Steico dämmt das Depot
[10:12, 14.04.10]
Von Helmut Kipp
Förderprogramme, Klimawandel und der steigende Ölpreis lösen ein Umdenken unter Hausbesitzern aus. Davon profitieren Anbieter von Produkten zur Wärmedämmung. Wie Steico.
Seit Wochen kennt der Rohölpreis kein Halten mehr. Wann er die 100-Dollar-Marke überspringt, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Folge: Das Interesse am Energiesparen nimmt zu. Für Hausbesitzer wird es lukrativer, in die Sanierung ihrer Immobilie zu investieren. Weiterer Rückenwind kommt von der Bundesregierung, die über günstige Kredite der Bankengruppe KfW nahezu alles fördert, was das Label Energieeffizienz trägt.
Hinzu kommen neue gesetzliche Vorschriften. Durch die Einführung der verschärften Form der Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt es zahlreiche Nachrüstverpflichtungen. Von den rund 38,5 Millionen Wohneinheiten in Deutschland sind zwei Drittel sanierungsbedürftig. Gerade mal 1,5 Prozent des Gebäudebestands werden renoviert. Insbesondere für Heizungen und Fenster ist der Bedarf groß.
Unternehmen wie Steico, ein Spezialist für Dämmstoffe, kann das nur recht sein. Den Markt in Europa schätzt die Gesellschaft auf rund sieben Milliarden Euro. Tätig ist die Firma in der ökologischen Nische der Holzfaserdämmstoffe. Die Aktie hat im vergangenen Jahr eine fulminante Rally hingelegt und durchläuft jetzt eine kleine Konsolidierung.
Die vorläufigen Zahlen bestätigen, dass sich Steico auf gutem Weg befindet. Mit 9,2 Millionen Euro landete der 2009er-Gewinn vor Zinsen und Steuern im oberen Bereich der Zielrange von acht bis 9,5 Millionen Euro. Je Aktie verdiente der Konzern 0,37 Euro. Den Geschäftsverlauf im ersten Quartal beschreibt das Management als „erfreulich“, ohne konkreter zu werden. Details sollen zwischen 26. bis 30. April folgen.
Für 2010 peilt das Unternehmen 135 bis 145 Millionen Euro Umsatz an. Daraus sollen 7,5 bis zehn Millionen Euro Profit vor Zinsen und Steuern entspringen, was unter dem Strich 0,34 bis 0,47 Euro Gewinn je Aktie ergibt. Auf den ersten Blick mag diese Ergebnisprognose ein wenig mau aussehen. Doch ist beim Vergleich mit den 2009er-Zahlen zu berücksichtigen, dass im Vorjahr Sondereffekte zum Tragen kamen.
BÖRSE ONLINE zählt Steico weiter zu seinen Favoriten. Mit ein wenig Geduld sollten Aktienkurse bis in den Bereich um zwölf Euro erreichbar sein.