"Die Freiheit am Hindukusch verteidigen", diesen Ausspruch
Strucks habe ich eigentlich nie richtig verstanden. Am Hindu-
kusch, also im Gebirge, da können doch eigentlich nicht viel
Menschen leben. Warum sollte man gerade dort die Freiheit
verteidigen? Ähnliches gilt für die "Freiheit der Meere".
Werden die Meere unterdrückt? Zunächst völlig sinnlos.
Sinngebend für diese Beispiele ist jedoch der Freiheits-
begriff im Zusammenhang mit der Globalisierung. Sehr über-
spitzt gesehen ist Globalisierung die Freiheit Arbeitskräfte
und Ressourcen grenzenlos dort auszubeuten, wo es am meisten
Profit bringt, ohne von Staaten oder Institutionen nennens-
wert gestört zu werden.
Und in Afghanistan halten sich nun einmal Al Kaida mit Osama
bin Laden - (angeblich) verantwortlich für die furchtbaren
Terroranschläge - und die Taliban auf, von denen sich die
USA nicht nur gestört fühlt, sondern die sie sogar als Tod-
feinde ansieht. Im Kampf gegen die Sowjet-Union waren die
Taliban seinerzeit allerdings mit amerikanischen Waffen
ausgerüstet worden, die nun deren Bekämpfung erschwert.
Auffällig ist eine Verschiebung der Perspektive, während
es anfangs anscheinend darum ging, bin Laden gefangen zu
nehmen oder zu töten und immer wieder Berichte über dessen
Einzingelung und bevorstehende Gefangennahme erschienen,
hat sich nunmehr die Berichterstattung fast völlig auf die
Taliban konzentriert.
Merkwürdig ist schon, dass es den USA mit ihrer Militär-
macht und ihren Aufklärungssatelliten nicht gelungen ist,
bin Laden zu fassen. Allerdings kommt mir dabei immer
wieder ein Gedanke in den Sinn. Die Familie Busch und
die Familie bin Laden waren in derselben Ölfirma investiert.
Vielleicht ist das Ganze nur eine Inszenierung für die
Weltöffentlichkeit und es bestand niemals die Absicht
bin Laden zu fassen. Leute mit Denkstrukturen wie Busch
sind auf das Böse angewiesen, brauchen diesen Popanz,
um ihre eigentlichen Absichten zu bemänteln und zu be-
gründen. Wenn es das Böse nicht geben würde, dann müssten
sie es erfinden.
Auch der Krieg im Irak wurde mit der Freiheit für das
irakische Volk begründet, mit der Befreiung vom Diktator.
Andere behaupten, dass der wahre Kriegsgrund darin lag, dass
Hussein eine Bezahlung des Öls nicht mehr in USD, sondern
in € verlangt hat. Vergegenwärtigt man sich, dass sowohl
Bush als auch sein Stellvertreter enge Beziehungen mit
der amerikanischen Ölindustrie pflegen, so kann man auf
den Gedanken kommen, dass nicht die Befreiung des Volkes,
sondern die Befreiung des Öls vom irakischen Einfluss
der eigentliche Grund des Krieges gewesen ist. Und dabei
befindet man sich ganz im Einklang mit der Globalisierungs-
Ideologie.