) gehört derzeit zu den heißen Kandidaten an der Börse. Mit ihrem Produkt NootMobile, einer Instant Messaging Lösung für Mobiltelefone, sorgt das Unternehmen für eine Menge Aufsehen. Eine Betaversion wurde im September veröffentlicht, bald kommt die Vollversion auf den Markt. Unsere Redaktion sprach mit Technikvorstand Rick Vanwell und mit Tom St. John, dem Direktor für Marketing und Produktentwicklung, über die Aussichten von NootMobile und Knewtrino.
INVEST INSIDE: Sie haben Knewtrino vor wenigen Monaten in dieser Form gegründet. Seitdem können sie schon einige Erfolge vorweisen. So ist ihr Produkt NootMobile im September gestartet. Wie sind sie an diese Technologie gekommen?
Vanwell: Die Firma hat vor einigen Monaten ein indisches Unternehmen übernommen. Dieses Unternehmen besaß einige Technologien im Bereich Wireless. Daneben arbeiten Tom St. John und ich schon seit Jahren in dieser Branche. Es ist also eine Kombination von Zukäufen und eigenen Erfahrungen.
INVEST INSIDE: NootMobile wurde im September als Betaversion gestartet. Wie sind die ersten Resultate?
Vanwell: Wir wollten ein frühes Feedback von ersten Anwendern erhalten, um auch Kinderkrankheiten zu beseitigen. Daher haben wir kein traditionelles Marketing gemacht. Aber trotzdem haben sich 6.000 Leute bei uns für diesen Service registriert. Die Betaversion hat damit genau die Anzahl von Leuten erreicht, die wir uns vorgestellt haben. Wir wollten anfangs nicht zu viele Leute haben, falls es Fehler geben sollte. So kann man besser an der Version arbeiten.
INVEST INSIDE: Diese 6.000 Leute kommen meist aus den USA? Oder stammen auch viele aus Europa?
Vanwell: Die Hälfte kommt aus den USA und aus Kanada, die andere Hälfte kommt zum großen Teil aus Großbritannien und aus Deutschland.
INVEST INSIDE: Welche Erfahrungen haben sie denn bisher mit der Betaversion gemacht? Wie sind die Reaktionen der Nutzer?
Vanwell: Unsere Probleme resultierten meist aus den unterschiedlichen Handsets. Wir sollten Telefone mit größeren Displays haben, denn manchmal sind die Sachen auf den kleinen Bildschirmen nicht ganz so gut zu erkennen. Aber da arbeiten wir dran, das Problem ist erkannt und wird beseitigt.
INVEST INSIDE: Gibt es schon Reaktionen von Unternehmen wie Microsoft, Yahoo oder AOL, die die Instant Messengers herstellen? Oder haben die ihr Produkt noch nicht gesehen?
Vanwell: Die großen Netzwerke wie MSN oder Yahoo, aber auch Google oder Skype, sind daran interessiert, Partner wie uns zu haben. Damit können die User deren Netzwerke öfter nutzen, damit werden sie stärker herangeführt. Andere Anbieter erkennen gerade, dass Entwickler wie wir, die mehr Leute in ihre Netzwerke bringen, gut für das Geschäft sind. Wir bedrohen keinen. Im Gegenteil, wir sind gut für das Geschäft der Großen.
INVEST INSIDE: Bisher sind sie mit der Betaversion auf dem Markt. Wann wird es eine Vollversion geben?
Vanwell: Unser Plan ist es, mit der Betaversion für 90 bis 120 Tage aktiv zu sein. Daher nehmen wir an, dass wir im Januar 2007 mit einer Vollversion auf den Markt kommen können. Instant Messaging ist dabei ein erster Schritt. Das ist auch für andere Services eine Plattform. Darauf konzentrieren wir das Geschäft. Wir starten mit Instant Messaging als Plattform, aber darauf bauen wir auf, zum Beispiel durch lokale Services. Es gibt momentan eine Reihe von Trends, zum Beispiel hin zu Blackberries und Smart Phones. Solche Geräte kann man mit Instant Messaging kombinieren. Derzeit nutzen 800 bis 900 Millionen Menschen Instant Messaging. Wenn diese zu den Smart Phones wechseln, werden sie auch Instant Messaging nutzen und das wird im Laufe der Zeit den SMS-Servi ce ersetzen. Wir erwarten, dass die Durchdringung von Smart Phones, die geringen Kosten für den Breitbandzugriff und die Nutzung des Instant Messagers unseren Service ideal machen werden.
INVEST INSIDE: Die User sollen also mit dem System vertraut werden, indem sie Instant Messaging benutzen und dann sollen sie im zweiten Schritt weitere Dienste und Möglichkeiten in Anspruch nehmen können?
Vanwell: Genau, der Instant Messenger ist dafür eine Plattform. Ich nenne ihnen ein Beispiel: Sie unterhalten sich mit einem Freund per Handy und entscheiden, dass sie einen Film sehen wollen. Dann können unsere Dienste ihnen und gleichzeitig ihrem Freund bei der lokalen Suche helfen, sie können genau anzeigen, was wo läuft. Damit kann die lokale Suche nach Filmen oder beispielsweise auch nach Restaurants gleichzeitig von mehreren gemacht werden, während sie mit dem Instant Messager aktiv sind.
INVEST INSIDE: Wie wollen sie damit Umsätze erzielen? Wie wollen sie Geld verdienen?
Vanwell: Es gibt zwei Pläne. Zum einen, da wir den Dienst selber anbieten, bekommen wir Geld durch Werbung. Unsere Software hilft uns dabei. Wenn man mit unserem System eine lokale Suche durchführt, kann dabei eine Werbung innerhalb des Textes platziert werden. Da gibt es eine Menge von Variationen. Zum anderen können wir uns auch Labelling-Möglichkeiten mit anderen Service-Providern vorstellen.
INVEST INSIDE: Haben sie denn bei den Umsätzen schon konkrete Planzahlen?
Vanwell: Da kann ich leider keine Vorhersagen machen. Wir haben darüber gesprochen, möchten es aber noch nicht veröffentlichen. Wir wollen aber die Anzahl der Menschen steigern, die unsere Services nutzen. In den kommenden 18 Monaten wollen wir an dieser Steigerung arbeiten. Bis dahin wollen wir 5 Millionen User haben.
INVEST INSIDE: Die meisten davon kommen aus Nordamerika und Europa? Oder wollen sie auch nach Australien und Asien expandieren?
Vanwell: Australien ist eine sehr interessante Perspektive für uns. Das werden wir machen! Bei den asiatischen Märkten sind wir uns nicht ganz sicher, wie unsere Werbung dort ankommt. Daher konzentrieren wir uns zunächst auf Europa, Nordamerika und Australien.
INVEST INSIDE: Bisher bieten sie ihre Dienste in Englisch, Spanisch und Deutsch an. Sind dies die drei Sprachen, auf die sie sich auch zukünftig konzentrieren werden oder gibt es Pläne für andere Sprachen?
Vanwell: Wir werden bald weitere Sprachen aufnehmen, und zwar noch in diesem Kalenderjahr. Sicherlich werden wir als nächstes Französisch einfügen. Italienisch und Portugiesisch werden danach kommen. Ich glaube aber nicht, dass wir auch asiatische Sprachen aufnehmen werden.
INVEST INSIDE: Wie sehen ihre Zukunftspläne aus? Jetzt arbeiten sie an den Instant Messagern, dann kommen die Werbeanzeigen, wie geht es dann weiter?
Vanwell: Wir werden als nächstes Skype, ICQ und MySpace hinzufügen. Skype kommt wohl in den kommenden vier Wochen. Dann kommen mehr Messager Features dazu. Anschließend sollen mehrere weitere Dienstleistungen eingefügt werden: von der lokalen Suche, über Wetter, die Börse bis hin zu Nachrichten, also all die eher traditionelle Sachen. Und da kommt dann die Werbung hinein.
INVEST INSIDE: Wird dann eine große Werbe- und Marketingkampagne starten?
St. John: Wir wollten erst die Instant Messager aktivieren, bevor wir die große Kampagne starten und alles promoten. Sobald dann Skype und ICQ im System sind, wollen wir uns in den acht Wochen danach um das Internet-Marketing kümmern. Dies wird eine reine Online-Kampagne sein. Die Kampagne wird sowohl in Europa als auch in USA laufen. Mit Start der Vollversion werden wir eine weitere Kampagne starten. Mit dieser gehen wir auch an größere Publikationen heran. Insgesamt sind dafür zunächst 2 Millionen Dollar vorgesehen.
INVEST INSIDE: Welches ist ihre Zielgruppe, welche Leute wollen sie erreichen?
St. John: Da sind zwei Gruppen zu unterscheiden. Viel Beachtung schenken wir der neuen, der jungen Generation, die mit den entsprechenden Geräten umgeht. Das sind die Nutzer zwischen 15 und 25 Jahre. Die zweite Gruppe sind „young business professionals“, die Instant Messaging und Email benötigen, um ihre Geschäfte zu machen.
Vanwell: Man schaue sich nur die Umsätze im Bereich SMS an. Wir sehen hier eine tolle Möglichkeit für uns. Menschen haben dann die Chance, im Cafe zu sitzen und eine SMS praktisch umsonst mit unseren Systemen zu schreiben. Viele Umsätze, die die Provider machen, nehmen wir durch unser System weg, aber anstatt dafür dann Gebühren zu nehmen, finanzieren wir das Ganze durch Werbung.
INVEST INSIDE: Man kann also sagen, dass sie die SMS ersetzen wollen, dass ihr System praktisch die SMS der nächsten Generation ist?
Vanwell: Das ist genau unsere Absicht.
INVEST INSIDE: Vor kurzem wurde Youtube von Google aufgekauft. Ist das etwas, was sie sich in ein oder zwei Jahren auch bei ihrer Firma vorstellen können? Oder wollen sie unabhängig bleiben?
Vanwell: Skype wurde ja auch schon von ebay aufgekauft. An einem gewissen Punkt kann man diese Möglichkeit sicherlich in Erwägung ziehen. Ich glaube, in 18 bis 24 Monaten kann diese Möglichkeit auf uns zukommen. Aber ob dies dann strategisch sinnvoll ist, muss man sehen.
INVEST INSIDE: Wie sieht es mit den technischen Entwicklungen aus? Haben sie Patente? Haben sie Anmeldungen auf Patente?
Vanwell: Ja, wir haben Patente vor allem für unsere Werbesysteme angemeldet. Alle Anmeldungen gelten für die USA. Wir untersuchen auch Anmeldungen für einige andere Features. Aber da wollen wir noch nicht viel sagen, da wir sie noch nicht veröffentlicht haben. Nur so viel kann ich andeuten, es geht in Richtung "text conferencing".
INVEST INSIDE: Sie sind in Frankfurt gelistet. Deutsche Investoren würden daher auf Investorenkonferenzen auch gerne die Vorstandsmitglieder von Knewtrino sehen. Gibt es da Pläne?
Vanwell: Ja, wir werden von Januar bis März mehrere Konferenzen in Europa besuchen. Darauf freuen wir uns schon sehr!
INVEST INSIDE: Vielen Dank für das Gespräch.
Knewtrino
Frankfurt: WKN
A0J3QNNew York: KWTN
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