Die Kodak-Aktie (WKN:
A1W4RC) hat wirklich eine bemerkenswerte Performance innerhalb der letzten Tage hingelegt. Notierten die Anteilsscheine dieses, hm, sagen wir einfach einmal Unternehmens erst kürzlich noch auf einem Aktienkursniveau von ca. 1,81 Euro, so ist sie zuletzt abgegangen wie eine Rakete.
Derzeit beläuft sich das Kursniveau nämlich auf 21,89 Euro (31.07.2020, maßgeblich für alle Kurse). Damit hat die Aktie eine Performance von über 1.000 % hingelegt. Genauer gesagt sogar um 1.209 %.
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Die viel wichtigere Frage ist jetzt allerdings: Was ist Kodak Eastman auf diesem Niveau? Was sind die Gründe für diese Performance? Und bietet es sich für Foolishe Unternehmen an, jetzt einen Fuß in diese Tür zu stellen? Spannende Fragen, die jetzt förmlich nach einer Antwort schreien.
Kodak will sich neu erfinden
Kodak beziehungsweise Kodak Eastman will sich im Grunde genommen neu erfinden. Viele verbinden mit dem Namen womöglich eher noch das Unternehmen, das früher der Marktführer im Bereich der Fotokameras gewesen ist. Und dabei den Trend hin zur Digitalkamera verschlafen hat. Ja, da war etwas … allerdings möchten die Verantwortlichen jetzt von diesem Image weg. Wieder einmal, möchte ich fast sagen. Aber ich will die Pointe ja nicht vorwegnehmen.
Jedenfalls haben die Verantwortlichen jetzt sinngemäß erklärt: Wir sind inzwischen mehr Chemiekonzern als ein ehemaliger Fotokonzern. Entsprechend wollen wir uns jetzt neuausrichten. Und im Endeffekt Grundstoffe für pharmazeutische Produkte entwerfen und somit eine Daseinsberechtigung in der Welt der Pharmazie bekommen. Dafür hat Kodak jetzt sogar einen Kredit in Höhe von 765 Mio. US-Dollar erhalten. Und auch Donald Trump hat dem kriselnden Unternehmen auf die Schulter geklopft und seine Zuversicht ausgedrückt. Na, das kann ja nur gut gehen.
Wie auch immer: An Visionen scheint es dabei nicht zu mangeln. Auch mithilfe von Eastman Kodak plant die US-Regierung in Form von Donald Trump, die USA zum weltgrößten Medizinhersteller und -anbieter zu machen. Eine definitiv spannende Vision. Aber was ist dran an diesem Traum …?!
So mancher wird sagen: Kodak will sich erneut neu erfinden
Kodak, Kodak … war da nicht vor wenigen Jahren etwas? Ja, richtig! Der Eintritt in den Bereich der Pharmazie ist nicht der erste Schritt, um sich neu zu erfinden. Wer sich den Chart näher anschaut, der wird eine weitere derartige Bewegung sehen, die zeigt: Das Schema ist eigentlich nicht so neu, wie es scheint.
Nein, denn im Jahre 2018 hieß es: Wir machen Blockchain! In der Spitze des Bitcoin-Booms ging es plötzlich darum, Fotos zu digitalisieren und mithilfe der Blockchain die Recht zu sichern. Ein vermeintliches Milliardengeschäft für das Unternehmen. Und die Aktie. Und vielleicht auch für Investoren.
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Es ist mächtig ruhig geworden um Kodak Eastman und die Blockchain. Die Aktie korrigierte von 8,20 Euro nach dem Bitcoin-Boom auf zwischenzeitig 1,81 Euro. Na ja, wie gesagt: Bis jetzt. Denn jetzt gibt es erneut eine Vision.
Du merkst vielleicht: Ich bin eher skeptisch
Neu ist jedenfalls, dass Kodak 765 Mio. US-Dollar erhält, um sich tatsächlich neu zu erfinden. Ob das allerdings ausreichen wird? Eine andere Frage. Komisch ist auch, dass diese Neuausrichtung zu einem Zeitpunkt kommt, an dem Gesundheitsprodukte gefragt sind. Und dass im Jahre 2018 beim Bitcoin-Boom die Blockchain ein Thema geworden ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Vielleicht ist es auch nur ein unglückliches Timing.
Ich bin jedenfalls skeptisch, was das langfristige Potenzial angeht. Der Blick auf den Aktienkurs zeigt es. Und nach dem Verschlafen der Digitalkamera hat die Aktie von Kodak Eastman zumindest historisch gezeigt, dass sich die unrühmliche Geschichte eher wiederholt, als dass es eine Wende gibt.