möchte ich mich gerne wieder anmelden. Es wird ein besonderer Anreiz sein, die gute Position aus 2017 zu verteidigen. Ich schicke folgende Pferde ins Rennen:
1. Cegedim WKN:
895036 20%
2. Hypoport WKN:
549336 15%
3. Evotec WKN:
566480 20%
4. Genworth Financial WKN:
A0CA8M 20%
5. Steinhoff WKN:
A14XB9 25%
Zu 1)
Cegedim hat die Transformation weitestgehend abgeschlossen und hat 2018 als Jahr 1 nach der Transformation sozusagen ausgerufen. Hier erwarte ich schon erste signifikante Verbesserungen in den Ertragskennzahlen im Vergleich zu 2017. Zwar fällt durch den Verkauf von Cegelease etwas EBITDA weg, dieser war jedoch geplant und wurde zu guten Multiples umgesetzt. Mit dem Verkauf hat das Unternehmen sich Möglichkeiten geschaffen, die Verschuldung zu senken, oder aber anorganisch ein Puzzleteil für die bestehenden Geschäftsfelder hinzuzukaufen. Risiko nach unten ist arg begrenzt, die Chancen nach oben sind vorhanden und werden nun sukzessive bis 2020-2021 sichtbar. Ich rechne konservativ mit einem Kursziel von 75-80€ bis 2020 (>100% vom heutigen Kurs ausgehend). In 2018 erhoffe ich mir, dass die Unterbewertung zumindest ein Stück weit abgebaut wird. Ich traue dem Wert solide 30% Kursplus in 2018 zu. Weiteres Plus ist das stabile Geschäftsfeld Healthcare.
2) Hypoport
Brauche ich nicht groß vorzustellen. Ein Rentenpapier mit einer stolzen Bewertung, die jedoch gerechtfertigt ist, weil das Unternehmen stets liefert. In 2018 bin ich insbesondere auf den Unsatzschub im Bereich InsureTech gespannt. Hier hat der CEO bereits angekündigt, dass man ohne Zukäufe um mindestens 100% beim Unsatz zulegen wird. Zwar von einem vergleichsweise niedrigen Niveau, wenn man Europace daneben stellt, dennoch zeigt sich sehr deutlich, welches Potenzial sich in diesem Geschäftsbereich auftut. Ich traue dem Wert in 2018 einen Sprung auf 175-180€ zu, was einem Plus von > 20% entspräche.
3) Evotec
Biotech-Beimischung, in 2017 ein überragender Newsflow, der bis zuletzt in einer deutlichen Outperformance gegenüber dem Markt gemündet hat. Nach dem Zahlenwerk zum Q3 ist der Kurs ordentlich zurückgekommen. Ich gehe weiterhin von einem guten Newsflow aus, zudem wird die Übernahme in 2017 in 2018 ordentlich zum Ergebnis beitragen. Bei einem stabilen Umfeld kann ich mir vorstellen, dass der Kurs die alten Hochs aus 2017 überwindet und Richtung 25€ läuft. Somit Potenzial von 100%.
4) Gebworth Financial
Eigentlich meide ich Versicherungsunternehmen, hier liegt jedoch eine Sondersituation vor. Es liegt seit Längerem ein Übernahmeangebot von einem chinesischen Investor zu round about 5,40$ vor. Dieses Angebot wird gefühlt schon eine Ewigkeit von den Behörden geprüft. Die Amerikaner tun sich schwer damit, sensible Daten (Gesundheitsdaten von US-Bürgern) den Chinesen zu überlassen. Aktuell versucht man den Deal so einzufädeln, dass die Daten trotz Übernahme nicht an die Chinesen übergeben werden sollen. Ich bin gespannt, wie es ausgeht. Ich würde mir wünschen, dass die Übernahme scheitert, Genworth seine Schulden eigenständig in 2018 neu strukturiert und das Potenzial selber hebt. Dieses Unternehmen ist deutlich mehr wert als die gebotenen 5,40$. Nichtsdestoweniger steht der Kurs im Augenblick bei 2,70€ (in Euro umgerechnet). Geht die Übernahme durch, steht der Kurs bei umgerechnet 4,50€ (1,185 €/$). Potential von >60%
5) Steinhoff Int. Holding
Die spekulativste Beimischung. Hier hoffe ich einfach darauf, dass die Medien das Thema Bilanzmanipulation einfach heißer kochen, als es tatsächlich ist. Das Unternehmen verfügte Ende 2016 noch über mehr als 15 Mrd. Eigenkapital, die aktuelle Bewertung liegt bei einem Zehntel hiervon (grobe Werte). Selbst wenn beim Goodwill oder bei den Intangible Assets geschummelt wurde (ich komme aus der Wirtschaftsprüfung und kenne die leidigen Diskussionen mit dem Management über die Werthaltigkeit solcher “Assets“), so rechtfertigt es meines Erachtens nicht diesen krassen Kursverfall. Wenn nun auch noch bei der GuV über Jahre Umsätze fingiert wurden, wird die Sache natürlich etwas heikler. Das hätte aber dann schon früher auffallen müssen, denn sowohl Banken und auch Analysten traue ich zu, GuV und Cashflow über die Jahre miteinander zu vergleichen. Eine Cashflow-Rechnung lässt sich nicht so einfach manipulieren, denn liquide Mittel lassen sich durchaus abstimmen. Problematisch könnten evtl. Covenants sein, die mit einhergehenden Abschreibungen vielleicht gerissen werden könnten. Ich bin dennoch optimistisch, dass sowohl die Banken als auch alle anderen Share- und Stakeholder ein großes Interesse daran haben, den Fall aufzuarbeiten und das Unternehmen nicht vor die Hunde gehen zu lassen. Hier sind über 100.000 Mitarbeiter weltweit tätig, da muss im Notfall von einer Regierung interveniert werden.
Risiko nach unten 100%, nach oben jedoch mehrere 100%.
Disclaimer: Alle aufgeführten Werte befinden sich in meinem privaten Depot (in anderer Gewichtung). Niemand ist zum Kauf verpflichtet.
Gruß
OneLife