die Fiskalunion, wie Schäuble bereits sagte, rückt immer näher....

""We will make proposals for closer political cooperation because a lot of confidence in politics in Europe has been lost," Ms. Merkel said."

Obwohl man schon seit einiger Zeit beobachten kann, dass die EU in ihrer jetzigen Zusammensätzung nicht haltbar ist, zeigen die Politker keinerlei Einsicht und wollen jetzt politisch und wirtschaftlich noch enger zusammenarbeiten. Dass das ein Fehler ist, wird sich spätestens in den nächsten Jahren zeigen. Wie sollen auch Länder, die strukturell so unterschiedlich sind jemals unter einen Hut gebracht werden, ohne dass das eine Land dem anderen das Wasser abgräbt...

online.wsj.com/article/...2970204630904577057642190392170.html

Wenigstens hält die Merkel (noch) an ihrer Meinung in Bezug auf die Eurobonds fest. Die Eurobonds würden wahrscheinlich nichts bis fast nichts nützen. Schon gar nicht würden sie etwas an den strukturellen Problemen lösen. Eines ist aber sicher. Kommen die Eurobonds, kommen auch neue Ausgaben auf uns deutsche Steuerzahler zu.

Viele Grüße
D.W.S.:

Italien

 
25.11.11 18:20
Nach einer schlechten Auktion von Staatsanleihen erklimmen die Renditen für italienische Anleihen neue Hochs. Die 10-jährigen liegen aktuell bei rund 7,2%. Die 2- und 5-jährigen sind ebenfalls auf neuen Hoch bei rund 7,6%.

2-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR2:IND

5-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR5:IND

10-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR10:IND

Damit liegen alle Renditen der Anleihen jenseits der 7% Grenze und die zwei- und fünfjährigen sind den 8% näher als den 7%.
Das ist ein großes Problem, denn die Finanzierung an den Kapitalmärkten wird immer schwieriger und bald möglicherweise schon ganz unmöglich. Obwohl die EZB weiterhin italienische Anleihen aufkauft, schafft man es nicht die Kurse zu stabilisieren. Meiner Meinung nach ist das auch nicht mehr möglich. Die ganze Krise hat eine Eigendynamik entwickelt, die man nicht mehr unter Kontrolle halten kann...

Mich haben manche Kommentare einiger User in anderen Foren verwundert. Anscheinend war die deutsche Anleihenemission gar nicht sooo schlecht und ihnen war klar, dass sie "scheitern" wird, wenn nur 2% geboten werden, denn wer legt sein Geld schon für 2% für 10 Jahre an?
Zunächst einmal gibt es genug, die ihr Geld auch nur für 1,8% anlegen (siehe USA) und wenn man so argumentiert, müsste man mindestens von Investorenseite aus 10% verlangen. Untem Strich wird die Inflation alle Zinseinnahmen auffressen und noch ein wenig mehr. Wer glaubt, dass die Inflation bei den niedrigen Leitzinsen und den Anleihenkäufen der EZB bei 3% bleiben wird, wird wohl getäuscht werden, insbesondere dann wenn die Wirtschaft endgültig in eine Rezession gleitet.


"Mr. Monti said French President Nicolas Sarkozy and Ms. Merkel "told me they are aware that a crash in Italy would inevitably lead to the end of the euro, causing the deadlock of the process of European integration and resultingin unforeseeable consequences.""

Wie ernst die Lage ist, kann man aus diesem Zitat erlesen. Griechenland kann Europa VIELLEICHT vertragen, Italien definitv nicht mehr...

online.wsj.com/article/...2970204630904577059702484791324.html

Viele Grüße
D.W.S.:

Herabstufung von Ungarn

 
25.11.11 18:32
Nach dem Ungarn ankündigte finanzielle Unterstützung zu beantragen, wurde das Land auf "Junkbond"-Status Ba1 mit negativen Ausblick herabgestuft. Moody's hält den Schritt für notwendig, da es schwierig wird ein Haushaltsdefizit von "nur" 2,5% zu erreichen, da ein nur schwaches Wirtschaftswachstum erwartet wird und die Refinanzierungskosten stark ansteigen werden (wen wundert das?!). Auch die Staatsverschuldung von 82% der Wirtschaftsleistung ist keinesfalls als niedrig zu bezeichnen.

Die Regierung spricht von einer gezielten "financial Attack". Ob gezielte Attacke oder nicht. Es ändert nichts an der Lage von Ungarn. Jetzt muss man eben sehen, wie man so klarkommt. Mit Sparen ,wie in Griechenland, wird das jedenfalls nichts....

www.reuters.com/article/2011/11/25/...ys-idUSTRE7AO0O620111125

Viele Grüße
D.W.S.:

Das Märchen Konsumwunder Deutschland

2
25.11.11 18:50
Jedes Mal wenn man die Zeitung aufschlägt, liest man "Die Deutschen sind wieder in Kauflaune" und selbst der Wirtschaftsminister wird nicht müde zu verkünden, wie wichtig der private Konsum für den Aufschwung ist...

Entweder sind das gezielte Fehlinformationen um uns zu verblöden, oder die wissen es selbst nicht besser und glauben ihren eigenen Müll auch noch selbst.

Heute wurde die Schätzung zum Wirtschaftswachstum im 3.Quartal veröffentlicht. Das BIP wuchst zum Vorquartal um 0,5% was einem Anstieg zum Vorjahresquartal 2,5% bedeutet. Zwar stiegen die privaten Konsumausgaben zum Vorquartal um 0,8%, allerdings ist das mitunter auf eine geringere Sparquote von "nur" noch 9,4% nach 10,6% zurückzuführen (vgl. USA 3,7%). Um den Tatsächlichen Anteil des privaten Konsums und dessen Entwicklung besser einsehen zu können, hier der Chart, der den privaten Konsum mit den Exporten vergleicht...

Während die Exporte seit dem Jahr 2000 um rund 83% zulegten, legte der private Konsum ca. 5,5% zu. Die Arbeitnehmerentgelte lagen sogar 1% UNTER dem Niveau von 2000. Soviel zum "Konsumwunder" Deutschland.
Es müsste vielmehr "Exportwunder" heißen und dieses Wunder kommt nicht von ungefähr wie man an der Entwicklung der Arbeitnehmerentgelte sieht.
Der Chart zeigt auch, wie schief die deutsche Wirtschaft aufgestellt ist und wie stark wir von Exporten abhängig sind. Geht es der Euro-Zone schlecht (60% der Exporte gehen in die Euro-Zone), oder Amerika bzw. China schlecht, geht es uns schlecht. Wir haben keinen privaten Konsum, der die Wirtschaft wie in Amerika stützt (gegenteiliges Negativbeispiel).

Wenn man also etwas von "Konsumwunder" liest, sollte man das immer mit Vorsicht genießen...
(Verkleinert auf 68%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461043
marketcrash:

und jetzt noch ne kurve

 
25.11.11 20:02
wo die Unternehmensgewinne dargestellt werden dann sieht man wo die Kohle hinging ! Bei uns in der Engineering Abteilung wurden im Jahr 2011 23 Leute eingestellt, 20 davon über Arbeitnehmerüberlassung, 3 befristete direktanstellung und 1 unbefristet ! Alles Ingenieure wohlbemerkt !
D.W.S.:

Rating Belgien

 
25.11.11 20:47
Die Ratingagentur S&P hat das Rating von Belgien auf AA heruntergesetzt. Anscheinend hat man dort bemerkt, dass auch die Renditen der belgischen Staatsanleihen stark am steigen sind und somit die Refinanzierung zu akzeptablen Konditionen erschweren...

"S&P said on Friday that with exports of over 80% of GDP, Belgium is one of the most open economies in the euro zone and is therefore highly susceptible to any weakening of external demand. The firm said it could lower the rating further if net general government debt were to increase above 100% of GDP, as a consequence of rising economic and fiscal pressures, due in part to the continuation of political uncertainty."

Der ganze Artikel hier:

online.wsj.com/article/...ODEBTRATINGS&articleTabs=article

Ebenfalls interessant der interaktive Chart mit der Auflistung aller Länder in Europa und ihrem Rating:

online.wsj.com/article/...TRATINGS&articleTabs=interactive

Die belgische zweijährige Anleihe erklimmt unbeindruckt davon neue Höhen und die Rendite steigt heute eher moderat um 0,66% auf über 5%.

www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBGB2YR:IND

Viele Grüße
D.W.S.:

Grafik Unternehmenseinkommen

 
25.11.11 20:56
Hier ist die Grafik zu den Unternehmens- und Vermögenseinkommen verglichen mit dem Exportvolumen. Man sieht sehr deutlich, dass die Graphen weitesgehend synchron verlaufen. Ich glaube auch, dass die Grafik nochmals verdeutlich wie wichtig der Export für die deutschen Unternehmen ist. Bricht der Export ein, so auch die Unternehmensgewinne.

Ich habe vergessen im Post #40 die Quelle anzugeben. Die Grafik stammt aus www.querschuesse.de , genauso wie die hier aus diesem Post. Querschuesse arbeitet die Informationen sehr gut auf und man findet interessante Grafiken. Allerdings ist die Berichterstattung subjektiv und die Meinung eines einzelnen, daher sollt man sich zum Bilden einer eigenen Meinung immer Quellen neben Querschuesse ansehen. Als Denkanstoß ist die Seite aber durchaus geeignet... .

Weitere Informationen zur Schätzung des BIP im dritten Quartal findet ihr hier:

www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/...=renderPrint.psml

Viele Grüße
D.W.S.:

Grafik nachgereicht

 
25.11.11 20:56
Hier die Grafik...
(Verkleinert auf 70%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461081
D.W.S.:

Dirk Müller

 
26.11.11 11:13
Minespec:

dafür ist kein Geld mehr da

 
26.11.11 11:14
der Zerfall der EU wird kommen, die USA werden eien neue Blüte erleben
"Jeder ist seines Silber`s Schmied " (minespec)
bauwi:

Selbst wenn kein Geld mehr da ist, ziehen die noch

 
26.11.11 11:22
was vom Zaun. Vorher werden natürlich noch alle diplomatischen Register gezogen.
Doch warum die USA eine neue Blüte mit dieser Staats- und Privatverschuldung erleben soll, ist zumindest mir, erklärungsbedürftig.
Die Binnenkonjuktur wird dort nicht ewig funktionieren.
MfG bauwi
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.
D.W.S.:

@ Minespec und bauwi

 
26.11.11 16:47
Für Krieg ist immer Geld da. Wie du sicherlich gelesen hast, wollen die Republikaner sogar die Militärausgaben erhöhen und das bei so klammen Kassen!!! Lieber kürzt man dort die Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen um für den Staat lächerliche Millionen, die für die Menschen aber existenziell wichtig sind...
Wenn es hart auf hart kommt, wird eben Geld gedruckt. Krieg war und ist immernoch das beste Mittel um aus einer Rezession herauszukommen und das Wachstum und die Nachfrage anzukurbeln. Die Staatsschulden steigen dann eben halt weiter. Man muss den Krieg wie ein riesiges Konjunkturpaket sehen, insbesondere in einem Land wie Amerika wo so viel von der Rüstungsindustrie abhängt. Das ist auch ein Grund warum man sich mit dem Kürzen der Militärausgaben so schwer tut. An diesem Apparat hängen einfach zu viele Arbeitsplätze und die Rüstungsindustrie ist in manchen Staaten die einzig richtige Industrie die sie haben. Das hat es der Rüstungsindustrie ermöglicht eine so starke Lobby aufzubauen...

Ich weiß nicht ob wir eine neue Blüte erleben werden, aber zurzeit "vernichten" sich alle Gegner der USA selbst. Der Euro-Raum mit dem Euro wurde gegründet um ein Gegengewicht zum Dollar herzustellen. Für knapp 10 Jahre war der Euro auch die einzige Währung die dem USD die Stirn bieten konnte. Die Europäische Union wurde immer mächtiger aufgrund ihrer gemeinsamen Währung. In das Weltbild der USA, in dem es nur eine Supermacht geben darf, nämlich die USA selbst, hat das nicht wirklich reingepasst. Daher nutzt man die Gelegenheit den Euro mit gezielten Attacken zu zerschießen. Fällt der Euro fällt auch die Europäische Union und damit ihre Macht.

China als aufstrebende Supermacht wird sich irgendwann selbst vernichten. Schon jetzt existiert auf dem chinesischen Immobilienmarkt eine Blase, die nur noch durch immermehr staatliche Eingriffe vor dem Platzen "gerettet" wurde. Auch China spürt mehr und mehr konjunkturellen Gegenwind aber anstatt auch ein Wirtschaftsrückgang wie Europa und USA verkraften zu können, MUSS die chinesische Wirtschaft wachsen. Ansonsten droht Massenarbeitslosigkeit und Chaos. Schon jetzt können sich die meisten Menschen den Lebensunterhalt kaum mehr leisten...
Eine Rezession dort wäre der Super-GAU. Wie bestrebt die chinesische Regierung ist, die Wirtschaft zu unterstützen, sieht man auch daran, dass sie sogleich die Kreditvergabe gelockert haben, nachdem die Nachricht öffentlich wurde, dass die Wirtschaft um ein halbes Prozent weniger wächst. Eine Wachstumsrate unter 6-7 Prozent reicht China nicht mehr...

Ob das den USA hilft oder nicht weiß ich nicht. Jedenfalls werden sie dann zwei Konkurrenten weniger haben und das hat noch niemanden geschadet (aus Sicht der USA)

Viele Grüße
D.W.S.:

3 Lösungsansätze für die Euro-Krise

 
26.11.11 17:07
"Das Ringen um den Euro ist in ein finales Stadium eingetreten. Es geht nicht mehr um die Frage, wie Griechenland zu helfen ist, wie sehr Deutschland für andere Länder zahlen muss, wie teuer die Staatsschuldenkrise überhaupt wird - es geht jetzt um alles oder nichts."

So beginnt die Sueddeutsche Zeitung ihren Artikel über die Eurokrise. Ein wenig aufreiserisch, aber es trifft genau den Punkt. Die Krise ist im finalen Stadium angelangt und fast außer Kontrolle. Es geht jetzt um alles oder nichts und es muss jetzt was unternommen werden, sonst ist es zu spät...

Anscheinend ziehen schon erste Marktakteure ihr Geld aus EUROPA ab. Pläne wie eine Welt ohne Euro aussehe könnte liegen sicherlich schon auf den Tischen mancher Unternehmer und ganz bestimmt auch auf dem Tisch unserer Bundesregierung.

Letztendlich gibt es genau 3 Möglichkeiten der Situation Herr zu werden.

A)
Die EZB beginnt aus vollen Rohren zu feuern und Geld bis zum Anschlag zu drucken. Mit dem Geld müssten wir dann die Schrott-Anleihen aufkaufen um die Renditen zu drücken. Die Anleihen wären sicherlich zum größtenteil uneinbringbare Schulden und würden dem Steuerzahler zur Last fallen. Die 200 Mrd. die die EZB jetzt schon wöchentlich zum Aufkauf von Staatsanleihen verwendet, werden dann heute nur das Vorspiel sein. Der Weg würde unweigerlich ein einer Inflation enden und eine riesige Kapitalsvernichtung nachsich ziehen.

B)

Euro-Bonds. Mit diesem Mittel könnte die Last auf alle Länder verteilt werden. Das würde die Märkte kurzfrisitig beruhigen, allerdings ändern sie nichts an den Strukturproblemen, weshalb man die Krise nur verschieben würde. Die Probleme würden alle auf uns zurückkommen und das wahrscheinlich in einem vielfachen Ausmaß. Auf freiwillige Reformen der Pleitestaaten wird man wohl lange warten. Das ausgesendete Signal würde heißen: Weitermachen wie bisher, wir hauen euch schon irgendwie raus, auch beim nächsten Mal.

C)
Sparen, sparen und nochmals sparen und dann retten. Es wird Reformen geben müssen, in jedem Land. Man muss die Strukturprobleme angehen um so eine Krise in Zukunft zu vermeiden. Natürlich macht man sich damit nicht beliebt, aber wichtig ist es die Ursache und nicht die Symptome zu bekämpfen...
Zum Glück favorisiert Merkel diesen dritten Weg. ich denke, dass er der schmerzhafteste für den Moment ist, aber uns in Zukunft den größten Nutzen bringt. Da kann man nur hoffen, dass unsere Politiker diesen Weg durchziehen und nicht einknicken werden.

www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...dspiel-um-den-euro-1.1219112

Viele Grüße
zaphod42:

Sparquote #24

 
26.11.11 17:11
Deine Argumente sind nicht stichhaltig:

1) Die Sparquote kann jetzt auch sinken, weil die Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht. Das passt mit dem gestiegenem Konsumentenvertrauen zusammen. Der Ami an sich spart nur ungern, und nur wenn er muss.

2) Die Sparquote ist historisch gesehen immernoch recht hoch.  (bezogen auf die letzen 10-12 Jahre). Bezogen auf das Durchschnittseinkommen eines Amis (rund 50k USD) spart er immernoch 2k pro Jahr und Person.
D.W.S.:

@ zaphod42

 
26.11.11 17:32
Zu deinem ersten Argument:

Das kann durchaus sein, ist in meinen Augen aber eher unwahrscheinlich. Die Amerikaner leben und lebten schon seit Jahren auf Pump. In der Krise haben sie dann "Angst" bekommen und gemerkt, dass sie ja gar keine Rücklagen haben, wenn sie dann arbeitslos werden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass "Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht", wenn die Arbeitslosigkeit immernoch auf einem sehr hohen Niveau ist (9%) und der konjunkturelle Aufschwung ins Stocken gerät. Auch sprechen die noch immer hohen Zahlen der Zwangsversteigerungen und die hohe Anzahl von Foodstamps-Empfänger (wenn ich es richtig im Kopf habe über 44 Mio.) gegen deine Theorie. Es kann gut sein, dass die gutverdienenden ihre Schulden abgebaut haben, aber die schlecht verdienenden hatten sicherlich nicht die Gelgenheit dazu und gerade diese Gruppe verschuldet sich am stärksten. In Amerika herrscht eben die Einstellung: Ich lebe heute und nicht morgen...

In der Grafik die ich anhänge, kannst du auch sehen, dass während die Sparquote sinkt der private Konsum zunimmt, was ja auch irgendwie logisch ist... ;-)

Ich halte es aber für nicht möglich, dass man innerhalb von einem Jahr (Dauer der Rezession) soviel sparen kann, dass man es jetzt nicht mehr nötig hat...
Ich glaube, dass das Konsumvertrauen desshalb wieder ansteigt, da nun die Auswirkungen des Streits um die Schuldenobergrenzenerhöhung in Vergessenheit geraten und jetzt alles wieder "in Butter" ist. Denn auch der Konsumklimaindex hat darunter gelitten und "erholt" sich jetzt wieder...

Zu Argument 2)

Ja, dass kann gut sein. Aber was für eine Aussagekraft hat das Durchschnittseinkommen. Die Sparquote von Einkommensmillionären wird wohl eher bei 50-60% liegen, während die anderen von der Hand in den Mund leben. Das Durchschnittseinkommen sagt gar nichts aus, besonders dann nicht wenn die Schere zwischen Arm und Reich soweit auseinander klafft wie in den USA. Vergleiche mal dein Einkommen mit dem des Durchschnittseinkommen von Deutschland. Genau das was du darüber oder darunter liegst, muss ein anderer weniger bzw. mehr verdienen. Der Durchschnittwert hilft in dieser Art der Betrachtung meiner Meinung nach nicht weiter, da er nur theoretisch ist....

Viele Grüße
(Verkleinert auf 54%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461239
D.W.S.:

EFSF-Rettungsschirm (fast) gescheitert

 
26.11.11 22:57
Laut einem Spiegel-Bericht wird es nicht mehr möglich sein den Rettungsschirm auf eine Billionen zu hebeln. Grund dafür soll die Zurückhaltung von Investoren vorallem aus Asien sein. Aktuell sollen die Mittel von 250 Mrd. nur noch auf das Doppelte, allenfalls auf das Dreifache, sprichh 750 Mrd. gehebelt werden...
Aber selbst eine Billionen ist aktuell schon viel zu wenig um die Märkte zu beruhigen. Ganz zu schweigen von 500 Mrd. oder bestenfalls 750 Mrd.
Nächstes Jahr müssen Schulden in Höhe von 800 Mrd. refinanziert werden. Der EFSF reicht also noch nichteinmal aus um das zu bewerkstelligen ganz zu schweigen davon, dass man ja eigentlich mit Anleihenkäufen die Renditen drücken will. Die Mittel die der EFSF zur Verfügung stellt, sind lächerlich und reichen vorne und hinten nicht aus. Alleine, dass der EFSF fast gescheitert ist, bevor er überhaupt richtig eingerichtet wurde, spricht Bände für das Versagen der Politik und das Misstrauen, dass gegenüber der Euro-Zone herrscht.

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,800132,00.html

Viele Grüße
D.W.S.:

Banken suchen Hilfe

 
26.11.11 23:20
Immer mehr Banken suchen Hilfe bei der EZB und leiden nach wie vor unter der Kapitalflucht.

"Die EZB verlieh an die die europäischen Banken am Dienstag 247,2 Milliarden Euro – der höchste Wert für kurzfristige Kredite in diesem Jahr."

Auf der Suche nach neuen Kreditgebern haben die Banken wieder die Sparer im Visier. Die Zinsen für Festgeld steigen wieder. Bei manchen Banken sind bis zu 4% Zinsen drinen. Besonders in den PIGS-Staaten lässt sich dieser Trend beobachten.

In Italien werben die Banken sogar mit dem Slogan "Kaufen sie italienische Staatsanleihen". Dies klingt schon nach einem verzweifelten Versuch die Anleihen die sie noch in den Depots haben, abladen zu können...

www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/33333/

Viele Grüße
D.W.S.:

Black Friday Verkäufe

 
27.11.11 16:32
Nachdem der Black Friday jetzt schon zwei Tage her ist und der Amerikaner seine "Kaufwut" ausleben konnte, sind jetzt die ersten Schätzungen zu den Umsätzen eingetroffen.

Allem Anschein nach war auch dieses Jahr der Black Friday sehr erfolgreich. Die Umsätze sollen 7% über denen vom letzten Jahr liegen.  Insgesmat wurden 11,4 Mrd. umgesetzt, ungefähr 1 Mrd. mehr als letztes Jahr.

Trotzallem heißt das positive Signal noch lange nicht, dass es auch mit dem Arbeitsmarkt wieder aufwärts geht.

www.marketwatch.com/story/...il-sales-gains-vs-2010-2011-11-26

Viele Grüße
D.W.S.:

Streit um ein $2 Waffeleisen (Black Friday)

 
27.11.11 16:41

www.twitvid.com/QM7T7

 

Ohne Kommentar...

Viele Grüße

D.W.S.:

Überkapazitäten bei den Container-Kapazitäten

 
27.11.11 18:08
Auf der Route Asien-Europa ist es im laufe des dritten Quartals zu massiven Überkapazitäten gekommen. Viele Reedereien schreiben seit spätestens dem dritten Quartal rote Zahlen aufgrund von hoher Kosten (Öl), von Überkapazitäten aber auch von sinkender Nachfrage speziell auf der Route Asien-Europa...

Ein Problem dabei ist auch, dass Überkapazitäten nicht einfach abgebaut werden können. Bestellte Schiffe und solche die sich im Bau befinden, kann man nich einfach abbestellen, weil die Planung einfach zu langfristig ist. Um hier wieder Gewinn einfahren zu können, muss man auf eine Erholung der Wirtschaft warten...

Orient Overseas, zum Beispiel, kürzt ihre Kapazitäten um 20%.

"The outlook will eventually depend on Europe's situation, and whether the debt crisis can be resolved," Tung said. "But in light of today's situation, next year will not be promising."

Es wird also auch noch im nächsten Jahr zu erheblichen Überkapazitäten kommen...

www.reuters.com/article/2011/11/25/...ng-idUSL4E7MP13V20111125

www.businessinsider.com/...ity-between-asia-and-europe-2011-11

Viele Grüße
D.W.S.:

SMP-Programme der EZB

 
28.11.11 18:05
Zu Beginn der 48. Kw stieg das gesamte Volumen der wöchentlichen Aufkäufe von Staatsanleihen der PIIGS-Staaten auf 203,281 Mrd.
Das ist das erste Mal, dass das Gesamtvolumen über 200 Mrd. liegt und bedeutet einen Anstieg zur Vorwoche von 8,578 Mrd. In den letzten 16 vergangenen Wochen lag der Anstieg alleine bei 129,28 Mrd.

Inwieweit die Aufkäufe sinnvoll sind, wird nach wie vor diskutiert. Jedenfalls möchte die EZB versuchen durch Aufkäufe der Staatsanleihen an den Märkten die Renditen möglichste niedrig zu halten. Dass das nicht funktioniert, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen wenn der die Entwicklung der Renditen seit der 20. Kw 2010 (dem Beginn des Programms) bis heute vergleicht...

Erwähnen sollte man auch, dass die Deutsche Bundesbank und somit Deutschland in der Höhe ihres Kapitalanteils an der EZB haftet. Zurzeit sind es rund 27,13%.

www.ecb.europa.eu/mopo/implement/omo/html/index.en.html#com

Viele Grüße
(Verkleinert auf 70%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461871
D.W.S.:

US-Hausverkäufe

 
28.11.11 18:21
Laut dem Census Bureau wurdem im Oktober auf einer jährlichen Basis 307.000 neue Hausverkäufe getätigt. Dies war leicht unter den Erwartungen von 310.000.

Der "Inventarbestand" in Monaten angegeben beträgt 6,3 Monate. Ein "normales" Level wäre rund 6 Monate. Wenigstens hier erlebt man Fortschritte...

Wie man an diesem Chart sehr gut sehen kann, ist der Häusermarkt 2007 eine Klippe hinuntergestürzt. Seit nun einem Jahr bewegen sich die Hausverkäufe auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau seitwärts. Aktuell liegt die Zahl der Hausverkäufe sogar unter der in der Rezession von 1982. Auch wenn auf diesem Markt noch lange keine Belebung oder Erholung zu spüren ist, scheint sich der Markt stabilisiert zu haben...

Die Rate der sich im Verzug befindenden Kredite erhöhte sich von 9,8% auf 10%. Circa 834 Mrd. an Konsumentenkredite befindet sich 90 Tage oder mehr in Verzug.  Zudem kam es zwischen dem 30. Juni und 30. September zu 264.000 neuen Zwangsversteigerungen. Von Entspannung auch hier noch keine Spur, auch wenn sich die Werte nach und nach kontinuierlich verbessern.

data.newyorkfed.org/research/...edit/DistrictReport_Q32011.pdf

data.newyorkfed.org/creditconditions/

www.census.gov/const/newressales.pdf

Viele Grüße
(Verkleinert auf 51%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461887
D.W.S.:

DAX 5% Plus

 
28.11.11 18:38
Eigentlich ist es schon etwas verwunderlich, dass der Dax heute 5% zulegt, ohne das es belastbare positive Nachrichten gibt. Beschweren darüber möchte ich mich nicht, aber ich denke, dass es genaus 5% abwärtsgehen kann, wie es heute 5% hoch ging...

Letztendlich feiert der Markt Spekulationen, die alle aber umgehend dementiert wurden. Das scheint aber niemanden zu interessieren. Fortschritte wurden heute jedenfalls nicht erzielt...

1. Spekulation: Die sechs kreditwürdigsten Staaten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich und Luxemburg) sollen zusammen sogenannte "Elite-Anleihen" ausgeben. Sinn und Zweck ist es, dass jedes Land genug Geld für seine Refinanzierung auf dem Markt auftreiben kann und den PIGS-Staaten möglicherweise, gegen strenge Auflagen, ebenfalls Geld zur Verfügung zu stellen...

2.Spekulation: IWF soll Italien zwischen 400 und 600 Milliarden finanzielle Hilfe zugesagt haben. Aber auch diese Spekulation wurde umgehend dementiert und wäre in dieser Größenordnung "gigantisch"...

"“There are no plans for ‘triple-A’ bonds or ‘elite’ bonds,” the German finance ministry’s statement said. It added that no discussions of joint issuance of bonds were held when Finance Minister Wolfgang Schaeuble met with counterparts from Finland and the Netherlands on Friday. "

Das einzig positive ist, dass die europäischen Vertreter erkannt haben, dass es JETZT Zeit für Reformen ist und dass es in 12-24 Monaten zu spät ist. Immerhin werden jetzt Regeln zu einer stärkeren Zusammenarbeit in finanziellen Belangen festgelegt und die Reformen wahrscheinlich auch umgesetzt, denn wenn nicht, wird es das Ende der Euro-Zone über kurz oder lang bedeuten...

www.marketwatch.com/story/...f-to-aid-italy-reports-2011-11-27

Viele Grüße
D.W.S.:

Citigroup.. Analyse zur Eurozone

 
29.11.11 19:20
Hier eine Analyse der Citigroup zur weiteren Entwicklung in der Eurozone. Ich bin mal gespannt, ob die Analyse eintrifft. Immerhin hat die Citigroup nicht umsonst den Spitznamen "Shittygroup"... ;-)

Einige Ausszüge:

"We expect the euro area (EA) sovereign debt and banking crisis to further intensify in
2012, with sovereign yields and bank funding stress remaining high"

"More substantial ECB involvement will likely be required to prevent a string of EA
sovereign defaults. We expect that such action will be forthcoming"

"ECB action could take the form of much larger SMP purchases or of directly or
indirectly funding a vehicle, such as the IMF, EIB or the EFSF to fund primary issuance
of or lend to troubled EA sovereigns."

"Fiscal tightening, financial tightening and uncertainty imply that we expect the EA to be
in recession in 2012 and 2013."

"EA break-up remains unlikely, but risks of break-up have risen markedly."

"EFSF is much too small to fill potential financing gaps of EA sovereigns in case they lose market access"

"Persistent decline in Italian and Spanish ‘market’ yields may well be years away"

"Portugal will likely undergo a debt restructuring in 2012 or 2013"

Der ganze Bericht hier:

ir.citi.com/...ozzxZebxoRDZeJpjKWzfI1S3Q77jhT0rjtT5yQGQ%3D%3D

Kurz, die Citigroup erwartet kein Auseinanderbrechen der Eurozone, aber die Risiken sind markant. Eine Rezession wird in 2012 und/oder 2013 erwartet. Die EZB wird weiter eingreifen müssen und zwar massiv. Der EFSF wird nicht ausreichen, wenn noch mehr Länder den Marktzutritt verlieren. Man erwartet eine Restrukturierung der portugiesischen Schulden. Zudem erwartet man, dass die Renditen von spanischen und italienischen Anleihen noch Jahre auf hohem Niveau bleiben werden...

Beigefügt noch eine Schätzung zum Refinanzierungsbedarf der Euro-Länder in 2012. Allerdings muss man sagen, dass die Schätzungen stark abweichen. Von 800 Mrd. bis 1.300 Mrd. ist alles vertreten.

Viele Grüße
(Verkleinert auf 85%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 462313
D.W.S.:

US-Häuserpreise

 
29.11.11 20:41
Hier ein Chart zu den Hauspreisen in den USA inflationsbereinigt...

Bei den Hauspreisen ist man also schon wieder auf dem Level von 2000 angelangt. Obwohl das Niveau schon extrem niedrig ist, kann man wahrscheinlich auch in naher Zukunft mit leicht fallenden Preisen rechnen. Insgesamt gibt es immernoch sehr viele Zwangsversteigerungen, die Druck auf die Preisfront ausüben. Warum sollte man sich auch ein Haus für eine Millionen Dollar neu bauen, wenn man ein vergleichbares für 600.000 oder weniger auf einer Zwangsversteigerung ersteigern kann. Zwangsversteigerungen gibt es auf jeden Fall genug, sodass man sicherlich ein Objekt günstig erwerben kann...

Dennoch denke ich, dass die Hauspreise langsam ihren Boden erreicht haben. Das Überangebot ist quasi auf ein Normalmaß zurückgegangen und die Zahl der Zwangsversteigerungen geht auch allmählich zurück. Ein Haus in den USA in guter Lage halte ich nach wie vor für ein gutes Investment...
Wer also Geld übrig hat... ;-)

Viele Grüße
(Verkleinert auf 49%) vergrößern
Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 462350
videomart:

"Euro-Krise weitet sich aus-

 
09.01.12 17:26
- Euro deutlich unter Druck!"

09.01.2012   10:54 Uhr  | Folker Hellmeyer
www.goldseiten.de/artikel/...-Druck!.htmlhttp://www.google.de/
Es gibt keine neuen Beiträge.

Seite: Übersicht Alle 1 2 3

Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--