FRANKFURT (dpa-AFX) - Der US-Investor Warren Buffett will groß bei deutschen Familienunternehmen einsteigen. Seine Holding Berkshire Hathaway (News/Aktienkurs) sei die beste Option, wenn ein Verkauf anstehe, sagte Buffett am Montag in Frankfurt. "Besser als ein Börsengang oder ein Finanzinvestor." Er rief Unternehmer auf, sich zu melden, sollten sie verkaufen wollen - etwa wegen "eines Familienzwist oder aus steuerlichen Gründen". Das müsse nicht heute sein. "Ich habe ein Telefon."
Buffett umriss nur grob, für welche Art von Firmen er sich interessiert. Er nannte als Mindestgröße ein Ergebnis von 50 Millionen Euro oder 75 Millionen Dollar vor Steuern. Ansonsten lohne sich das Geschäft nicht. Nach oben gebe es aber keine Grenze. "Je größer, desto besser." Er betonte: "Ich muss das Geschäft verstehen." Ausdrücklich nannte er Hersteller von Konsumprodukten und Industrieunternehmen. "Ich weiß, Sie wollen Namen. Sie werden keine Namen bekommen."
STABILE RAHMENBEDINGUNGEN
Der Milliardär begründete sein Interesse speziell an deutschen familiengeführten Unternehmen mit den stabilen Rahmenbedingungen im Land und der großen Auswahl an geeigneten Kaufkandidaten. "Es gibt in Schwellenländern nur wenige Unternehmen, die 75 Millionen Dollar vor Steuern verdienen." Insgesamt hat Buffett derzeit 40 Milliarden Dollar zur Verfügung, um weltweit zu investieren.
Buffett hatte bereits auf der jüngsten Hauptversammlung seiner Holding Berkshire Hathway angedeutet, dass er Interesse an Zukäufen in Europa hat. Bislang hat er sein Geld vor allem in US-amerikanische Großkonzern gesteckt wie Coca Cola (News/Aktienkurs) oder American Express (News/Aktienkurs). 2006 investierte er erstmals wesentlich in Übersee mit der 80-prozentigen Übernahme des israelischen Werkzeug-Herstellers Iscar für 4 Milliarden Dollar. Dem Unternehmen hatte ein Nachfolger gefehlt. Verwaltungsratschef Eitan Wertheimer zeigte sich in Frankfurt sehr zufrieden mit der Wahl des Investors: "Wir wollten an ihn verkaufen."
NUR AN FAMILIENUNTERNEHMEN INTERESSIERT
Der 77-jährige Buffett versuchte bei seinem Besuch in Deutschland, den örtlichen Familienunternehmern die Scheu zu nehmen: "Wir wollen das bestehende Management behalten, weil wir kein eigenes Management haben." Er sei sehr an Kontinuität und Stabilität interessiert, betonte der Milliardär. Buffett traf sich bei seiner Stippvisite auch mit Größen der heimischen Wirtschaft, um sich ihren Fragen zu stellen.
Nach der Berkshire-Hauptversammlung hatte es Übernahmespekulationen um Heidelberger Druck (News/Aktienkurs), hatte doch ein Vertrauter Buffetts die hohe technische Qualität deutscher Maschinen gelobt, "etwa in der Druckindustrie". Der Milliardär machte in Frankfurt jedoch deutlich, dass sein Interesse Familienunternehmen gilt: Diese seien seit hundert Jahren in ein und derselben Hand, müssten nicht auf "Kommandos von der Wall Street" hören und unterstünden nicht den Zwängen der Quartalsberichterstattung. In Frankfurt war Buffett auf Einladung der Schweizer Business School IMD./das/tw
ISIN US0846701086
AXC0172 2008-05-19/16:49
Buffett umriss nur grob, für welche Art von Firmen er sich interessiert. Er nannte als Mindestgröße ein Ergebnis von 50 Millionen Euro oder 75 Millionen Dollar vor Steuern. Ansonsten lohne sich das Geschäft nicht. Nach oben gebe es aber keine Grenze. "Je größer, desto besser." Er betonte: "Ich muss das Geschäft verstehen." Ausdrücklich nannte er Hersteller von Konsumprodukten und Industrieunternehmen. "Ich weiß, Sie wollen Namen. Sie werden keine Namen bekommen."
STABILE RAHMENBEDINGUNGEN
Der Milliardär begründete sein Interesse speziell an deutschen familiengeführten Unternehmen mit den stabilen Rahmenbedingungen im Land und der großen Auswahl an geeigneten Kaufkandidaten. "Es gibt in Schwellenländern nur wenige Unternehmen, die 75 Millionen Dollar vor Steuern verdienen." Insgesamt hat Buffett derzeit 40 Milliarden Dollar zur Verfügung, um weltweit zu investieren.
Buffett hatte bereits auf der jüngsten Hauptversammlung seiner Holding Berkshire Hathway angedeutet, dass er Interesse an Zukäufen in Europa hat. Bislang hat er sein Geld vor allem in US-amerikanische Großkonzern gesteckt wie Coca Cola (News/Aktienkurs) oder American Express (News/Aktienkurs). 2006 investierte er erstmals wesentlich in Übersee mit der 80-prozentigen Übernahme des israelischen Werkzeug-Herstellers Iscar für 4 Milliarden Dollar. Dem Unternehmen hatte ein Nachfolger gefehlt. Verwaltungsratschef Eitan Wertheimer zeigte sich in Frankfurt sehr zufrieden mit der Wahl des Investors: "Wir wollten an ihn verkaufen."
NUR AN FAMILIENUNTERNEHMEN INTERESSIERT
Der 77-jährige Buffett versuchte bei seinem Besuch in Deutschland, den örtlichen Familienunternehmern die Scheu zu nehmen: "Wir wollen das bestehende Management behalten, weil wir kein eigenes Management haben." Er sei sehr an Kontinuität und Stabilität interessiert, betonte der Milliardär. Buffett traf sich bei seiner Stippvisite auch mit Größen der heimischen Wirtschaft, um sich ihren Fragen zu stellen.
Nach der Berkshire-Hauptversammlung hatte es Übernahmespekulationen um Heidelberger Druck (News/Aktienkurs), hatte doch ein Vertrauter Buffetts die hohe technische Qualität deutscher Maschinen gelobt, "etwa in der Druckindustrie". Der Milliardär machte in Frankfurt jedoch deutlich, dass sein Interesse Familienunternehmen gilt: Diese seien seit hundert Jahren in ein und derselben Hand, müssten nicht auf "Kommandos von der Wall Street" hören und unterstünden nicht den Zwängen der Quartalsberichterstattung. In Frankfurt war Buffett auf Einladung der Schweizer Business School IMD./das/tw
ISIN US0846701086
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