www.ftd.de/boersen_maerkte/immobilien/...utlich-an/483170.htmlMieten und Preise ziehen deutlich an
von Karsten Röbisch
Ungeachtet der einsetzenden Rezession sind die Mieten und Kaufpreise für Wohnungen in deutschen Großstädten im zweiten Halbjahr 2008 erneut gestiegen. - Wohnraum in den Metropolen deckt oft nicht den Bedarf.
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Einer Auswertung des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL) zufolge legten die Mieten in sieben der acht untersuchten Metropolen zu, die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in fünf von acht Städten. Am stärksten fiel das Plus in München aus. Während die Mieten um rund elf Prozent zulegten, zogen die Preise um 13,2 Prozent an. Die bayerische Landeshauptstadt festigt damit ihren Status als teuerste Stadt Deutschlands.
Trotz der allgemein schrumpfenden Bevölkerung übersteigt die Wohnungsnachfrage in vielen Großstädten derzeit das Angebot. Ein Grund dafür ist nach Ansicht von Experten zum einen der steigende Wohnraumbedarf pro Kopf bei gleichzeitiger Zunahme von Einzelpersonenhaushalten. "Die Haushaltsentwicklung hat Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage", sagt Stefan Mergen, Leiter für Immobilienbewertung bei JLL in Deutschland. Zudem sei ein Trend zurück in die Stadt zu erkennen.
Angesichts der geringen Bautätigkeit rechnet Mergen 2009 mit weiter steigenden Mieten - und damit guten Chancen für Investoren. Ihr Interesse konzentriere sich jedoch auf gut erhaltene Häuser in Toplagen. Auch der Mietwohnungsbau dürfte 2009 neu belebt werden. Schlecht instand gehaltene Wohnungen, noch dazu in strukturschwachen Regionen, seien dagegen nicht gefragt, so Mergen. Auch die Wohnungsprivatisierung dürfte angesichts der zunehmenden Sorge um den Erhalt des Arbeitsplatzes nur noch in ausgesuchten Lagen möglich sein.