Erfreulicherweise sind in unserm Postforum viele neue Interessenten mit vielen hilfreichen Beiträgen hinzugekommen. Von daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, das Thema Wachstum weiteren Sinne für unsere Post zu betrachten. Die Perspektiven sind aus dem Raster einer SWOT-Analyse, die ich gerne geschäftlich und gelegentlich privat verwende, abgeleitet.
Meine Betrachtungen hängen mit der Fragestellung zusammen, was hat das wirtschaftliche Wachstum mit unserer Post zu tun?
Chancen Wirtschaftswachstum (externer Faktor)
Aus einigen Einschätzungen nationaler und internationaler Institute (z.B. IWF) ist zu entnehmen, dass die Weltwirtschaft global um 3,7 Prozent und in Deutschland um 1,6 Prozent in 2014 und 2015 wachsen wird. Vollständigkeitshalber füge ich hinzu, dass diese Aussichten von der noch nicht bewältigten Finanzkrise eingeschränkt werden könnte.
Grundsätzlich sehe ich diese Ergebnisse sehr differenziert, weil in Währungen (Umsatz) etwas ausgedrückt wird, was u.a. mit den Mengen (Absatz) und der Produktivität schon gar nichts zu tun hat bzw. zu tun haben muss.
Ein Beispiel ist der deutsche Einzelhandel, die positiven Veränderungen werden in Milliarden über die Jahre angegeben. Wenn die Inflationsrate nicht berücksichtigt wird, dann müssten wir alle ganz dick und fett sein und wären alle belesen wie Richard v. Weizsäcker. Es ist aber nicht so, wenn die Inflationsraten abgezogen werden, hat sich der Umsatz bzw. das Wachstum des Einzelhandels real kaum bewegt.
Aus der zweiten Reihe saugen einige Analysten diese Zahlen auf und binden diese in ihre Bewertungen teils völlig undifferenziert ein. So werden Strömungen erzeugt und schnell bekannte Schlüsse gezogen.
Das Wachstum in Zukunft steigt und ein Aktienwert bekommt ein positives Votum. Das Wachstum fällt oder stagniert und die Aktie wird „abgemahnt“. Man kann es nachlesen, wie unbedarft einige Analysten der Bankhäuser agieren. Hierzu ein Beispiel von der Haspa:
13.11.13 Haspa
Deutsche Post verkaufen wegen der abnehmenden Wirtschaftsdynamik im Osten.
19.12.13 Haspa
Deutsche Post halten, weil die Perspektiven sich wieder aufgehellt haben.
Ich erspare mir hierzu einen Kommentar. Es wäre jedoch hilfreich, wenn Herr Schmidt seine Beurteilungen zur Post deutlich professioneller und differenzierten gestalten würde.
Falls es sich noch nicht herumgesprochen haben sollte, ein großer Teil der Dynamik der Post erfolgt nahezu völlig unabhängig vom Wirtschaftswachstum!
Hierzu hat es in der Vergangenheit ein nachvollziehbares Beispiel gegeben. Gefühlt vor 8-9 Jahren hat es einen großen Hype für MP3-Player gegeben. Die Hersteller und Vermarkter von elektronischen Medien haben sich gefreut, für die CD-Industrie war das der Tot. Aus globaler Sicht gab es innerhalb eines bestimmten wirtschaftlichen Segments Verschiebungen, unterm Strich hat es kaum Wachstum gegeben.
Interessanter ist der Blickpunkt zum E-Commerce. Die einschneidenden Veränderungen liegen noch vor uns. Das veränderte Verbraucherverhalten hat bzw. wird dazu führen, dass immer mehr virtuell, sogar mit einem gewissen Erlebniswert, eingekauft wird.
Deshalb steigt aber nicht der Umsatz des Einzelhandels und es gibt kaum Wachstumsimpulse. Die Folge ist, dass der bisher zurückgelegte Weg der Kunden zum traditionellen Einkaufen von der Post erledigt wird!
Bei der Beurteilung der Post zählen ganz andere Maßstäbe als das Wirtschaftswachstum. Es hängt eher in Zahlen und Einschätzungen davon ab, wie sich der Internethandel national und international entwickeln wird. Neueste Prognosen dürften ab Februar März vorliegen. Für „meinen“ Shop liegen die Planungen bei etwa 15 Prozent in 2014 (Vorjahr ca. 12,0 Prozent). Die Post wird es freuen.
Ich wünsche allen einen erfolgreichen Tag
flanke