Teherans Atomprogramm
Israel verschärft Drohungen gegen Iran
von Benjamin Dierks (Berlin)
Israel und die USA haben ihr Bedrohungsszenario gegen den Iran deutlich verschärft. Israel werde "eine Minute" vor Vollendung des mutmaßlichen iranischen Atomwaffenprogramms militärisch zuschlagen. Das sagte der frühere Luftwaffengeneral Isaac Ben-Israel, der für die regierende Kadima-Partei im israelischen Parlament sitzt.
Teherans Atomprogramm
Israel verschärft Drohungen gegen Iran
von Benjamin Dierks (Berlin)
Israel und die USA haben ihr Bedrohungsszenario gegen den Iran deutlich verschärft. Israel werde "eine Minute" vor Vollendung des mutmaßlichen iranischen Atomwaffenprogramms militärisch zuschlagen. Das sagte der frühere Luftwaffengeneral Isaac Ben-Israel, der für die regierende Kadima-Partei im israelischen Parlament sitzt.
"Das sind keine leeren Drohungen", sagte Ben-Israel beim Gespräch mit Journalisten in Berlin. "Werfen Sie einen Blick in die Geschichte, um zu sehen, ob wir es ernst meinen." Besonders pikant an Ben-Israels Drohung ist, dass er selbst bereits einen solchen Schlag gegen ein feindliches Atomprogramm vorbereitet hat. Der Ex-Militär leitete 1981 die Planung für den Angriff auf den irakischen Atomreaktor Osirak, den die israelische Luftwaffe noch in der Bauphase zerstörte.
Im vergangenen September flog Israel einen vergleichbaren Angriff auf eine Anlage in Syrien. Diplomaten stellen den Luftschlag in direkten Zusammenhang mit der Planung einer ähnlichen Aktion gegen den Iran. Die "New York Times" hatte zudem am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter von einer groß angelegten israelischen Militärübung zu Monatsbeginn berichtet, die zur Vorbereitung eines Angriffs auf den Iran gedient habe.
Die USA und Israel versuchen offenbar gezielt, die Sorge vor einem Militärschlag gegen den Iran zu erhöhen, um etwa die internationale Gemeinschaft zu stärkeren Sanktionen gegen das Regime in Teheran zu bewegen. Israel gilt als besonders bedroht durch eine mögliche iranische Atombombe. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem jüdischen Staat wiederholt mit Vernichtung gedroht. Die Erfolgschancen eines israelischen Präventivschlags gegen das iranische Programm sind unter Experten aber umstritten.
Ben-Israel widersprach solchen Zweifeln, die den Erfolg eines Angriffs auf den Iran infrage stellen. Technisch sei der Luftschlag kein Problem. Man müsse nur einen Teil des auf "nur zehn Anlagen" verteilten iranischen Atomprogramms ausschalten, um es lahmzulegen. Dafür bleibe noch mindestens ein Jahr. Der richtige Zeitpunkt sei eine kritische Frage, sagte Ben-Israel. Man müsse einige Monate vor der atomaren Waffenfähigkeit Irans zuschlagen. Zwar wolle kein Land die Herstellung einer iranischen Bombe zulassen, sagte Ben-Israel. Er fürchte aber, dass Israel im Falle eines Luftschlags gegen den Iran auf sich gestellt sei.
Komplizierter als der Angriff auf Syrien war die Zerstörung des irakischen Reaktors 1981, den Ben-Israel plante. Israelische Bomber mussten mehr als 1000 Kilometer teils über jordanisch-saudisches Grenzgebiet fliegen, um den Reaktor nahe Bagdad zu erreichen. Die ersten der israelischen F16-Bomber zerstörten zunächst die Reaktorhülle, bevor die nachkommenden Flieger das Innere treffen konnten. Es musste bombardiert werden, bevor sich atomares Material darin befand. Damals teilten Israel und der Iran ihre Sorge vor dem irakischen Programm. Iranische Bomber hatten bereits vor dem israelischen Schlag ohne ausreichenden Erfolg Angriffe auf Osirak geflogen.
Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohamed El Baradei, warnte vor einem Militärschlag und kündigte für diesen Fall seinen Rücktritt an. Deutschland und die fünf Uno-Vetomächte versuchen derzeit, den Iran mit einem neuen Anreizpaket von der Urananreicherung abzubringen. Darin werden erstmals mögliche Sicherheitsgarantien der USA angedeutet. Der iranische Botschafter in Berlin, Mohammad Mehdi Achondsadeh Basti, sagte der FTD, der Iran sei aber nicht bereit, das Atomprogramm "in einem Vakuum" zu diskutieren. Der Westen müsse ebenso auf iranische Vorschläge eingehen, um "Vertrauen wiederherzustellen".
"Das sind keine leeren Drohungen", sagte Ben-Israel beim Gespräch mit Journalisten in Berlin. "Werfen Sie einen Blick in die Geschichte, um zu sehen, ob wir es ernst meinen." Besonders pikant an Ben-Israels Drohung ist, dass er selbst bereits einen solchen Schlag gegen ein feindliches Atomprogramm vorbereitet hat. Der Ex-Militär leitete 1981 die Planung für den Angriff auf den irakischen Atomreaktor Osirak, den die israelische Luftwaffe noch in der Bauphase zerstörte.
Im vergangenen September flog Israel einen vergleichbaren Angriff auf eine Anlage in Syrien. Diplomaten stellen den Luftschlag in direkten Zusammenhang mit der Planung einer ähnlichen Aktion gegen den Iran. Die "New York Times" hatte zudem am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter von einer groß angelegten israelischen Militärübung zu Monatsbeginn berichtet, die zur Vorbereitung eines Angriffs auf den Iran gedient habe.
Die USA und Israel versuchen offenbar gezielt, die Sorge vor einem Militärschlag gegen den Iran zu erhöhen, um etwa die internationale Gemeinschaft zu stärkeren Sanktionen gegen das Regime in Teheran zu bewegen. Israel gilt als besonders bedroht durch eine mögliche iranische Atombombe. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem jüdischen Staat wiederholt mit Vernichtung gedroht. Die Erfolgschancen eines israelischen Präventivschlags gegen das iranische Programm sind unter Experten aber umstritten.
Ben-Israel widersprach solchen Zweifeln, die den Erfolg eines Angriffs auf den Iran infrage stellen. Technisch sei der Luftschlag kein Problem. Man müsse nur einen Teil des auf "nur zehn Anlagen" verteilten iranischen Atomprogramms ausschalten, um es lahmzulegen. Dafür bleibe noch mindestens ein Jahr. Der richtige Zeitpunkt sei eine kritische Frage, sagte Ben-Israel. Man müsse einige Monate vor der atomaren Waffenfähigkeit Irans zuschlagen. Zwar wolle kein Land die Herstellung einer iranischen Bombe zulassen, sagte Ben-Israel. Er fürchte aber, dass Israel im Falle eines Luftschlags gegen den Iran auf sich gestellt sei.
Komplizierter als der Angriff auf Syrien war die Zerstörung des irakischen Reaktors 1981, den Ben-Israel plante. Israelische Bomber mussten mehr als 1000 Kilometer teils über jordanisch-saudisches Grenzgebiet fliegen, um den Reaktor nahe Bagdad zu erreichen. Die ersten der israelischen F16-Bomber zerstörten zunächst die Reaktorhülle, bevor die nachkommenden Flieger das Innere treffen konnten. Es musste bombardiert werden, bevor sich atomares Material darin befand. Damals teilten Israel und der Iran ihre Sorge vor dem irakischen Programm. Iranische Bomber hatten bereits vor dem israelischen Schlag ohne ausreichenden Erfolg Angriffe auf Osirak geflogen.
Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohamed El Baradei, warnte vor einem Militärschlag und kündigte für diesen Fall seinen Rücktritt an. Deutschland und die fünf Uno-Vetomächte versuchen derzeit, den Iran mit einem neuen Anreizpaket von der Urananreicherung abzubringen. Darin werden erstmals mögliche Sicherheitsgarantien der USA angedeutet. Der iranische Botschafter in Berlin, Mohammad Mehdi Achondsadeh Basti, sagte der FTD, der Iran sei aber nicht bereit, das Atomprogramm "in einem Vakuum" zu diskutieren. Der Westen müsse ebenso auf iranische Vorschläge eingehen, um "Vertrauen wiederherzustellen".
www.ftd.de/politik/international/...ohungen%20Iran/376645.html
Israel verschärft Drohungen gegen Iran
von Benjamin Dierks (Berlin)
Israel und die USA haben ihr Bedrohungsszenario gegen den Iran deutlich verschärft. Israel werde "eine Minute" vor Vollendung des mutmaßlichen iranischen Atomwaffenprogramms militärisch zuschlagen. Das sagte der frühere Luftwaffengeneral Isaac Ben-Israel, der für die regierende Kadima-Partei im israelischen Parlament sitzt.
Teherans Atomprogramm
Israel verschärft Drohungen gegen Iran
von Benjamin Dierks (Berlin)
Israel und die USA haben ihr Bedrohungsszenario gegen den Iran deutlich verschärft. Israel werde "eine Minute" vor Vollendung des mutmaßlichen iranischen Atomwaffenprogramms militärisch zuschlagen. Das sagte der frühere Luftwaffengeneral Isaac Ben-Israel, der für die regierende Kadima-Partei im israelischen Parlament sitzt.
"Das sind keine leeren Drohungen", sagte Ben-Israel beim Gespräch mit Journalisten in Berlin. "Werfen Sie einen Blick in die Geschichte, um zu sehen, ob wir es ernst meinen." Besonders pikant an Ben-Israels Drohung ist, dass er selbst bereits einen solchen Schlag gegen ein feindliches Atomprogramm vorbereitet hat. Der Ex-Militär leitete 1981 die Planung für den Angriff auf den irakischen Atomreaktor Osirak, den die israelische Luftwaffe noch in der Bauphase zerstörte.
Im vergangenen September flog Israel einen vergleichbaren Angriff auf eine Anlage in Syrien. Diplomaten stellen den Luftschlag in direkten Zusammenhang mit der Planung einer ähnlichen Aktion gegen den Iran. Die "New York Times" hatte zudem am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter von einer groß angelegten israelischen Militärübung zu Monatsbeginn berichtet, die zur Vorbereitung eines Angriffs auf den Iran gedient habe.
Die USA und Israel versuchen offenbar gezielt, die Sorge vor einem Militärschlag gegen den Iran zu erhöhen, um etwa die internationale Gemeinschaft zu stärkeren Sanktionen gegen das Regime in Teheran zu bewegen. Israel gilt als besonders bedroht durch eine mögliche iranische Atombombe. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem jüdischen Staat wiederholt mit Vernichtung gedroht. Die Erfolgschancen eines israelischen Präventivschlags gegen das iranische Programm sind unter Experten aber umstritten.
Ben-Israel widersprach solchen Zweifeln, die den Erfolg eines Angriffs auf den Iran infrage stellen. Technisch sei der Luftschlag kein Problem. Man müsse nur einen Teil des auf "nur zehn Anlagen" verteilten iranischen Atomprogramms ausschalten, um es lahmzulegen. Dafür bleibe noch mindestens ein Jahr. Der richtige Zeitpunkt sei eine kritische Frage, sagte Ben-Israel. Man müsse einige Monate vor der atomaren Waffenfähigkeit Irans zuschlagen. Zwar wolle kein Land die Herstellung einer iranischen Bombe zulassen, sagte Ben-Israel. Er fürchte aber, dass Israel im Falle eines Luftschlags gegen den Iran auf sich gestellt sei.
Komplizierter als der Angriff auf Syrien war die Zerstörung des irakischen Reaktors 1981, den Ben-Israel plante. Israelische Bomber mussten mehr als 1000 Kilometer teils über jordanisch-saudisches Grenzgebiet fliegen, um den Reaktor nahe Bagdad zu erreichen. Die ersten der israelischen F16-Bomber zerstörten zunächst die Reaktorhülle, bevor die nachkommenden Flieger das Innere treffen konnten. Es musste bombardiert werden, bevor sich atomares Material darin befand. Damals teilten Israel und der Iran ihre Sorge vor dem irakischen Programm. Iranische Bomber hatten bereits vor dem israelischen Schlag ohne ausreichenden Erfolg Angriffe auf Osirak geflogen.
Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohamed El Baradei, warnte vor einem Militärschlag und kündigte für diesen Fall seinen Rücktritt an. Deutschland und die fünf Uno-Vetomächte versuchen derzeit, den Iran mit einem neuen Anreizpaket von der Urananreicherung abzubringen. Darin werden erstmals mögliche Sicherheitsgarantien der USA angedeutet. Der iranische Botschafter in Berlin, Mohammad Mehdi Achondsadeh Basti, sagte der FTD, der Iran sei aber nicht bereit, das Atomprogramm "in einem Vakuum" zu diskutieren. Der Westen müsse ebenso auf iranische Vorschläge eingehen, um "Vertrauen wiederherzustellen".
"Das sind keine leeren Drohungen", sagte Ben-Israel beim Gespräch mit Journalisten in Berlin. "Werfen Sie einen Blick in die Geschichte, um zu sehen, ob wir es ernst meinen." Besonders pikant an Ben-Israels Drohung ist, dass er selbst bereits einen solchen Schlag gegen ein feindliches Atomprogramm vorbereitet hat. Der Ex-Militär leitete 1981 die Planung für den Angriff auf den irakischen Atomreaktor Osirak, den die israelische Luftwaffe noch in der Bauphase zerstörte.
Im vergangenen September flog Israel einen vergleichbaren Angriff auf eine Anlage in Syrien. Diplomaten stellen den Luftschlag in direkten Zusammenhang mit der Planung einer ähnlichen Aktion gegen den Iran. Die "New York Times" hatte zudem am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter von einer groß angelegten israelischen Militärübung zu Monatsbeginn berichtet, die zur Vorbereitung eines Angriffs auf den Iran gedient habe.
Die USA und Israel versuchen offenbar gezielt, die Sorge vor einem Militärschlag gegen den Iran zu erhöhen, um etwa die internationale Gemeinschaft zu stärkeren Sanktionen gegen das Regime in Teheran zu bewegen. Israel gilt als besonders bedroht durch eine mögliche iranische Atombombe. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem jüdischen Staat wiederholt mit Vernichtung gedroht. Die Erfolgschancen eines israelischen Präventivschlags gegen das iranische Programm sind unter Experten aber umstritten.
Ben-Israel widersprach solchen Zweifeln, die den Erfolg eines Angriffs auf den Iran infrage stellen. Technisch sei der Luftschlag kein Problem. Man müsse nur einen Teil des auf "nur zehn Anlagen" verteilten iranischen Atomprogramms ausschalten, um es lahmzulegen. Dafür bleibe noch mindestens ein Jahr. Der richtige Zeitpunkt sei eine kritische Frage, sagte Ben-Israel. Man müsse einige Monate vor der atomaren Waffenfähigkeit Irans zuschlagen. Zwar wolle kein Land die Herstellung einer iranischen Bombe zulassen, sagte Ben-Israel. Er fürchte aber, dass Israel im Falle eines Luftschlags gegen den Iran auf sich gestellt sei.
Komplizierter als der Angriff auf Syrien war die Zerstörung des irakischen Reaktors 1981, den Ben-Israel plante. Israelische Bomber mussten mehr als 1000 Kilometer teils über jordanisch-saudisches Grenzgebiet fliegen, um den Reaktor nahe Bagdad zu erreichen. Die ersten der israelischen F16-Bomber zerstörten zunächst die Reaktorhülle, bevor die nachkommenden Flieger das Innere treffen konnten. Es musste bombardiert werden, bevor sich atomares Material darin befand. Damals teilten Israel und der Iran ihre Sorge vor dem irakischen Programm. Iranische Bomber hatten bereits vor dem israelischen Schlag ohne ausreichenden Erfolg Angriffe auf Osirak geflogen.
Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohamed El Baradei, warnte vor einem Militärschlag und kündigte für diesen Fall seinen Rücktritt an. Deutschland und die fünf Uno-Vetomächte versuchen derzeit, den Iran mit einem neuen Anreizpaket von der Urananreicherung abzubringen. Darin werden erstmals mögliche Sicherheitsgarantien der USA angedeutet. Der iranische Botschafter in Berlin, Mohammad Mehdi Achondsadeh Basti, sagte der FTD, der Iran sei aber nicht bereit, das Atomprogramm "in einem Vakuum" zu diskutieren. Der Westen müsse ebenso auf iranische Vorschläge eingehen, um "Vertrauen wiederherzustellen".
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