Aus WO
Zitat:[i]
...... aber tcm ist tatsächlich ein muster an abhängigkeit vom dj. leider aber auch nur, wenn es nach unten geht! kurze steigungen des dj wurden fast immer ausgelassen! und wenn man wirklich anfängt, die korrelation tcm – dj nicht mehr in frage zu stellen, na dann gute nacht! es wäre nicht das erste mal, dass der dj über jahre seitwärts läuft .....[/i]
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Hallo PatSa,
ich glaube, du siehst das sehr einseitig, deshalb ein paar Worte dazu:
Eigentlich hast du das Geschehen mit deinen Worten "aber auch nur, wenn es nach unten geht! kurze steigungen des dj wurden fast immer ausgelassen" schon angerissen, allerdings vielleicht nicht bis zuende gedacht.
Es besteht eine starke Korrelation zwischen den Kursbewegungen des DOW und von TCM. Dies ist unschwer festzustellen, wenn man die Charts übereinander legt. An der ganz großen Mehrheit der Handelstage gilt: Fällt der DOW, dann fällt auch TCM. Steigt der DOW, dann steigt auch TCM. Diese Abhängigkeit lässt sich feststellen bis herunter auf Stunden und Minutenebene. Diese Abhängigkeit ist sogar zu beobachten, an Tagen, an welchen der DOW fällt, aber TCM steigt (und umgekehrt)(dies klingt auf den ersten Blick paradox, die Erklärung folgt später).
Und diese Abhängigkeit gilt für praktisch alle Aktien, die an westlichen Börsen zeitgleich mit dem DOW gehandelt werden.
(Ich finde das auch "doof", da es für diese Abhängigkeit in den meisten Fällen keinen sinnvollen Grund gibt, aber solange die Anleger es für richtig halten, sich von Aktien zu trennen, nur weil der DOW fällt, solange wird es dieses Phänomen geben).
Ausnahmen von dieser Abhängigkeit gelten im allgemeinen nur zeitlich befristet, wenn z.B. eine wichtige News über ein Unternehmen veröffentlicht wurde (Bohrergebnisse, Analystenempfehlungen, Gewinnwarnung usw. (und selbst dann ist die Abhängigkeit auf Minutenebene oft noch vorhanden)). Bei Aktien, die ein geringes bis extrem geringes Handelsvolumen aufweisen, ist diese Abhängigkeit oftmals nicht feststellbar, weil sie durch fehlende Umsätze nicht sichtbar ist (ein Anleger würde vielleicht bei fallendem DOW gerne verkaufen, aber er findet keinen Käufer, jedenfalls nicht zu einem Preis, den er akzeptieren würde (und damit bleibt es bei dem unveränderten Preis, die Aktie fällt nicht mit dem DOW)).
Bis hierher war das alles geeignet, zu einer hoffnungslos negativen Beurteilung zu kommen. Aber nun der positive Teil:
Es ist nicht so, dass über jeden beliebigen Zeitraum hinweg, der DOW und TCM die gleiche Performance aufweisen. Dieser Eindruck entsteht nur, da die "intelligenten" Chartprogramme, im Interesse einer lesbaren Darstellung die beiden Charts so skalieren, dass beide auf das "Blatt Papier" passen.
Mit anderen Worten: Egal welchen Zeitraum und welche Aktien du nimmst, um die beiden Charts übereinander zu legen, das Chartprogramm wird immer versuchen, die Charts so übereinander zu legen, dass bestmögliche Übereinstimmung erzielt wird.
Für den flüchtigen Betrachtet entsteht so der Eindruck, dass die Kursentwicklung der beiden fest aneinander gekoppelt wäre. Dies ist jedoch so nicht richtig. Wenn man das Ganze genauer betrachtet, ist die Übereinstimmung von anderer Art:
Wenn der DOW in einem (15-Minuten-)Intervall steigt, dann steigt auch TCM. Wenn der DOW in einem (15-Minuten-)Intervall fällt, dann fällt auch TCM. Die Unterschiede in der Performance über den Tag gesehen, oder über den Monat, oder über das Jahr, oder über 5 Jahre, die kommt dadurch zustande, dass das Verhältniss, UM WIEVIEL der jeweilige Kurs steigt oder fällt, eben nicht festgelegt ist.
Ein extremes Beispiel: Der DOW fällt an einem Tag um 1,2% während TCM um 2,4% steigt. Während des gesamten Tages wird man üblicherweise feststellen können, dass immer (oder zumindest häufig) dann, wenn der DOW (10 Minuten lang) fällt auch TCM fällt. Und wenn der DOW (10 Minuten lang) steigt, dann steigt auch TCM. Aber bei jedem Kursrückgang fällt der DOW deutlich mehr (prozentual gesehen) als TCM. Und bei jedem Ansteig steigt TCM deutlich mehr (prozentual gesehen) als der DOW.
An der Grafik ist dies gut zu sehen. Der DOW ist schwarz, TCM rot. Der Chart umfasst die Kursbewegungen der letzten 3 Tage mit einer Auflösung von 5 Minuten.
Das Chartprogramm hat die beiden Linien so angeordnet und skaliert, dass beide gut auf die Seite passen. Natürlich gibt es keinen vollkommenen Gleichlauf. Aber es ist gut zu sehen, dass tendenziell dann, wenn der DOW steigt, auch TCM steigt (und umgekehrt). Die deutlichen Abweichungen, dass die TCM-Linie mal unter dem DOW verläuft, mal über dem DOW, kommt dadurch zustande, dass TCM in gewissen Phasen stärker (oder länger) steigt oder fällt als der DOW. Seltener kommt es dadurch zustande, dass TCM steigt, wenn der DOW fällt (und umgekehrt).
Aus meiner Sicht kann man aus der Korrelation zwischen DOW und TCM nicht den Schluss ziehen, dass in einer Phase, in welcher der DOW sich jahrelang seitwärts bewegt, TCM ebenfalls nur eine Seitwärtsbewegung zustande bringt. TCM kann in dieser Zeit durchaus deutlich steigen (oder eben auch fallen). Der "Gleichlauf" der beiden Werte gilt eben nur für die Richtung, in welcher sich der Kurs bewegt, nicht für den Betrag, um welchen sich der Kurs ändert.
Viele Grüsse
chartex (alias Stock24)
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