Hier die Gegendarstellung der HRE mit ein bischen Informationen über die Absicherung mit Derivaten. Danach geht alles mit rechten Dingen zu, warum das aber nicht vom MArkt angenommen wird, keine Ahnung.
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Die Hypo Real Estate (HRE) hat sich gegen Spekulationen verwahrt, sie habe ein über ihre Bilanzsumme von 400 Mrd. Euro hinausgehendes Kreditrisiko von 1000 Mrd. Euro. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, die HRE habe diese Summe verliehen und müsse sie nun laufend mit neuen eigenen Kreditaufnahmen refinanzieren. Die Bank sprach am Freitag von einer "falschen Interpretation" ihrer Derivatepositionen.
Der Aktie der Bank war nach Veröffentlichung des Berichts um zeitweise über 20 Prozent eingebrochen. Das Institut hat mittlerweile 102 Mrd. Euro an staatlichen und privaten Hilfen bekommen. Mit Blick auf die Schieflage des Instituts hat das Bundeskabinett gerade ein Gesetz verabschiedet, das als letzte Möglichkeit für eine Verstaatlichung von angeschlagenen Banken eine Enteignung vorsieht.
Tatsächlich hat die HRE ihre Zins- und Währungspositionen mit verschiedenen Derivategeschäften gegen Kurs- und Preisschwankungen abgesichert. Diese sogenannten Hedge-Geschäfte sind nichts außergewöhnliches, sondern im Bankgeschäft gängige Praxis. Da es sich nicht um Kreditgeschäft im strengen Sinn handelt, müssen diese Sicherungsgeschäfte nicht in der Bilanz ausgewiesen werden. Sie dürfen aber auch nicht verschwiegen werden, sondern müssen im Anhang des Geschäftsberichts offen gelegt werden. So schreiben es die internationalen Bilanzregeln vor.
Das ist auch bei der HRE geschehen. Sie weist im letzten Jahresabschluss 2007 für ihre Derivatepositionen einen Nominalbestand von 1137 Mrd. Euro aus. Das sieht gewaltig aus. Aber ein Vergleich etwa mit der entsprechenden Position des Konkurrenten Deutsche Bank relativiert diese Zahl. Der Branchenführer wies Ende 2007 für seine Derivate einen Nominalwert von 47.000 Mrd. Euro aus.
Entscheidend ist aber, dass es sich hier nicht um Kredite handelt, die ständig refinanziert werden müssen, sondern um Sicherungsgeschäfte. Der Nominalwert der Derivate ist zudem wenig aussagekräftig. Wichtiger sind die ihnen beizulegenden Zeitwerte, die bei der HRE Ende 2007 im Volumen von 16,3 Mrd. Euro positiv und mit 21,4 Mrd. Euro negativ waren.
Der daraus resultierende negative Saldo von 5,1 Mrd. Euro ist allerdings kein Verlust, der sich in der Erfolgsrechnung niederschlägt. Die positiven oder negativen Zeitwerte sagen nur etwas darüber aus, auf welcher Seite der Bilanz sie verbucht werden müssen, da Absicherungsgeschäfte sowohl die Aktiv- als auch die Passivseite der Bilanz betreffen.
Ob darauf tatsächlich Verluste entstehen, hängt davon ab, wie sich die Preise der betreffenden Derivate während des Betrachtungszeitraums verändert haben. Da sich die Preise des zugrundeliegenden Basiswerts in der Regel entgegengesetzt zu den Derivatepreisen entwickeln, heben sich Gewinne und Verluste im Idealfall wirtschaftlich gesehen gegenseitig auf.
Die HRE wies zudem darauf hin, dass die Nominalwerte von Derivaten nicht der Refinanzierung bedürfen. Da Derivate nach den gängigen Marktregeln zudem mit zusätzlichen Sicherheiten unterlegt werden müssen, resultieren Liquiditätseffekte allenfalls aus Marktpreisveränderungen.