In Q1 2012 gab es in den USA einen PV-Zubau von 506 MW, das ist ein Wachstum gegenüber Q1 2011 von 233 MW bzw. 85%. Nimmt man jetzt aber die deutschen PV-Zubauzahlen für Q1 2012 her mit 1,8 GW, dann relativieren sich die US-Zubauzahlen schon etwas. Nichtsdestotrotz der US-Solarmarkt wird zu einem ganz großen Solarmarkt werden und wird den deutschen Solarmarkt bei den Zubauzahlen wohl im nächsten Jahr überholen.
Schaut man sich die US-Zubauzahlen im Detail an, dann erkennt man das ganz große Problem von Solarworld in den USA sofort, denn die Zubauzahlen bei den privaten Aufdachanlagen sind nach wie vor alles andere als berauschend mit 94 MW, trotz sehr aggressiv neu aufgelegten Leasingprogrammen von Sunpower und Solar City. Das war gegenüber Q1 2011 gerade mal ein Wachstum von 20 MW. Nimmt man mal jetzt einen Marktanteil von 15% für Solarworld an, dann kommt Solarworld in ihrem ureigenen Kerngeschäft "kleine Aufdachanlagen" in Q1 2012 gerade mal auf einen Absatz von rd. 15 MW. Ist bei Modulfertigungskapazitäten von 350 MW in den USA natürlich viel zu wenig.
Der mit Abstand größte Zubau fand im kommerziellen Bereich statt (große Aufdachanlagen und kleine bzw. mittelgroße Solarkraftwerke) mit 289 MW bzw. + 59 MW (Marktanteil von 57%) und danach kommen dann die großen Solarkraftwerke mit 124 MW bzw. + 100 MW.
Der Modulabsatz amerikanischer Modulauer, zu denen ja auch Solarworld gehört, ist gegenüber Q1 2011 deutlich um 175 MW auf nur noch 160 MW gefallen und auch das zeigt das Problem von Solarworld in den USA. Alleine Yingli hat in Q1 in den USA 160 MW an Modulen abgesetzt.
Die Modulpreise sind gegenüber Q1 2011 um 0,84 $/W auf 0,94 $/W gefallen. Dagegen sind die Installationspreise nur leicht gefallen. Für eine kleine Aufdachanlagen um 7,3% auf 5,88 $/W (Deutschland im Schnitt bei 2,40 $/W), für kommerzielle Anlagen um 11,5% auf 4,50 $/W und für große Solarkraftwerke um 17,2% auf 3,90 $/W.
Es ist nach wie sehr auffallend, dass die durchschnittlichen PV-Systempreise in den USA deutlich höher sind wie in Europa. Liegt natürlich auch am unterschiedlichen Fördersystem mit den 30%igen Tax Credits und bei den kleinen, privaten Aufdachanlagen, die zu 70% durch Leasingprogramme gebaut werden und das erhöht natürlich die Ystemkosten. Jedoch scheinen in den USA trotzdem die großen Solarteure wie Solar City oder Sun Run bei Solar das große Geld zu verdienen. Anders ist der sehr hohe US-Systempreis nicht zu erklären.
Nach dem für amerikanische Verhältnisse sehr guten 1.Quartal erwartet der amerikanische Solarverband SEIA in 2012 einen Zubau von 3,2 GW. Das wäre ein Plus von 1,4 GW bzw. 75% gegenüber 2011 und das dürfte auch angesichts der großen Solarkraftwerke, die derzeit im Bau sind, auch sehr realistisch sein.
Der Link dazu:
www.equities.com/news/...06-12&val=161810&cat=headline
("New Report from SEIA: US Solar Installations Continue to Surge in Q1 2012, but Domestic Manufacturing Woes Continue")