www.deraktionaer.de/xist4c/web/...elt_id_43__dId_10000659_.htmThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co: Das Comeback der Stahlgiganten
Markus Bußler
Von Analysten verschmäht, von Anlegern links liegen gelassen: Die Stahlbranche führte in den vergangenen Wochen und Monaten ein Mauerblümchen-Dasein. Die Nachfrage brach ein, der Stahlpreis befand sich im freien Fall. Doch heute zählen ThyssenKrupp und Salzgitter zu den Topp-Gewinnern im DAX.
Erstmals lässt sich ein Ende der Wirtschaftskrise erahnen und die Aktien der Stahlkonzerne als zyklische Werte schlechthin profitieren davon. Unterstützung erhielt die gesamte Stahlbranche heute von einer Studie der Credit Suisse. Die Analysten stuften den gesamten Sektor auf „Overweight“.
China: Stärkere Nachfrage als erwartet
Der Grund für die optimistische Einschätzung: Die erwartete wirtschaftliche Erholung in China. Immerhin gehen rund 35 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Stahl von China aus. An den Märkten rechnet man derzeit nur mit einer Erholung der Stahlnachfrage aus China um drei Prozent. Allerdings passt das nicht mit dem erwarteten Investitionswachstum von etwa neun Prozent zusammen. Die Stahlnachfrage dürfte sich also in den kommenden Monaten wesentlich stärker beleben, als von Marktteilnehmern erwartet.
Produktion bricht ein
Und von dieser Nachfrage werden die deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp und Salzgitter profitieren. In den vergangenen Monaten wurde die Stahlproduktion wegen der geringeren Nachfrage stark zurückgefahren – auch um den Stahlpreis zu stützen, der sich auf Talfahrt befand. Wie sehr die Stahlproduktion zurückging, zeigte ein Bericht des statistischen Bundesamtes von Anfang April: Die deutschen Hüttenwerke haben im März 1,28 Millionen Tonnen Roheisen und 2,10 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Sie produzierten damit 50,3 Prozent weniger Roheisen und 49,8 Prozent weniger Rohstahl als im März 2008.
Im Bereich von 58 Euro verläuft der Abwärtstrend der Salzgitter-Aktie. Ein Ausbruch über diese Marke würde ein starkes Kaufsignal generieren. Anleger sollten sich schon jetzt in dem Wert positionieren.
40-Jahres-Tief
Mittlerweile befindet sich die Stahlproduktion auf einem 40-Jahres-Tief. Das sollte sich bald ändern, da die weltweite Industrieproduktion ihre Talsohle erreicht haben dürfte. Mit einer steigenden Nachfrage wird auch die Stahlproduktion wieder an Fahrt gewinnen. Die Profiteure von diesem Trend werden Salzgitter und ThyssenKrupp heißen. Im direkten Vergleich empfiehlt DER AKTIONÄR die Aktie von Salzgitter. Zwar erscheint ThyssenKrupp mit einem erwarteten 2010er-KGV von 10 etwas günstiger als Salzgitter mit einem KGV von 12. Allerdings spricht die deutlich geringere Verschuldung Salzgitters für ein Investment.
Die Aktie von Kloeckner & Co hat den Ausbruch aus ihrem Abwärttrend bereits geschafft. Charttechnisch hat das Papier viel Luft nach oben. Kaufen!
Klöckner & Co profitiert
Neben den beiden DAX-Konzernen wird auch der im MDAX notierte Stahlhändler Klöckner & Co von einer Belebung der Nachfrage profitieren. Der Konzern legte erst unlängst starke Zahlen für das abgelaufene Jahr vor und weist auf Basis der 2008er Zahlen ein KGV von 1 aus. Zudem hat das Unternehmen die Schuldenlast drastisch reduziert und die Eigenkapitalquote erhöht. Analysten rechnen damit, dass Klöckner & Co die Krise zu Zukäufen nutzen wird, um damit seine Marktstellung zu stärken.
Stahlbranche steht vor Comeback
In China mehren sich die Zeichen, dass die Stahlnachfrage noch in diesem Jahr wieder anziehen könnte. Und auch die Industrieproduktion in den westlichen Staaten sollte ihren Tiefpunkt erreicht haben. Die drei großen deutschen Stahlwerte sollten davon profitieren. Die höheren Chancen sieht DER AKTIONÄR jedoch bei dem DAX-Wert Salzgitter und dem MDAX-Wert Klöckner & Co, der durch Akquisitionen durchaus zum großen Krisengewinner in der Stahlbranche werden könnte.
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