Freenet: Trendwende oder Absturz?
Martin Weiß
Seit der Veröffentlichung des enttäuschen Geschäftsausblicks Mitte März geht es mit der Freenet-Aktie bergab. Der Rutsch unter die 9-Euro-Marke hat das Polster bis zur entscheidenden Unterstützung auf wenige Cent zusammenschmelzen lassen, die Lage spitzt sich zu.
Hält sie, oder hält sie nicht? Die Rede ist von der charttechnischen Unterstützung bei 8,70 Euro, die sich für Freenet schon mehrmals als Rettungsanker erwiesen hat - zuletzt im Februar - und nun erneut in den Fokus der Anleger gerät. Seit Mitte März geht es mit dem Kurs des Mobilfunkers nach unten, der Verlust beträgt bis dato 20 Prozent. Ein Test der Unterstützung scheint unausweichlich, zumal der jüngst negative Newsflow zusätzlichen Druck erzeugt.
Manager verlässt das Unternehmen
Wie nun bekannt wurde, verliert Freenet mit Markus Hüßmann einen langjährigen Marketing-Bereichsleiter, der zukünftig beim Mobile-Marketing-Spezialisten Convisual den Vorstandsposten für die Bereiche Mobile Marketing und Mobile Internet bekleidet. Hüßmann ist nach Marketingvorstand Eric Berger der zweite Top-Mann binnen kurzer Zeit, den Freenet ziehen lassen muss.
Schon Mitte März hatte der norddeutsche Mobilfunker die Anleger mit einem verhaltenen Geschäftsausblick 2010 enttäuscht und damit einen Kursrutsch ausgelöst (siehe Chart).
Bricht der Kurs durch die Unterstützung, ist mit einer heftigen Reaktion zu rechnen. Neben zahlreichen Stop-Loss-Orders, die dann wohl ausgeführt würden, könnten Short-Seller mit Leerverkäufen zusätzlichen Abwärtsdruck erzeugen. Insgesamt eröffnet sich für Freenet in diesem Fall Abwärtspotenzial bis auf 7,50 Euro. Erweist sich die Unterstützung erneut als belastbar, könnte eine (ohnehin überfällige) Erholungsbewegung Freenet schnell wieder in den zweistelligen Kursbereich treiben.
DER AKTIONÄR rät Anlegern die Ruhe zu bewahren und den Stopp bei 8,50 Euro beachten.
www.deraktionaer.de/xist4c/web/...rz-_id_43__dId_11758989_.htm