Freenet AG: Welche Marke(n) bleibt/en ? (Update)
25. Januar 2009 Kategorien: Hennings Handy-Welt
Am Dienstag wollte die norddeutsche Freenet AG im süddeutschen München den Schleier lüften, unter welchen/m Markennamen sie künftig im Markt agieren möchten. Aus Krankheitsgründen (ja die Grippe rollt) wurde der Termin auf den 10.2. verschoben. Erste Anzeichen deuten auf eine Überraschung hin.
Markennamen gibts bei der Freenet AG ja genügend. Neben der Freenet (Festnetz, Internet, Mobilfunk), hat man Mobilcom (Mobilfunk) nebst den Discountern Klarmobil und Callmobile im Portfolio. Callmobile war Tochter der Talkline, die von Debitel übernommen wurde, bevor Debitel selbst gekauft wurde.
Debitel ist seit Anfang an in den Märkten der Media-Saturn-Gruppe (MSH) vertreten. Wie die Freenet AG bereits mitteilte, wurde der Vertrag mit MSH bis 2011 verlängert. Damit ist die Vermutung, daß Freenet alle Marken einstampfen und nur noch unter Freenet operieren könnte hinfällig. Bleibt die Frage, ob der Markenname Mobilcom zu Gunsten von Debitel oder Freenet aufgegeben wird.
Bei den Discountern hat Klarmobil Geschäftsführer Hartmut Herrmann bereits vor einiger Zeit die neue Schwester Callmobile in Personalunion “übernommen” und ist hinter den Kulissen weiter dabei, Abläufe und Prozesse zusammenzulegen.
Möglicherweise fährt Freenet den neuen Kurs, einer Mehrmarkenstrategie, wie es E-Plus vormacht.
In den MSH Märkten bleibt o2 eigenständig, während D1, D2 oder E-Plus nur über Debitel vermarktet werden. Der Grund ist historisch bedingt: Anfangs wollte VIAG/o2 keine Service-Provider zulassen “das rechnet sich nicht”, Debitel ging aber vor Gericht. Am Ende einigte man sich, daß “bestehende Vertriebslinien nicht angetastet werden”. Debitel durfte o2 verkaufen, aber nicht bei den MSH-Märkten.
Andersherum konnte Debitel die Versuche abwehren, daß D1, D2 oder E-Plus ebenfalls “direkt” in den MSH-Märkten verkauft worden wären.
Die Frage ist nun, ob die Freenet AG die verschiedenen Marken nutzt, sich bei verschiedenen Zielgruppen und Ansprüchen zu positionieren. Der Markt scheint sich zu polarisieren. Auf der einen Seite die extrem preisbewußten Kunden, die am liebsten ein Handy für 1 Euro zusammen mit einem Discount-Tarif hätten. Dann extrem servicebetonte Kunden, denen der Preis weitgehend egal ist, die dafür aber einen ultraguten Service erwarten. Diese Kundschaft geht sicher in ein Fachgeschäft, wo sie individuelle Beratung erwartet, aber nicht in einen Flächenmarkt.
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