General Electric (GE, General Electric Company)

" sondern ob alle Leichen aus dem Keller sind. Und da der Kurs sinkt, erwarten viele unangenehme Überraschungen, denke ich. "

Kann sein, muss aber nicht so sein. Häufig kommt es an den Börsen zu einem recht irrationalen Verhalten. Man kauft/verkauft, weil auch alle anderen kaufen/verkaufen.
Mir erscheint ein anderer Grund plausibler: Viele Pensionsfonds haben in der Vergangenheit GE gehalten, der bis vor nicht allzu langer Zeit ordentlichen Dividende wegen. Diese Fonds sind gar nicht einmal an Kurssteigerungen interessiert, vielmehr an den stabilen Erträgen so eines Investments. Und diese Erträge gibt es nun nicht mehr.
An den so pöhsen Analysten scheint es nicht zu liegen. Es gibt mehr Strongs buys und Buys als Sells.
Die große Mehrheit stellt GE auf Hold. Und ob der viel gescholtene Mr. Tusa tatsächlich eine so große Marktmacht hat, wie ihm es manche zuschreiben, das ist fraglich.

Der Gewinn an der Börse besteht letztendlich immer in der Bezahlung für das eingegangene Risiko. Je höher das Risiko, desto höher Gewinn oder Verlust. Insofern ist ein Investment in GE angesichts des enormen Risikos, das der Investierte eingeht, sowohl mit der Chance auf einen exorbitanten Gewinn, als auch der Möglichkeit eines nicht minder außergewöhnlichen Verlustes verbundenen. Im Grunde genommen also der ganz normale Börsenwahnsinn.;-)
Ob hier die Chancen oder die Risiken überwiegen, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mir jedenfalls 5000 Lise zu 8,77 gekauft...;-)

zu einem recht irrationalen Verhalten. Ja! Wenn z.B. Ford für 1,... oder Nokia für 1... gehandelt wird.
Die Panik sehe ich hier noch nicht. Mein EK liegt bei ca. 11 EUR und ich werde mit dem Zukauf warten. Mal sehen ob wir hier 1 vor dem Komma erleben und was dann hier geschrieben wird. Dass die Pensionsfonds verkaufen (und der Kurs demzufolge fehlt !), wenn Divi gestrichen wird, war auch vorher klar (zumindest für mich).  Deswegen wird die Dividende nur im äußerten Notfall gestrichen.  
Was bedeutet eigentlich GoodWill - Abschreibung für die Bilanz? GoodWill ist doch Eigenkapital. Man kann doch nicht unendlich das Eigenkapital abschreiben, oder? Könnte es sein, dass hier wegen Insolvenzverschleppung ermittelt wird?

Der goodwill entsteht durch die Differenz zwischen Kaufpreis eines Unternehmens und dem dann auseinander genommenen Wertgegenstände (Anlagen, patente etc.)

Über steigt der Kaufpreis den wert der Wertgegenstände so entsteht die Position Goodwill in der Bilanz. Der goodwill bildet oft den Mehrwert ab den man bei übernahmen erzielt und bleibt solange werthaltig wie das Management sich dadurch entsprechende Wachstums Möglichkeiten verspricht.

Gesteht sich das Management nun ein, dass der goodwill nicht den erhofften Mehrwert in der Zukunft generiert wird eben eine außerordentliche Abschreibung vorgenommen. Gerade bei Wechsel der Geschäftsführung kommt es dann des öfteren dazu, dass abgeschrieben wird.

Eine rechtliche Konsequenz sehe ich hier ehrlich gesagt nicht,da Unternehmen hinsichtlich der goodwill Abschreibungen relativ viel Handlungsspielraum haben aufgrund mangelnder Definition im IFRS.


Rechne hier mit deutlich tieferen Kursen, eine goodwill Abschreibung wirkt sich direkt auf die Eigenkapital Position aus und das eingestehen einer nicht erhofften Werhaltigkeit dürfte zusätzlich den Kurs drücken.

"Könnte es sein, dass hier wegen Insolvenzverschleppung ermittelt wird? "

Wenn das Unternehmen über einen längeren Zeitraum stattliche Verluste verzeichnen würde, dann müsste man tatsächlich über eine mögliche Insolvenz nachdenken. Ist aber nun wirklich nicht der Fall.

"Was bedeutet eigentlich GoodWill - Abschreibung für die Bilanz? GoodWill ist doch Eigenkapital."

Die Eigenkapitaldecke wird nun dünner und ist angespannt. Aber man darf annehmen, dass Culp nun wirklich alle Belastungen hinein gepackt hat.  

"Rechne hier mit deutlich tieferen Kursen, eine goodwill Abschreibung wirkt sich direkt auf die Eigenkapital Position aus und das eingestehen einer nicht erhofften Werhaltigkeit dürfte zusätzlich den Kurs drücken. "

Aber diese nicht erhoffte Werthaltigkeit ist ja nichts Neues.  Daher vermute ich, dass die SEC-Untersuchungen sich darauf beziehen, dass die Abschreibungen schon früher hätten erfolgen müssen.
In der Summe sind Aviation und Healthcare wesentlich mehr Wert als man dem ganzen Laden an der Börse aktuell zubilligt. Aber solche Zeiten gibt es. Es gab auch mal Zeiten, da konnte man grundsolide DAX-Werte unter ihrem Buchwert bekommen.

wesentlich mehr Wert als man dem ganzen Laden an der Börse aktuell zubilligt.

Wer sagt das?

In ein paar Jahren werden wir mit Sicherheit erfahren wie viel Wert die Maschinen sind, die in der Aufschwungsphase und bei niedrigen Zinsen nicht in der Lage sind konkurrenzfähige Produkte zu produzieren, um die Aktionäre zufrieden zu stellen.
Wer aber heute an mehr Wert interessiert ist, den verweise ich an
www.handelsblatt.com/unternehmen/...-eingekauft/23244748.html

In der Summe sind Aviation und Healthcare wesentlich mehr Wert als man dem ganzen Laden an der Börse aktuell zubilligt.

Wer sagt das?
Ich sage das. Kleine Hausaufgabe, dann kommste vielleicht drauf:
Gewinn von A&H  ermitteln, überprüfen, ob der angesetzte Gewinn nachhaltig ist, Börsenwert der Peergroup ermitteln, Gewinnmultiple der Peers ermitteln und los geht`s.
Sodann Börsenwert von GE ermitteln und die Vergleichstaste drücken.
Baker Hughes, Lighting, Transport sei mal außen vorgelassen.

HMRC to sue General Electric for £770m over tax relief claims

http://www.cityam.com/268219/...-electric-770m-over-tax-relief-claims

 

GE hate zum letzten JB ein EK von 16% ausgewiesen.
Die Abschreibung drückt EK tiefer i.f. steigt Gering und Zinsen.

Wie ein böser Schatten stehen GE Kapital und eventuelle Entschädigungs Zahlungen von GE Power hinter der Holding.
GE Triebwerk und GE Medizin werden bald an die Börse gebracht ohne Spin Off - GE Holding brauchst schnellstens Cash.

Wenn jetzt nur eine Bank nervös wird ist die Holding im wanken.

Das ganze erinnert mich an Toshiba Holding.

"GE Triebwerk und GE Medizin werden bald an die Börse gebracht "

Aviation soll nicht an die Börse gebracht werden.

Mit wollen hat das nichts mehr zu tun ...

"Wenn jetzt nur eine Bank nervös wird ist die Holding im wanken. "

GE ist keine Holding.

Derzeit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 11,2 was 77% weniger als für vergleichbare Werte in der Branche sind. Daher kann man den Titel als sehr unterbewertet betrachten. Also weiter kaufen ;-)

Eine KGV-Angabe ist oftmals wirklich ein Problem.  :)
Denn welches KGV ist gemeint? 2017? 2018e? kgv-ttm? oder gar 2019e?
GAAP oder Non-GAAP?

Nehmen wir also das bereinigte EPS nach Angaben von GE.
Q1: 0,16 USD - Q2: 0,19 USD und Q3; 0,14 USD
Unterstellen wir in Q4 ein aus den 3 Quartalen zuvor gemitteltes Ergebnis von 0,16 USD, so käme für das Jahr 2018 ein Ergebnis von 0,65 USD.
Bei einem Kurs von 9,34 und einem EPS von 0,65 ergibt das KGV 14,4.

Wehe wenn der Boom in der Luftfahrt nachlässt und die Triebwerke die schlechten anderen Geschäfte nicht mehr kompensieren können. Dies scheint nämlich kein unrealistisches Suenario zu sein. Es wird zunehmend deutlich, dass das Geschäftsmodell der Billigflieger nicht mehr so gut funktioniert.

"Es wird zunehmend deutlich, dass das Geschäftsmodell der Billigflieger nicht mehr so gut funktioniert. "

Mag sein, aber das triftt dann aber auch alle Billigflieger. Dann gehen halt die Preise etwas nach oben, dann kostet der Flug eben ein wenig mehr als der Parkplatz am Flughafen, aber geflogen wird trotzdem.
Aviation ist auf Jahre hinaus ausgelastet und der Wettbewerb ebenso.
Und welche schlechten anderen Geschäfte müssen denn kompensiert werden? Grid, Oil, Healthcare,
Transportation, Lighting, Service etc.?
Die Ausführungen im Q3-Bericht werden hiermit ausdrücklich empfohlen.

Oil wird verkauft. Power läuft miserabel. Und das nicht nur wegen der Abschreibungen. Die nicht funktionierenden Turbinen haben anscheinend im abgelaufenen Quartal alleine einen Schaden von 240 Millionen verursacht ...
Stärkster Treiber im Luftgahrtgeschäft sind die Billigflieger.  Wenn deren Preise steigen müssen, weil z.B. das Geschäftsmodell so nicht mehr funktioniert, werden die Passagierzahlen sinken. Dann werden weniger Flugzeuge gebraucht, es sind aber viele auf dem Markt.  Dann wird es auch schnell zu Stornierungen kommen und die Auftragsbücher können sich schnell leeren.

"Oil wird verkauft. Power läuft miserabel. Und das nicht nur wegen der Abschreibungen. Die nicht funktionierenden Turbinen haben anscheinend im abgelaufenen Quartal alleine einen Schaden von 240 Millionen verursacht ..."

Dazu aus Q3-Bericht:-
"Oil & Gas segment profit $180MM in 2018 and $(57)MM in 2017 including restructuring & other charges."
Es ging um die angeblichen Kompensationen, wohl aus Verlusten.. Einen Gewinn muss man nicht kompensieren.

Dass Power schlecht läuft, das wissen alle seit langem und wurde auch kommuniziert. Und das wird auch noch eine Zeit so bleiben, denn ein Downsizing will auch erst einmal bezahlt werden.
Wenn die Summe von 240 Mio. Schaden stimmt (Quelle?), so ist dies natürlich ärgerlich, aber beileibe nicht existenzbedrohend. Wieviel musste VW bis dato aus der Dieselgeschichte abdrücken??

"Der schwer kriselnde US-Mischkonzern General Electric (GE) Börsen-Chart zeigen verkauft sein Firmen-Leuchtengeschäft an einen Finanzinvestor. Die Leuchten-Tochter Current gehe an American Industrial Partners, teilte der Konzern am Dienstag mit. Der Verkauf soll im Frühjahr 2019 abgeschlossen werden, die Höhe des Preises wurde nicht genannt."

www.manager-magazin.de/unternehmen/...geschaeft-a-1237006.html

https://dieselgasturbine.com/ge-reorganizing-power-division

Hier sind die 240 Millionen operativer finanzieler Schaden durch Repararaturen, Garantien und Strafzahlungen für die neuen fehlerhaften Turbinen genannt. Der größte Teil der Kosten wird aber erst noch kommen, weil die meisten der mangelhaften Maschinen noch gar nicht in Betrieb aber ausgeliefert sind.

“We have a replacement blade in production and we’re working proactively with our customers to schedule outages to replace the parts over time, but we also expect to incur a similar incremental amount of cost over time related to the blades as we perform planned outages in our services contracts,” Miller said.

Und hier noch die genannten Kosten im Artikel

GE also recorded US$240 million of warranty and maintenance reserves related to the HA 9FB stage 1 blade issue, Miller said.

Danke für den Link.
Die 240 Mio. sind, wenn nicht alles täuscht, bereits im Q3 enthalten.
Und, wie der Bericht zeigt, wird die gleiche Summe noch einmal fällig. Also die gleichen Kosten und nicht der größte Teil.
Das alles ist zwar ärgerlich, aber keineswegs existenzbedrohend. Die Restrukturierungskosten, um Power wieder auf kleinere Füsse zu stellen, die werden wahrscheinlich höher sein.
Aber das ist auch alles schon bekannt.

"“We have a replacement blade in production and we’re working proactively with our customers to schedule outages to replace the parts over time, but we also expect to incur a similar incremental amount of cost over time related to the blades as we perform planned outages in our services contracts,” Miller said."
Quelle: dieselgasturbine.com/ge-reorganizing-power-division/  
D.h. es müssen deswegen die Turbinen nicht abgeschaltet werden (Schadensersatz), sondern der Austausch erfolgt bei routinemäßigen Stillegungen durch den Service.