IM wird auch erwähnt.
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Der letzte Vorhang
Die Pleite von Senator ist kein Einzelfall. Der deutschen Filmbranche geht es schlecht. Ein Happy End ist nicht in Sicht
Es sollte kein Wunder geben in Berlin. Gerade erst war Senator-Chef Christoffer Borgmann mit seinen Mitarbeitern in die neuen Büroräume in der Rankestraße 3 eingezogen, da musste er am Gründonnerstag zwei Kilometer weiter beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz anmelden. Statt " auf dem Weg zum voll integrierten, weltweit agierenden Entertainment-Konzern" zu sein, wie die Firmen-Website immer noch verspricht, war der zweitgrößte deutsche Filmproduzent offiziell bankrott - trotz Kinohits wie " Das Wunder von Bern" und " Good Bye, Lenin!" Es bleiben 170 Millionen Euro Schulden, die die Banken wohl abschreiben können. Good Bye, Senator!
Nur eine Woche später sorgte Michael Kölmel für die nächsten Negativschlagzeilen: Seit Mittwoch muss sich der Gründer des 2001 Pleite gegangenen Filmrechtehändlers Kinowelt vor der Fünften Kammer des Münchner Landgerichts verantworten. Die Anklage lautet auf Untreue, Betrug und Insolvenzverschleppung in 15 Fällen.
Zwei Szenen eines deutschen Horrorfilms, der " Die lebenden Toten " oder " Tage des Grauens " heißen könnte.
Neben Senator und Kinowelt haben der Trickfilmproduzent H5B5 und Verleiher Helkon Media längst den Todesstoß bekommen. Erst im Februar traf es den Berliner Independent-Verleiher Ottfilm - und das, obwohl er mit der " Luther" -Verfilmung einen großen Erfolg feiern konnte. Verzweifelt ums Überleben kämpfen Advanced Medien, Intertainment und RTV Family Entertainment. Sie mussten 2003 Umsatzeinbrüche von bis zu 90 Prozent hinnehmen und setzten allesamt weniger als zehn Millionen Euro um - Advanced Medien sogar nur eine einzige mickrige Million.
Schlecht geht es auch Deutschlands größtem Filmproduzenten Constantin Film (2003 wurde mit 9,9 Millionen Miese das dritte Jahr mit Verlusten in Folge verzeichnet), TV Loonland (Umsatzeinbruch von 37 auf 20 Millionen Euro), dem Filmfinanzierer Internationalmedia (rote Zahlen und Gewinnwarnung trotz " Terminator 3" ) und dem Rechtehändler EM.TV (130 Millionen Euro Verlust). Und als ob das nicht reichte, gesellen sich zu den Hiobsbotschaften noch Ermittlungen wegen Verdachts auf Insiderhandel (Advanced Medien), Erwähnungen im " Schwarzbuch Börse" (Internationalmedia) und langwierige Rechtsstreitereien mit Geschäftspartnern (Intertainment) hinzu.
Was ist los in der deutschen Filmbranche? Außer Frage steht: Das vergangene Kinojahr war ein Desaster. Mit 149 Millionen Kinokarten wurden gerade so viele verkauft wie 1998. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent auf 850 Millionen Euro. Die Ursachen sieht Peter Dinges, Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA), in der " zunehmenden Film-Piraterie" , der allgemeinen " Konsumzurückhaltung" und dem " Jahrhundertsommer" . Doch das allein kann nicht die Erklärung sein. Denn der deutsche Film setzte laut FFA ein " Glanzsignal" . Sein Marktanteil lag mit 17,5 Prozent und 25,3 Millionen Zuschauern so hoch wie selten zuvor. Sechs Filme knackten die Millionenmarke: " Good Bye, Lenin!" (bis dato 6,5 Millionen Zuschauer), " Das Wunder von Bern" (3,5 Mio.), " Luther" (2,9 Mio.) sowie die von Constantin verliehenen Streifen " Das fliegende Klassenzimmer" (1,9 Mio.), " Werner - gekotzt wird später" (1,1 Mio.) und " Das Sams in Gefahr" (1 Mio.).
Im Unterschied zu Hollywood jedoch, wo ein einziger Film ein Studio sanieren kann, ist der kommerzielle Erfolg von deutschen Kinohits überschaubar - weil sie fast ausschließlich vom Heimatmarkt leben. Denn im Ausland sind Produktionen aus Deutschland nur etwas für Cineasten - auch wenn sie wie " Good Bye, Lenin!" in 65 Länder verkauft werden. " Vor allem Amerikaner mögen keine synchronisierten Filme" , sagt Harald Heider, Analyst der DZ Bank. " Und der deutsche Humor ist ihnen oft nicht verständlich."
" Was wird denn in Deutschland produziert?" , fragt auch Regisseur, Produzent und Filmfonds-Manager Uwe Boll, der seit 1996 keinen deutschsprachigen Film mehr gedreht hat. " Comedys, halb gare Action und Problemfilme, die international nicht funktionieren." Und der deutsche Markt, sagt Boll, sei " einfach zu klein" . Die Konsequenz: Boll produziert nur noch in Hollywood und war dort mit " House of the Dead" bereits sehr erfolgreich.
Das laufende Jahr könnte der Filmbranche den K.o. geben. Wo Filmförderer Dinges " Licht am Ende des Tunnels" erkennt und auf vergangene Erfolge wie den Berlinale-Sieger " Gegen die Wand" und Vorjahres-Oscar-Gewinner " Nirgendwo in Afrika" verweist, sieht Boll " einen klaren Abschwung" heraufziehen. Schwache Zuschauerzahlen beim Raser-Film " Abgefahren" (Concorde) und der Zeichentrickversion von " Derrick" (UIP) belegen diese Einschätzung.
Probleme gibt es auch auf der Kostenseite. " In Deutschland sind die Ausgaben explodiert" , sagt Boll, der sich selbst gern als " knallharten Kaufmann" bezeichnet. Während er in Nordamerika gute Nebendarsteller für die Mindestgage von 540 Dollar am Tag bekomme, verlange hier zu Lande " jeder Trottel" tausende von Euro am Tag. " Das ist schwer nachzuvollziehen" , so Boll. " Der Gürtel muss enger geschnallt werden."
Senator, Kinowelt und Co. indes hätte auch Sparen nicht mehr genutzt. Sie sind an Altlasten zu Grunde gegangen. Während des Neue-Markt-Booms und des Hypes um die New Economy kauften die Filmunternehmen alles auf, was nicht niet- und nagelfest war: überteuerte Filme, kostspielige Lizenzen und unnötige Beteiligungen. DZ-Bank-Analyst Heider: " In der Hoffnung auf neue Absatzwege durch Pay-TV und Internet wurden die Ertragsprognosen vollkommen falsch eingeschätzt." Vor allem in die USA floss viel " stupid German money" , sagt Regisseur Boll: " An der Börse wurde sehr viel Geld eingenommen, aber leider noch viel mehr ausgegeben."
Wie bereits tot geglaubte Zombies zogen New Economy und Neuer Markt die Filmunternehmen reihenweise ins Verderben - zuletzt Senator. Hier musste der neue Firmenchef Borgmann die zu Boomzeiten zusammengekaufte Filmdatenbank neu bewerten lassen. Ergebnis: Die 400 Streifen waren weit weniger wert als die in der Bilanz stehenden 130 Millionen Euro. Folge: Die 36 Millionen Euro Grundkapital und der operative Gewinn von knapp 24 Millionen war aufgezehrt, Senator pleite.
Ein winziges Fünkchen Hoffnung auf ein Happy End gibt es aber doch noch für die Berliner. Ausgerechnet Michael Kölmel nährt es. Der Pleitier, der Anfang 2003 das Filmrechte-Geschäft der Kinowelt aus der Insolvenzmasse zurückgekauft hat und nun am neuen Firmensitz Leipzig wieder 80 Mitarbeiter beschäftigt, soll Interesse an Teilen von Senator haben. Doch dieses Drehbuch schreiben die Richter: Im Fall einer Verurteilung muss Kölmel mehrere Jahre ins Gefängnis.
von Nikos Späth 18. April 2004
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Was mir an dem letzten Newsletter sofort aufgefallen war ist der Disclaimer !
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Los Angeles/München, 14. April, 2004 – IM Internationalmedia AG’s Tochterunternehmen Intermedia hat kürzlich die Zusammenarbeit bei zwei Projekten einerseits mit Dreamworks und andererseits mit Universal Pictures bekannt gegeben.
Gemeinsam mit Dreamworks soll der Film SKELETONS OF THE SAHARA produziert werden. Das Skript wurde von Carlo Bernard und Doug Miro geschrieben und basiert auf einer wahren Geschichte, die auch schon als Grundlage für den hoch anerkannten Roman von Dean H. King diente. Es handelt von den Strapazen amerikanischer Segler, die an der Küste Nordafrikas im Jahre 1815 Schiffbruch erlitten, von den Beduinen gefangen genommen und als Sklaven verkauft wurden. Was dann folgt, ist ein ergreifendes Epos und eine emotional mitreißende Geschichte über das Überleben, Kameradschaft und Abenteuer.
SKELETONS OF THE SAHARA ist einer der ersten Vertragsabschlüsse des neuen President of Production von Dreamworks Adam Goodman, der sich schon seit geraumer Zeit für dieses Projekt begeistert. Intermedias President of Motion Picture Group, Scott Kroopf: „Als ich zu Intermedia kam, war ich erfreut, ein solch aufregendes und zeitgerechtes Stück in unserem Entwicklungsportfolio zu finden. Bei einer solchen Produktion einen starken (einheimischen) Partner wie Adam Goodman und Dreamworks zu haben, passt perfekt in die neue Richtung, die Intermedia einschlagen möchte.“ Carlo Bernard und Doug Miro haben vor kurzem THE GREAT RAID für Miramax geschrieben und stellen gerade das Skript zu THE TALISMAN für Dreamworks fertig. Intermedia, Paula Weinstein und Barry Levinson wollen den Film produzieren.
Daneben wurde auch die Zusammenarbeit mit Universal Pictures bei dem Projekt THE 11TH HOUR vertraglich fixiert, wobei Universal den US-Vertrieb übernimmt. Der Film handelt von einem verräterischen FBI Agenten, welcher geheime Unterlagen an die Sowjetunion verkauft. Diese beinhalten Namen von Spionen, Angaben zu einem Tunnel unter der sowjetischen Botschaft in Washington, D.C. und vieles mehr. THE 11TH HOUR soll zusammen mit Outlaw Productions und Scott Strauss produziert werden, Billy Ray soll die Regie übernehmen.
Kontakt:
Catherine Reitzle
Public Relations
IM Internationalmedia AG
Cuvilliésstrasse 25
D-81679 München
Tel: +49 (89) 98107150
Fax: +49 (89) 98107199
Disclaimer
Anmerkung der IM Internationalmedia AG: Für die genannten Projekte sind die Vorabverträge geschlossen worden. Wir weisen jedoch darauf hin, dass es in der Filmindustrie jederzeit zu einer Veränderung oder, das beiderseitige Einverständnis vorausgesetzt, sogar zur Auflösung von Verträgen kommen kann.
Hat jemand ne Idee warum ein Disclaimer drangehängt wird ????
Das Orderbuch hat sich wie erwartet bisher seit Freitagnachmittag schlecht entwickelt.
Nur soviel: das Bid hat abgenommen wobei sich das Ask nahezu nicht verändetr hat.
Gruss
Bombastic