Hier von einer Pleite in 2028 zu schwadronieren und damit den Kursverlauf zu begründen, ist schon ziemlich schlicht. Viele verstehen offensichtlich nicht, wie Oliver Samwer (Rocket Internet) tickt, der indirekt mit knapp 25% an GFG beteiligt ist. Man muss sich doch nur mal den möglichen Gewinn für ihn bei einem Delisting ansehen:
- Nettocash 260 Mio. Euro
- Die Wandelanleihe notiert aktuell bei 77%. Bei einer Ablösung der ausstehenden 280 Mio. Euro würden ca. 64 Mio. Euro an zusätzlichem cash anfallen
- Ein Verkauf der 3 Einzelfirmen würde sicher mind. 500 Mio. Euro einbringen. Wenn man wartet, bis sich der Wind für e-commerce Werte wieder dreht, wahrscheinlich auch locker das doppelte. Alternativ könnte man die 3 Firmen in den jeweiligen Regionen an die Börse bringen, z.B. in Singapur, Australien und Brasilien. Bringt sicher auch eine Menge Geld.
- Den GFG Börsenmantel mit den aufgelaufenen Verlustvorträgen würde er sicher auch zu Geld machen, damit kennt er sich schließlich aus.
Die Übernahme würde nicht mehr als 200 Mio. Euro kosten. Da er schon 25% hält, braucht er also nur 150 Mio. Euro. Die kann er aus der Kasse von GFG nehmen ohne den Betrieb zu gefährden. Er erhält dafür im Gegenzug mindestens 800 Mio. Euro. Ist doch ein deal, oder?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Oliver Samwer sich diese Chance entgehen lässt. Das fällt ihm doch wie eine reife Frucht in den Schoß. Im Moment kann er einfach nur abwarten, da das Delisting mit jedem Tag billiger wird. Er muss ja nicht mehr als den Durchschnittskurs der letzten 3 Monate zahlen und er hat schon beim Delisting von Rocket Internet gezeigt, dass er keinen cent mehr zahlt als erforderlich.
In diesem Sinne, schöne Ostern.