Stahlhändler Klöckner kappt Jahresziel und streicht Jobs - Aktie sackt ab
Der Stahlhändler Klöckner & Co streicht wegen schwieriger Rahmenbedingungen in Europa seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zusammen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und wesentlichen Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) dürfte statt 220 bis 280 Millionen lediglich 170 bis 200 Millionen Euro betragen, teilte das im Nebenwerte-Index SDax gelistete Unternehmen überraschend am Montagabend in Duisburg mit. Das Management reagiert mit einem Sparprogramm - und die Aktie sackt ab.
Nach den Plänen der Klöckner-Spitze soll die Zahl der Beschäftigten im Europa-Vertrieb um 10 Prozent sinken. Dadurch soll der bereinigte operative Gewinn ab dem Jahr 2024 rund 25 Millionen Euro höher ausfallen. Beginnen sollen die Kürzungen noch im laufenden Jahr.
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten zunächst schlecht an: Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate verlor die Klöckner-Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs mehr als acht Prozent.
Im dritten Quartal erzielte Klöckner & Co. einen bereinigten operativen Gewinn von 41 Millionen Euro nach 16 Millionen ein Jahr zuvor. Den Anstieg begründete der Konzern mit einer weiterhin positiven Entwicklung in Nordamerika und der Schweiz. Allerdings lag das Ergebnis am unteren Ende der Prognosespanne - Klöckner hatte 40 bis 80 Millionen in Aussicht gestellt. Die übrigen Geschäftsergebnisse des dritten Quartals will Klöckner wie geplant an diesem Dienstag (31. Oktober) bekannt geben.
Quelle: dpa-AFX