Warren Buffett hat mit seinem Angebot, den Hypo-Versicherern mit schlappen 5
Mrd. Dollar unter die Arme zu greifen für Furore gesorgt. Einerseits ein Zeichen
dafür, wie wohlfeil die bunten Papierchen der Massenware mit dem Dollarzeichen
inzwischen geworden ist. Andererseits könnte es einen Hoffnungsschimmer für die
ins Zwielicht geratenen Moniliner bedeuten. Doch die Reaktionen sind gespalten,
wie der Markt per se. Hier einige Stimmen dazu:
Hans Bernecker, heutige AB-Daily:
"Warren Buffett, der größte Investor der Welt, lieferte gestern einen wichtigen
Impuls mit seinem Angebot, das Versicherungsrisiko für Anleihen im Wert von 800
Mrd $ zu übernehmen. Käme er damit durch, wäre das natürlich ein Riesen-
Geschäft. Problem ist, daß sich Buffet offenbar die Rosinen herauspicken will, was
in dieser Form wohl keine große Chance hat. Dennoch ist das Angebot ein interes-
santer Kontrapunkt zum teils etwas überzogenen Stimmungsbild am Markt."
Jens O. Bernecker jr., heutige TB-Daily:
"die Aktienmärkte reagierten begeistert auf das Angebot von Warren Buffett, 5 Mrd.
Dollar zur Absicherung von Kommunalanleihen im Wert von 800 Mrd. Dollar bereit
zu stellen. Der sympathische „alte Fuchs“ klammert natürlich Schrottkredite aus.
Den Monolinern ist damit aber nicht geholfen. Das Ganze dürfte sich also als
Strohfeuer entpuppen."
Und etwas differenzierter Folker Hellmeyer, Bremer Landesbank:
"Warren Buffett zeigt Interesse an Teilen des Geschäfts der "Monoliner". Das hatte gestern nahezu euphorische Reaktionen am Aktienmarkt und entgegen gesetzte Reaktionen am Rentenmarkt zur Folge. Diese erste Reaktion mag durchaus etwas oberflächlich ausgefallen sein. Ein detaillierter Blick zeigt, dass Warren Buffett für den Geschäftssektor der "Monoliner" ein Angebot gemacht hat, der grundsätzlich ein tragfähiges Geschäftsmodell vorweist, den kommunalen Refinanzierungssektor. Genau dieser Sektor ist die ursprüngliche Keimzelle des "Monoliner"- Geschäfts.
Mithin würde bei einem Verkauf dieser Sparten an Buffett den "Monolinern" maßgeblich der Sektor ABS und MBS bleiben, der Keimzelle der aktuellen Probleme der "Monoliner" ist. Ergo ergäbe sich für die "Monoliner" hier keine Stabilisierung und damit auch kein Entspannungspotential im Rahmen der globalen Finanzkrise. Fakt wäre jedoch, dass die Refinanzierung des amerikanischen Kommunalsektors damit deutlich stabilisiert würde."