@Globalloser: mit den Schulden bei der Telekom bin ich cool und verstehe ich, ich hab nur bei AT&T nicht zu 100% durchgesehen, ist aber m.M.n. alles excl. Leasing. Bei der AT&T-Fragerunde ist was interessantes aufgekommen, Medien haben es aufgegriffen:
www.lightreading.com/5g-and-beyond/...-and-dish/d/d-id/784468
Wenn das so eintreten sollte (also Dish gibt ihr Mobile-Geschäft an AT&T und bekommt dafür DirectTV) dann wird das in meinen Augen sogar positiv für TMUS ausgehen, also wenn sich die Nummer 3 und 4 zusammen tun. Kurzfristig würde TMUS wahrscheinlich nicht einmal auf Rang 3 abrutschen sondern weiterhin ihren Platz 2 verteidigen, langfristig in meinen Augen aber profitieren, aus mehreren Gründen:
1) Kartellbehörden würden den Deal begrenzen, Spektrum und Kunden müssten ggf. abgegeben werden
2) AT&T wird lange mit der ORAN-Firma + Integration beschäftigt sein
3) Boost Mobile ist ein Preisbrecher, der vom Markt weg wäre (ehemalige TMUS-Tochter, musste wegen Sprint abgegeben werden)
4) AT&T kann keine Fusionen ;)
5) der absurdeste Punkt: Entschädigungszahlungen für entgangene Einnahmen (Dish nutzt u.a. das TMUS-Netz) für TMUS. TMUS wurde verpflichtet ihr Netz für Dish zu öffnen und hat lange versucht Dish zu verdrängen. Nun besteht die Möglichkeit, dass TMUS ihre Kapazitäten selbst nutzen darf (THome) und AT&T eine Entschädigung für die entgangenen Umsätze zahlen muss
Was aber an der ganzen Diskussion gerade interessant ist: falls Dish aufgeben sollte ist es ein klares Signal an den Markt bzgl. Greenfield-Telcos (also Mobilfunkunternehmen, die bei 0 anfangen): es funktioniert nicht. Es gibt aktuell 3 große Greenfield-Versuche in der Welt: Rakuten mit einer katastrophalen Bilanz (5Mio Kunden, davon wenig zahlende, 2,7Mrd. $ Verlust pro Jahr usw.), Dish hat massive Probleme und 1&1 baut einfach nicht. Die Einstiegsbarrieren in gesättigten Märkten scheint unüberwindbar.
@legoplay: sie müssen erst einmal nix und ich bezweifle, dass sie das jetzt groß machen werden (also neben den angekündigten Investitionen). Die Kapitalkosten steigen massiv und sie werden Probleme bekommen weitere Partner zu gewinnen, alleine werden sie das Risiko nicht eingehen. Ich glaube (aber nur meine Meinung), dass da große Investitionen ausbleiben. Bei O2 sehe ich da keine großen Probleme, die waren in Deutschland nie ein großer Convergent-Anbieter, sie sind hier eher ein reiner Mobilfunker. Ein richtiges Netz haben sie in UK und Spanien. Bei Vodafone sehe ich, gerade in Deutschland, schwarz und dementsprechend tatsächlich die Dividende in Gefahr. Nicht aber weil große Investitionen anstehen sondern weil irgendwann die Schulden + rückläufiger Cashflow die Stabilität der Dividende gefährden. Das Setzen auf CoAx ist und war der größte Fehler überhaupt (meine Meinung), hier verliert Voda seit 5 Quartalen in Folge massiv Kunden (auch in ihren anderen CoAx-Ländern), Breitband und TV-Kunden. Um hier ein wettbewersfähiges Produkt anbieten zu können müssen sie zwangsläufig auf FTTH setzen wobei die Kosten dafür (zusätzlich zum Altice-Deal) bei ca. 17-20 Mrd. € liegen, Geld, welches Vodafone schlicht und ergreifend nicht hat (Schulden 45,5Mrd. excl. leasing, 58 Mrd. incl. leasing). Und selbst wenn Voda eine Finanzfee finden sollte: sie sind sehr spät dran und wird in den nächsten 7 Jahren Probleme haben Kapazitäten zu finden. Wie Globalloser schon geschrieben hat: die Telekom nimmt jeden Bagger, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Andere, wesentlich größere FTTH-Anbieter (Deutsche Glasfaser) beklagen ja schon, dass sie ihre Ziele aufgrund fehlender Kapazitäten nicht errichten können.
Zur Dividende: die wird in meinen Augen moderat steigen aber sicher sein. Sobald alle drei Ziele erreicht worden sind, also TMUS-Mehrheit (erreicht), Glasfaserbau (sehr guter Weg) und Schulden (sehr guter Weg) kann man über solche Dinge nachdenken. Ich finde die aktuelle Situation, also stabile Dividende UND steigende Aktie, ganz gut.
@telefoner: Festnetz werden wenige nutzen ... aber FTTH auf jeden Fall ersetzt. Es wird Anwendungen geben, die wir uns heute noch nicht vorstellen können aber eine gewisse Kapazität benötigen. Mit Funkwellen werden wir die Latenz und Geschwindigkeit von Licht niemals erreichen ... und viel wichtiger: wenn das Netz steht dann für immer (wie gesagt: BT geht von 100 Jahren aus) und mit einem extrem geringen Energieaufwand.