Aus einigen Beiträgen ist zu entnehmen, dass wenige Verfasser bei der Aufnahme zum Posträuber glatt durchfallen würden. Teils wird am Thema vorbeigeschrieben. Möglicherweise wird sich nicht die Mühe gemacht, ältere Beiträge in diesem Forum zu lesen und sich ein Bild über die Postaktie und den Verlauf der Kurse zu machen. Das kann nicht sein, dass teils einige Lücken vorliegen. So funktioniert das nicht.
Die nächste Posträuberprüfung findet am 06. August 2013 statt. Zur Vorbereitung zu diesem wichtigen Termin möchte ich folgende Frage aus Sicht des Marktes und der DP aufnehmen und genauer unter die Lupe nehmen:
Wieso gewinnt die DP im Paketgeschäft?
Zusammenhänge
Von 2009 bis 2012 hat sich der Versandhandelsumsatz national von 29,1 Mrd./€ auf 39,3 Mrd./€ verbessert. Der Anteil der elektronisch (Online-/Internet-Shopping) veranlassten Aufträge ist im gleichen Zeitraum von 15,5 Mrd./€ auf 27,6 Mrd./€ gestiegen. Die Umsätze aus traditionellen Bestellungen (aus dem Katalog per Telefon, Brief und Fax) sind im gleichen Zeitraum von 13,6 Mrd./€ auf 11,7 Mrd./€ gefallen.
Die Verbraucher ändern ihr Einkaufsverhalten. Extrem zunehmend wurden und werden Waren und Dienstleistungen übers Internet bestellt. Durch die steigenden Umsätze werden mehr Pakete versendet und diese Entwicklung kann spiegelbildlich am Versandvolumen der Post ausgemacht werden. Im Zeitraum von 2009 bis 2012 ist das Paketvolumen von 761 Mio./Stück auf 955 Mio./Stück gestiegen.
Überproportionaler Anstieg der Pakete für die DP
Im Gegensatz zu den traditionellen Bestellungen steigen die online aufgegebenen Umsätze. Natürlich ist diese Entwicklung beim Marktführer Otto-Group festzustellen, der seine Pakete mit Hermes versendet. Doch andere und neue Unternehmen am Markt (z.B. Zalando und amazon) haben aufgeholt und sind deutlich präsenter und zunehmend erfolgreicher am Markt. Da neue Internet-Anbieter in der Mehrheit auf die Logistik der Post setzen, ist nachvollziehbar, warum die Post überproportional im Paketbereich wächst.
Mini-Erhebung nach Suchbegriffen und Versendern
Um Klarheit und mehr Transparenz über die neuen Internet-Anbieter (=potentielle Postkunden) und die Otto-Group (=Hermes-Versender) zu erhalten, habe ich in der Suchmaschine google 20 verschiedene Suchbegriffe (z.B. Anzug, Anzünder, Dessous, Esprit, Fahrräder, Fernseher, Epochenhefte, Kerzen usw.) eingegeben, um zu erfahren, welche Anbieter auf der ersten Seite dokumentiert werden. Die Untersuchung hat folgende Ergebnisse ergeben:
Anzahl Anbieter nach Suchbegriffen (Mehrfachnennungen auf der ersten Seite von google nicht berücksichtigt):
Suchbegriffe Otto-Group (also Hermes) gesamt: 60
Suchbegriffe alle anderen Anbieter (also DP, DPD usw.) gesamt: 500
Hinweis 1: Die Ergebnisse haben aus statistischer Sicht ein Abweichungspotential von ca. 5-10%.
Hinweis 2: Eine Suche nach Marken/Unternehmens-Begriffen wie Otto, Zalando, e-Bay usw. war nicht Gegenstand der Untersuchung.
Aus der Untersuchung wird sehr deutlich, dass andere Anbieter im Verhältnis zur Otto-Group ausgewertet nach Suchbegriffen und Sachbegriffen deutlich besser abschneiden. Für die DP bedeutet das ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn schließlich entsteht hier ein riesiges Potential an Versandvolumen für Pakete.
Da die Bestellungen übers Internet nachhaltig wachsen werden, erwarte ich für den Paketbereich der DP für die nächsten 4-8 Jahre ein völlig ungebremstes Wachstum. Die Entwicklungen der Post können an den Entwicklungen der Umsätze (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) analysiert werden, die obige Untersuchung erklärt inhaltlich, warum die Post sich in der Zukunft so florierend im Paketbereich entwickeln wird.
Besten Tag wünscht Flanke