News - 14.11.07 08:17
Qimonda beschert Infineon Millionenminus - Weitere Belastungen erwartet
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Chiphersteller Infineon hat im vierten Geschäftsquartal 2006/2007 schwer unter seiner Speicherchip-Tochter Qimonda gelitten und erwartet auch im laufenden ersten Geschäftsquartal weitere Belastungen. Unter dem Strich sei ein Verlust von 280 Millionen Euro angefallen nach ebenfalls negativen 36 Millionen Euro im Vorjahr, wie Infineon am Mittwoch in München mitteilte. Zehn von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Branchenkenner hatten ein Minus von 228 Millionen Euro erwartet. Allerdings stammte ein Teil der Prognosen aus der Zeit vor der Zahlenvorlage von Qimonda vergangene Woche und hatte sich als zu positiv herausgestellt. Der Umsatz sank von 2,290 auf 1,838 Milliarden Euro (Prognose: 1,870 Mrd Euro).
Im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2007/2008 erwartet Infineon unter Ausklammerung von Qimonda und einschließlich des kürzlich von LSI übernommenen Mobilfunkgeschäfts eine im Vergleich zum Vorquartal eine relativ stabile Umsatzentwicklung. Das Unternehmen erwartet ebenfalls ohne Qimonda und ohne Berücksichtigung von Sonderaufwendungen ein rückläufiges EBIT gegenüber dem Vorquartal. Das Unternehmen erwartet einen Gewinn im niedrigen zweistelligen Millionenbereich aus dem Verkauf eines Anteils am High-Power-Bipolar-Geschäfts.
Darüber hinaus erwartet Infineon eine Abschreibung im niedrigen zweistelligen Millionenbereich für erworbene, noch nicht abgeschlossene Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit dem von LSI übernommenen Mobilfunkgeschäft. Das Unternehmen bestätigte sein Ziel einer EBIT-Marge von 10 Prozent in 2009.
Das Segment Auto/Industrie (AIM) verzeichnete im vierten Quartal einen Rekordumsatz von 814 Millionen Euro nach 740 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten mit lediglich 778 Millionen Euro gerechnet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 64 Millionen Euro auf 98 Millionen Euro und damit ebenfalls deutlich stärker als die erwarteten 75 Millionen Euro. Allerdings verbuchte Infineon hier auch einen Sonderertrag von 17 Millionen Euro.
Die kleinere Kommunikationssparte (COM) konnte den Umsatz von 297 auf 318 Millionen Euro steigern (Prognose: 311 Mio Euro), was auch an der Übernahme des DSL-Gerätegeschäfts von Texas Instruments lag. Dieses steuerte einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag bei. Das EBIT verbesserte sich von minus 120 auf minus 16 Millionen Euro. Hier hatten die Analysten allerdings mit minus 13 Millionen Euro eine noch weitere Annäherung an die Nulllinie erwartet./das/zb
Quelle: dpa-AFX
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