17.01.2002
Heidelberger Druck übergewichten
Helaba Trust
Die Analysten von Helaba Trust raten die Aktien von Heidelberger Druck (WKN
731400) überzugewichten.
Zweifellos liege die Weltkonjunkturperspektive 2002 immer noch im Nebel. Einig seien sich die Beobachter aber darin, dass der Erholungsimpuls von den Vereinigten Staaten ausgehen müsse. Für einen Aufschwung spreche - trotz der Einschränkungen, die Fed-Chef Greenspan in seiner jüngsten Rede aufgezeigt habe –die jüngste Entwicklung der US-Frühindikatoren. Glaube man an ein positives Szenario, so lägen Engagements insbesondere in Heidelberger Druck nahe, die in 2001 noch für ihren hohen NAFTA-Umsatzanteil von 34% abgestraft worden sei. Sicher habe die eher spätzyklische Druckmaschinenindustrie noch keine akuten Wendesignale zu bieten.
Dies zeige auch die VDMA-Statistik, wo bis zum November Auftragsrückgänge von rund 15% gegenüber dem Vorjahr aufgezeigt würden. Bei der gleichzeitig aus der Branche verlautbarten deutlichen preislichen Wettbewerbsverschärfung wäre die Annahme einer signifikanten Margenerholung vor 2003 illusionär. Genau diese Entwicklung dürfte aber dem Weltmarktführer, der mit Abstand das breiteste und kompletteste Angebot aufweise, in die Karten spielen. Schon im letzten Berichtsquartal (2. Quartal 2001/02) habe er sich beim Auftragseingang mit einem überschaubaren Minus von 5% gegenüber dem Vorjahr klar von der Konkurrenz abgesetzt (VDMA-Durchschnitt: -38%).
Dieser Aspekt könnte nach einer etwa viermonatigen Bodenbildungsphase zu dem jüngsten Ausbruch über die Widerstandszone bei 45/46 Euro beigetragen haben. Um den langfristigen Abwärtstrend zu knacken, müsste die Notierung allerdings über 48/49 Euro steigen. Unter Bewertungsgesichtspunkten erscheine dies realistisch. So weise der Titel seit dem Börsenstart vor sechs Jahren bemerkenswert stabile Relationen von um die 17 beim KGV und etwa 9,5 beim KCFV auf. Gemessen an den vergleichsweise konservativen Analysten-Schätzungen für das Geschäftsjahr 2003/04 errechne sich daraus ein fairer Wert von 51 Euro.
Bei einem nur etwas optimistischeren Bild, das bei wachsendem Vertrauen in den Zyklus ohne weiteres zu rechtfertigen wäre, und charttechnischen Kaufsignalen könnten schnell auch 55 Euro anvisiert werden. Die Analysten würden ihr 6-Monats-Kursziel deshalb auf diesen Wert erhöhen und die Ausstiegsmarke auf 42 Euro nachziehen.
Somit lautet die Anlageempfehlung der Analysten von Helaba Trust für die Aktien von Heidelberger Druck "übergewichten".