...Airbus im DAX wird's so schnell wohl nicht geben, weil die Aktie mehr auf Euronext als XETRA gehandelt wird. Ist halt letztlich doch primär ein französisches Unternehmen. Im CAC 40 ist die Aktie ja enthalten. In Deutschland wird's daher wohl auf absehbare Zeit nicht über MDAX hinausgehen.
Ich habe aufgrund des immer weiteren Kursverfalls des Euro und der immer klareren Aussichten einer Zinsparität EU/US meinen Anteil Airbus im Depot gestern aufgestockt. Forward PE für 2016 ist momentan unter 13. In den Folgejahren wird es zu signifikanten Umsatzsteigerungen aufgrund bereits getätigter Bestellungen kommen. Darüber hinaus fallen in ein paar Jahren die momentan noch erheblichen Anschubkosten für den A350 weg. Außerdem werden sich in den nächsten Jahren die niedrigen Eurokurse Stück für Stück auch in den Gewinnen wiederspiegeln. Selbst wenn der Dollar nicht noch weiter steigt, sollte allein schon der bisherige Anstieg einen jährlichen Gewinnsprung von 30-40% ab spätestens 2019 oder so bewirken.
Zwar gibt es auch Negatives. Vieles davon wären aber Einmalkosten (z.B. potenzielle Probleme mit A400, potenzielle Probleme bei der Umstellung A320/A320neo, Bestell-Loch bei Umstellung A330/A330neo). Diese könnten (wenn nötig) problemlos durch die sehr substanziellen Einnahmen aus dem geplanten Verkauf der Dassault Anteile gedeckt werden.
Was den Ölpreisverfall angeht: sehe ich langfristig vorteilhaft, da dies den Flugverkehr und die allgemeine Wirtschaftslage massiv anregen wird. Kurzfristig könnten zwar einige Fluggesellschaften auf die Umstellung auf spritsparende neue Modelle verzichten (z.B. A330 zu A350). Allerdings sind viele dieser Bestellungen eh schon fixiert. Außerdem hat Airbus zum Glück ja den A330neo lanciert, der diese Problematik stark abfedern wird.
Was den A380 angeht: kann von mir aus auch dicht gemacht werden. Fehlende Bestellungen sind hier sicherlich ein Problem. Aber machen wir uns nichts vor: mit dem A380 wurde ohnehin noch nie signifikantes Geld verdient.
Allgemein ist mein Eindruck, dass Boeing bei der Produktentwicklung und bei der Kostenstruktur immer noch besser aufgestellt ist als Airbus. Die starke Waffe von Airbus im Wettbewerb ist mittlerweile aber der Dollar. Airbus hat bisher immer kalkulatorisch mit einem Euro von 1,35 USD gerechnet. Bei derzeit 1,20 USD kann Airbus also mehr als 10% Sonderrabatt bei Angeboten geben, ohne dass dadurch die eigenen Einnahmen geschmälert würden.