"Ist schon erstaunlich was sich gewisse Leute für Mühe machen,obwohl sie angeblich keinerlei finanzielles Interesse an GMG haben."
Was für ein Satz! Klasse! Nur noch ein paar kleine Fragen dazu: Warum machen sich dann Analysten die Mühe, Aktien zu anaylisieren zu bewerten, wenn sie diese doch gar nicht selber handeln? Warum schreiben Wissenschaftler zu einem Themenkomplex ihr gesamtes Leben lang, wenn sie doch gar kein (finanzielles) Interesse an diesen konkreten Bereichen haben? Wie sollen und können sich Diskurse entwickeln, wenn alle dasselbe meinen?
Auch wenn manche zartbesaiteten Menschen es nicht ertragen können, Widerworte zu ernten, sollten sie es dringend lernen, denn ansonsten stellt sich folgende Entwicklung ein, die Robert Shiller (Ökonom an der Yale University) anschaulich in seinem Werk "Die Subprime-Lösung" illustriert. Ich zitiere:
"Spekulationsblasen können von >>Informationskaskaden<< ausgelöst werden. Eine Informationskaskade tritt auf, wenn Angehörige einer Gruppe ihre eigenen, unabhängig und persönlich gesammelten Informationen missachten (die sie andernfalls dazu bewegen würden, sich einem Boom oder einer anderen Massenüberzeugung nicht anzuschließen), weil sie meinen, es könnte einfach nicht sein, dass sich alle anderen irren. Und wenn sie ihre eigenen unabhängigen Informationen ignorieren und stattdessen auf ihre Wahrnehmung allgemeiner Informationen reagieren, unterdrücken sie ihre eigenen Informationen. Sie stehen der Gruppe nicht mehr zur Verfügung und kommen in weiteren kollektiven Urteilen nicht mehr vor. Dadurch sinkt mit der Zeit die Qualität der Informationen in der Gruppe. Die psychologische ... und die ökonomische Theorie verweisen alle auf ein Umfeld, in dem man erwarten kann, dass die Rückkopplung der Begeisterung für spekulative Vermögenswerte oder die Rückkopplung von Preisanstiegen zu weiteren Preisanstiegen von Zeit zu Zeit Spekulationsblasen erzeugt. Sie machen deutlich, dass die Dynamik solcher Blasen kompliziert sein kann - manchmal auch zufällig und unberechenbar."
Was lernen wir daraus?
1. Man sollte sich klarmachen, wie Blasen entstehen, bevor man sie durch Partizipation selbst nährt.
2. Man sollte über möglichst viele (konträre) Informationen froh sein.
3. Man sollte Netzwerke meiden, in denen sich Informationskaskaden entwickeln und die Informationsqualität in der Folge sinkt.
4. Das Mundtotmachen von konträren Meinungen (das einen natürlich selbst umso cleverer dastehen lässt, wenn es gelingt - denn dann widerspricht ja niemand mehr) läuft den Punkten 1-3 zu wider.
Fegefeuer
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Angela Merkels Klimaberater ist der Chef von Vattenfall.
Und: "Immer mehr unserer Importe kommen aus dem Ausland." (George Bush Jr.)