https://seekingalpha.com/article/...tion-and-5-percent-dividend-yield
übersetzt:
Hochtief beeendet 2020 mit einer starken Netto-Cash-Position und einer Dividendenrendite von 5%
Mar. 16, 2021
Hochtief blieb im Jahr 2020 profitabel und der Free Cashflow positiv, eine starke Leistung.
Der Auftragsbestand ist mit fast dem Zweifachen des Jahresumsatzes stabil.
Ausschüttungsquote ist 65%. Dies ergibt eine Dividende von 3,93 EUR für das Geschäftsjahr 2020 bei einer Rendite von etwas mehr als 5%.
Hochtief ist ein in Deutschland ansässiges Bauunternehmen mit weltweiten Aktivitäten. Mit einem Gesamtumsatz von über 20 Mrd. EUR pro Jahr in den letzten Jahren ist es eines der größten Bauunternehmen der Welt. Hochtief zieht mich an wegen seiner Nettobarposition, den starken Beteiligungswerten und der strategischen Mehrheitsbeteiligung an der australischen CIMIC-Gruppe. Hochtief hat derzeit eine Dividendenrendite von mehr als 5%, was ein schöner zusätzlicher Bonus ist.
Hochtief hat seine Erstnotierung in Deutschland. Das durchschnittliche tägliche Volumen von 150.000 Aktien ist jeder anderen Zweitnotierung deutlich überlegen, daher sollte die deutsche Notierung für den Handel bevorzugt werden. Die aktuelle Marktkapitalisierung von Hochtief beträgt ca. 5,4 Mrd. EUR.
Starker Cashflow auch wenn man den (günstigen) sEinfluss des Factoring außer Acht läßt
Hochtief muss noch seinen detaillierten Geschäftsbericht veröffentlichen, aber die Präsentation für das vierte Quartal 2020 enthält bereits alle Informationen, die zur Beurteilung des Unternehmens erforderlich sind. Der Gesamtjahresumsatz lag bei knapp 23 Mrd. EUR, was im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 nur um 11% niedriger ist. Ein zweistelliger Umsatzrückgang ist zwar nie eine schöne Erfahrung, aber ich denke, es ist fair zu sagen, dass dies unter den gegebenen Umständen eigentlich kein schlechtes Ergebnis ist.
Tatsächlich stieg die EBITDA-Marge, weil das EBITDA --gegenüber einem Umsatzrückgang von 11,2%-- um nur 10% sank. Dagegen ging das EBIT ging leichter zurück, da die Abschreibungsbeträge relativ fest sind und sich bei einem Umsatz- und EBITDA-Rückgang nicht entsprechend mindern.
Das Nettoergebnis betrug respektable 550 Mio. EUR, von denen rund 427 Mio. EUR auf die Aktionäre von Hochtief entfielen (der Rest entfällt auf Minderheitsanteile an den konsolidierten Unternehmen). Auf die ausstehenden 70,6 Mio. Aktien verteilt, betrug der den Aktionären von Hochtief zuzurechnende Gewinn je Aktie auf ausgewiesener Basis rund 6 EUR. Denken Sie daran, dass Hochtief ungefähr 2,5 Mio. eigene Aktien besitzt, sodass EPS und Free cash flow per share, basierend auf der Netto-Aktienanzahl, ungefähr 3 - 3,5% höher sind.
Sehr interessant ist auch die Cashflow-Übersicht. Der ausgewiesene operative Cashflow betrug 743 Mio. EUR, enthalten ist jedoch eine Investition in die Position Working Capital (Differenz des Umlaufvermögens und der kurzfristigen Verbindlichkeiten) in Höhe von annähernd 409 Mio. EUR. Darüber hinaus sollten wir die Leasingzahlungen in Höhe von 299 Mio. EUR abziehen und auch die den Minderheitsaktionären zurechenbaren Erträge in Höhe von 122 Mio. EUR (die Kapitalflussrechnung enthält keine detaillierte Aufschlüsselung der an Minderheitsanteile gezahlten Dividenden, daher verwende ich für die Anpassung das ausgewiesene Nettoeinkommen).
Quelle: Firmenpräsentation Der bereinigte operative Cashflow betrug ca. 731 Mio. EUR, was unter Berücksichtigung der Investitionen zu einem Free Cashflow von ca. 334 Mio. EUR führte. Dies entspricht rund 4,73 EUR je Aktie.
Hochtief war immer ein relativ stabiler Dividendenzahler, das Unternehmen verfolgt aber den richtigen Ansatz, wenn es seine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 senkt. Nachdem sich die Dividendenzahlungen in einem konstanten Aufwärtstrend befanden, wird dieser abrupt beendet, denn Hochtief plant eine Anpassung der Ausschüttung im Rahmen seiner Möglichkeiten. Das Unternehmen schlägt eine Dividende von 3,93 EUR je Aktie vor. Ein Rückgang von fast einem Drittel im Vergleich zu der Dividende, die aufgrund der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019 ausgezahlt wurde. Aber ich bin damit einverstanden, da dies zeigt, dass das Management die Dividende im Einklang mit den Erträgen und Cashflows kürzt.
Die Dividendenpolitik von Hochtief sieht eine Ausschüttungsquote von 65% des EPS vor. Dies bedeutet, dass wir uns auch auf die Dividendenprognose für 2021 freuen können.
2021 sollte --auch wenn nur geringfügig-- besser werden
Die Nettobarposition von mehr als 600 Mio. EUR wäre ein Argument für eine unveränderte Dividende gewesen (die Zahlung einer gleichbleibenden Dividende von 5,80 EUR wie für 2019 hätte weniger mehr als 140 Mio. EUR gekostet), aber die Entscheidung ist gefallen und ich halte Hochtiefs konservativen Ansatz in Hinblick auf eine erhöhte Bilanzvorsorge für eine gute Entscheidung.
Hochtief strebt für dieses Jahr einen operativen Nettogewinn von 410-460 Mio. EUR an. Das klingt enttäuschend, da es nur eine einstellige Steigerung gegenüber 2020 bedeutet. Beachten Sie jedoch, dass Hochtief einen Anteil von 50% an einer Tochtergesellschaft verkauft hat und bei Abzug des Beitrags dieser Tochtergesellschaft das Ergebnis 2020 nur 368 Mio. EUR betragen hätte, so dass die Vorstandsprognose für 2021 ein Wachstum von 10 bis 20% gegenüber 2020 impliziert. Das Auftragsbuch des Unternehmens bleibt ebenfalls ziemlich voll. Ende 2020 belief sich der Auftragsbestand auf fast 46 Mrd. EUR, und obwohl dies ein Rückgang gegenüber 51,4 Mrd. EUR Ende 2019 ist, bleibt das Verhältnis der Auftragsbuchgröße zum ausgewiesenen Umsatz praktisch unverändert.
Investment-These: Mit einer Netto-Cash-Position, einem zufriedenstellenden Ergebnis im 2020 und verbesserten Margen und Ergebnissen 2021 (bereinigt um den Verkauf eines Geschäftsbereichs) scheint Hochtief auf dem aktuellen Niveau immer noch attraktiv bewertet zu sein. Im Idealfall wird der Auftragsbestand wieder steigen, aber ich mache mir darüber keine allzu großen Sorgen, da Hochtief eine Ausschreibungspipeline von 570 Mrd. EUR identifiziert hat.