Olympia im Reich der Fälscher: Die amerikanische Sicht der Dinge
In diesem Blog wurde schon mehrfach auf die Veröffentlichung gefälschter ökonomischer Statistiken zwecks Manipulation der öffentlichen Meinung in den USA hingewiesen. Die Reaktion auf den Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in China liefert ein anschauliches Beispiel für die amerikanische Sicht der Dinge und erlaubt einen Einblick in die Befindlichkeit der amerikanischen Bevölkerung.
Die FAZ verweist heute unter der Überschrift „Olympia aus Amerikas Sicht: Wer sagt, China sei die erfolgreichste Nation?“ auf die Taschenspielertricks unserer amerikanischen Freunde jenseits des Atlantiks.
Nicht nur bei Arbeitsmarktstatistiken oder Zahlen zum Wachstum der amerikanischen Volkswirtschaft bedient man sich in den USA Zahlenspielereien zum Auffrisieren der Bilanzen. Nach Meinung des „Kansas City Star“ führt die USA jetzt sogar in der Medaillenwertung!
Dieses Blatt ist nicht das einzige, das den Anspruch auf den Spitzenplatz im nationalen Vergleich erhebt. Die Schönfärber des Wirtschaftsmagazins Forbes verkünden, dass im Wettbewerb mit China „beide Nationen für sich in Anspruch nehmen können, die Nummer 1 zu sein“.
Niemand möchte offensichtlich die amerikanische Niederlage auf dem Medaillenspiegel offen eingestehen. Dazu vermerkt der Geschäftsführer des Nationalen Olympischen Komitees der Vereinigten Staaten: „Es gibt mehr US-Sportler als Teilnehmer von anderen Nationen, die eine Goldmedaille um den Hals tragen, wenn sie nach Hause kommen“.
Dazu multipliziere man einfach die Medaillen aus den Mannschaftswettbewerben mit der Zahl der Teammitglieder, so dass man auf 125 Mal Gold (statt tatsächlich 36) für die Vereinigten Staaten kommt. Dagegen wirkten die 74 (51) für China bescheiden.
George Bush: „Ich sehe nicht, dass Amerika Probleme hat. Die Vereinigten Staaten sind „Weltführer“ und haben „großartige Werte und Einfluss“.
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