Lufthansa 2012-2015: wohin geht die Reise...

und der Kurs steigt. Mhm  ... was soll man dazu noch sagen.

Cockpit macht so lange, bis sie die Lufthansa kleinbekommt und dann sitzen alle auf der straße. Ich verstehe das nicht irgendwo muss das ganze doch mal ein ende haben, besonders weil VC überhaupt nicht auf die angebote der lufthansa eingeht sondern einen streik herbeirufen will, koste es was es wolle.

meiner meinung nach sollte sich cockpit  erstmal an die eigene nase fassen  bei ihren eigenen mitarbeitern, die warten auch  auf effektiv mehr gehalt und das schon seit jahren, lächerlich sowas.

meiner Meinung nach plante VC schon gestern, dass gestreikt werden soll. Egal was heute raus kommt und was nicht, es war schon vorher klar, dass gestreikt werden soll. Da hilft wirklich nur die Willie Walsh Methode um Piloten zu Räson zu bringen.

Ich hätte eine kreative Idee:
Aufruf zum Streik bei dem AeroMedical Center in Frankfurt.
In diesem Center werden die "medical certificates" der VC organisierten Piloten durchgeführt. Und zwar im jährlichen Rhythmus. Ohne diesem Zertifikat darf Berufspilot nicht fliegen. Die Mediziner könnten sofort streiken und keine "medical certificates" mehr für streikende Piloten ausstellen. damit wären die Piloten formal "gegrounded" und merken dann den Unterschied zwischen nicht fliegen zu dürfen und nicht fliegen zu wollen.

www.vcockpit.de/fileadmin/dokumente/passagiere/explorer/

Diese jährlichen medizinischen Checkups sind die Tage die die Piloten echt fürchten. Piloten haben Riesen Muffe sausen vor dieser umfangreichen medizinischer Untersuchung:

Annex to ED Decision 2011/015/R
Specific requirements for class 1 medical certificates

AMC1 MED.B.010 Cardiovascular system
AMC1 MED.B.015 Respiratory system
AMC1 MED.B.020 Digestive system
AMC1 MED.B.025 Metabolic and endocrine systems
AMC1 MED.B.030 Haematology
AMC1 MED.B.035 Genitourinary system
AMC1 MED.B.040 Infectious disease
AMC1 MED.B.045 Obstetrics and gynaecology
AMC1 MED.B.050 Musculoskeletal system
AMC1 MED.B.055 Psychiatry
AMC1 MED.B.060 Psychology
AMC1 MED.B.065 Neurology
AMC1 MED.B.070 Visual system
AMC1 MED B.075 Colour vision
AMC1 MED.B.080 Otorhino-laryngology
AMC1 MED.B.085 Dermatology
AMC1 MED.B.090 Oncology

Wie wäre es wenn alternative zum Streik, den Vierstreifenhörnchen, also Kapitäne, eine medizinische Limitation in AMC1 MED.B.060 Psychology und MED.B.055 Psychiatry bekommen, wegen partiellen Autismus bzw Nicht-begreifungsfähigkeit, dass an den Pilotenkompensation echt etwas gemacht werden muss.
Das wäre dann der Eintrag "OCL Valid only as co-pilot" im Zertifikat und hätte zur Folge dass Kapitän nur also Co fliegen darf.

Wie will man sonst Bescheidenheit in diese Köpfe bekommen?

Wie das medical certificate funktionert kann jeder sich anschauen und diente als Quelle für o.g:
www.lufthansa-aero-medical-center.de/...eans_of_Compliance.pdf

Zur Klärung, mein vorangegangener Beitrag "Medicals" war ironisch mit satirischem Humor gewürzt.

"Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt." ( Wilhelm Busch )

Herrlich mit wieviel Unwissen hier geglänzt wird :-)

Schonmal jemand darüber nachgedacht, dass LH der größte Printmedienabnehmer in ganz Deutschland ist. Die Chefredakteure wissen ganz genau was sie schreiben dürfen und was nicht (Pro LH), sonst ergeht es den Printmedien so wie der Süddeutschen Zeitung beim Streik 2001.

www.spiegel.de/wirtschaft/...ich-gegen-lufthansa-a-135516.html

Ein paar Infos zum Streik:
www.vcockpit.de/verein/warum-streik-bei-lufthansa.html

Die Übergangsversorgung, die aktuell bestreikt wird, kostet die Lufthansa weniger als 2% der Personalkosten. Die LH will hier einen Milliardenschatz (Rückstellungen) heben auf Kosten der Mitarbeiter.

Wenn Mitarbeiter in goldenen Zeiten der LH gezwungen werden auf Gehalt und weiteres zu verzichten, was soll dann erst passieren wenn ein Sanierungsprogramm ernsthaft von Nöten ist? Pay to fly wie bei Germania? Dann können wir die Flieger auch umlackieren und Holidaywings nennen ...

Die Aussage von Frau Volkens ist aber auch nicht nachvollziehbar.


Dass man nicht an einem Tag dass ganze lössen kann.


Die haben doch seit 2012 die Übergangsversorgung bzw. den Tarifvertrag gekündigt.


Seither suchen doch eignentlich VC und LH eine Lössung.


Dass sind doch immerhin 2 JAHRE.

Die Sache kann doch leicht gelösst sein....wenn beide was Vorschlagen.


Statt bisher ab 55 bis 63 Übergangsversorgung zu bekomen.   Entspricht ein Zeitraum von 8 Jahren.


Dass die Piloten selbst wählen wann sie diese in Anspruch nehmen. Ob ab 55 oder ab 57.



Inwiefern ist dass eine Belastung für die LH?  Die hatten doch Jahre lang schon somit gerechnet und erwirtscahftet? Versteh ich net.

Wenn die Zusagen wegen den niedriegen Zinsen nicht engehalten werden können.  Dass versteht doch sicherlich jeder. Da braucht man doch einfach eine Ankoplung an den üblichen Marktzinsen....gehts runner oder hoch ebenfalls.


Wo ist da ein Problem für die LH?

Ich dachte der größte Abnehmer wäre der Lesezirkel
www.lesezirkel.com/
mit den Zeitschriften u.A. im Wartezimmer vom Lufthansa AeroMedical Center Frankfurt.

Negotiations of early retirement agreement between VC and Lufthansa breakdown(they mean stalled or failed or write it in 2 words like break down) Lufthansa and Vereinigung Cockpit (VC) had, in recent months, begun a process of moderation (they mean mediation) to address the conflicting inte... "moderation" bedeutet nicht so hart also moderat z.B "I drink in moderation"... grrr Anfänger

Quelle für o.g
www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/...-gescheitert.html

Alles klar, die Weltverschwörung zwischen Printmedien und Lufthansa, aufgedeckt vom Teilnehmer Luftbus, der sich extra dafür kurz (20min) zuvor hier im Forum angemeldet hat.

Zum Glück steht ja als letzte Trutzburg des unabhängigen Journalismus noch die Homepage der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit zur Verfügung.

Unglaublich, wie verbohrt und blind man als Pilot sein kann, wenn man sich einmal verrannt hat.

Vielen Dank für diese erhellende Eingabe. You made my day...

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Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung

http://www.ariva.de/news/...ik-bei-Air-France-im-September-an-5147703

Mal sehen, wie die Probleme da so angegangen werden, mit immerhin noch 15% Staatsanteil :-)

Bin mit Deinem Beitrag nicht ganz überzeugt.
Lufthansa hat also goldene Zeiten..... die  Umsatzrendite der Lufthansa im Jahr 2013 war 1,04% und das sind also goldene Zeiten.... Du kannst ein W&B sheet lesen, kannst Du auch eine Unternehmensbilanz lesen? Oder zumindest die "fundamental" Daten einer Aktiengesellschaft richtig interpretieren? Wie zb hier: http://www.ariva.de/lufthansa-aktie/bilanz-guv

Ich habe mal hier ein Bild Zeitung Quelle zum Thema Betriebsrente und aktuellen niedrigzinszeiten eingefügt:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/...zt-die-bombe-33264166.bild.html
"Bild" sollte leicht verdauliche Literaturkost sein.
Deine Zitate habe ich hier schräg gestellt:
Die Übergangsversorgung, die aktuell bestreikt wird, kostet die Lufthansa weniger als 2% der Personalkosten. Die LH will hier einen Milliardenschatz (Rückstellungen) heben auf Kosten der Mitarbeiter.
Wie kann LH ein Milliardenschatz heben wenn es nur 2% der Personalkosten sind? Widerspruch! Und durch solche Analytik kann man Falschaussagen entlarven. Lieber Pilot, das ist nicht so leicht mit uns Börsianer, gell?

Wenn Mitarbeiter in goldenen Zeiten der LH gezwungen werden auf Gehalt und weiteres zu verzichten, was soll dann erst passieren wenn ein Sanierungsprogramm ernsthaft von Nöten ist? Pay to fly wie bei Germania? Dann können wir die Flieger auch umlackieren und Holidaywings nennen ...Gute Idee, mit Holidaywings. Das sollte aufgegriffen werden.

Es stimmt was Du schreibst:
"Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt." ( Wilhelm Busch)

Sorry, aber einfach zuviele ungelöste Probleme...

Denke das du recht hast, jetzt auch noch Streik, geht noch weiter abwärts.

Die Kritik des Rechnens....


Nehmen wir an in den letzen 45 Jahren hat die LH pro Pilot 1 Mio für die Übergangsrente zurück gestellt.


Heute sind 5500 Angestellt.  Dass ergibt dann 5,5 Milliarden wenn sie alle diese Versorgung bekommen.

Früher vielleicht 3000, who knows.


Die Kabine vielleicht mit 200 Tausend dazu. Bei aktuell 180000 sinds: 3,6 Milliarden.

Früher warren es evtl. 10000 Kabinenarbeiter.


Allerdings, wird was in der Webpage erzählt was noch zu berücksichtigen wäre.  Alte Kapitäne gehen, dafür kommen junge mit anderen Gehälter die nicht so hoch gehen können. Wenn es fast 2 zu eins kämme ist währe es quasi wie im Generationenvertrag der Staatlichen Rente vergleichbar.

Aber, wie bei der Rente und die Kinderreproduktionsrate.....gibets da ein Problem. Luthansa kann heute wohl nicht mehr so stark wachsen. Gehälter für neu Eingestellte können auch nicht unendlich runter gehen.

Es bedarf einer Anpassung, wie die Bundesregierung auch gemacht hat.


Komplet Streichung ist aber da schon ne Hausnummer wür etwas was Jahrzente galt und fraglich ob rechtens.

Auch wenn es VC mit einem anderen Zungenschlag veröffentlicht, eingezahlte Beiträge zur Übergangsregelung bleiben erhalten. Man nennt das Vertrauensschutz welcher rechtlich geregelt ist.
Da gibt es nix zum bereichern von irgendeinem gierigem Unternehmen. Da gibt es kein Kahlschlag und kein Milliarden-Schatz zum heben.

Explizite Forderungen kommen aber garnicht raus.....


So kann sich doch keiner ein Bild machen. Was will die LH oder die VC, da kann nur spekuliert werden.

Also eigentlich weiss man nur bei der VC nicht so genau, was sie eigentlich für einen Kompromiss eingehen will. Was die LH angeboten hat, hat sie gestern auf der Homepage veröffentlicht. Ein Zitat daraus:
"Für Mitarbeiter, die bereits vor dem 1. Januar 2014 bei Lufthansa gearbeitet haben, übernimmt Lufthansa auch in Zukunft die Kosten des vorzeitigen Ausscheidens. Damit bleibt die arbeitgeberfinanzierte Übergangsversorgung noch für mehrere Jahrzehnte erhalten."

Ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was von der VC kolportiert wird. Für neue MA will man aber das Renteneintrittsalter wie bei allen anderen AN auch schrittweise anheben. Wer trotzdem früher gehen will, soll auch selbst zahlen. Wer wirklich wegen der Belastung nicht kann, für den zahlt weiterhin die LH: "Im Falle einer Flugdienstuntauglichkeit ist weiterhin für alle Mitarbeiter eine rein arbeitgeberfinanzierte Absicherung vorgesehen."

Was die Rückstellungen angeht, so ist dies eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung. Solange LH ihre eingegangen Verpflichtungen erfüllt, dürfen sie Rückstellungen auflösen so viel sie wollen. Seit wann ist die betriebliche Bilanzbuchhaltung Gegenstand der Tarfiverhandlung?
Ich denke hier liegt auch das Problem der Piloten, sie wollen einfach nicht einsehen, dass sie einfache Angestellte sind und der Vorstand die Entscheidungen trifft. Aber wer nicht nören will, muss eben fühlen.

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Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung

Hier ist ein Artikel (aus der neutralen Schweiz) der die Situation mit den LH Piloten trefflich erklärt.
www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/...Parallelwelt/story/19325745

Ganz unten steht dieser Satz:
" Ein offizieller Pilotenvertreter argumentierte gestern übrigens: Bevor die Lufthansa den Aktionären Geld geben dürfe, müsse sie den Piloten mehr geben. "

Ach, sind Piloten neidisch auf Aktionäre?
Ich glaube Piloten müssen in ihrer Flugschule neben Wetterkunde zwingend eine Einführung in BWL bekommen mit Vertiefungsfach Unternehmungsgründung und -führung sowie Einführung in einer Aktiengesellschaft.
Als erste Lektüre würde ich das Buch von Susan Levermann "Der Entspannt Weg zum Reichtum" empfehlen.
Da lernt man, dass Aktionäre konkrete Risiken eingehen in dem sie zb der LH Geld geben und im Tausch bekommen sie dann Aktien und erwarten damit am Unternehmenserfolg Teil zu haben mittels der Dividende (kommt von dividere was Latein ist und bedeutet teilen)

Der folgende Artikel ist Von Olivia Raths geschrieben:


Lufthansa-Piloten verdienen deutlich mehr als ihre Kollegen bei anderen Airlines, etwa der Swiss. Trotzdem wollen sie 10 Prozent mehr Lohn, während Lufthansa (LHA 13.36 -2.62%) «nur» 5,2 Prozent mehr offeriert. Ein Klagen auf hohem Niveau?
Ja. Die Löhne der Lufthansa-Piloten sind jenseits der vergleichbaren Gehälter, sowohl in der Luftfahrtbranche als auch ausserhalb. Auch ihre Altersvorsorge ist einzigartig. Die Lufthansa-Piloten leben in einer Parallelwelt, ihnen ist gar nicht bewusst, dass ihre Ansprüche aus der Sicht der übrigen Gesellschaft absurd und unverschämt erscheinen.

Weshalb?
Das ist historisch begründet. Diese Parallelwelt entstand in Zeiten, als die meisten Airlines noch staatlich waren und goldene Zeiten herrschten. Man hielt die hohen Löhne für normal und tut es heute noch. Die Bodenhaftung ist verloren gegangen, es fehlt der Bezug zu den anderen Menschen, die täglich arbeiten gehen. Zudem ist da die Ausbildung: Die Lufthansa-Piloten kommen aus der Schule, erwerben eine Lizenz. Ihr Pilotenschein ist der Führerschein, um ein Flugzeug fliegen zu können – keine Ausbildung wie bei jemandem, der einen Beruf lernt oder zur Hochschule geht. Weil ihnen die Vergleiche mit anderen Jobs fehlen, sind die Piloten in ihrer eigenen Welt gefangen.

Also eine Art geschützte Werkstatt?
Sozusagen. Beim Arbeiten müssen sie kaum Entscheidungen treffen, weil ihnen praktisch alles vorgegeben wird. Sie erhalten ihre Flugpläne, in denen genau steht, wie schnell und wie hoch sie wohin fliegen müssen. Den Grossteil des Flugs übernimmt der Autopilot, sodass der Pilot in 99 Prozent der Zeit die Maschine überwacht. Bei Bedarf adjustiert er den Autopiloten nach Handbuch oder nach Vorgaben und Genehmigungen der Flugsicherung. Grundsätzlich soll der Flugkapitän nur im Notfall selber Entscheidungen treffen.

Piloten haben jedoch eine hohe Verantwortung über Leben und Tod, in Notfällen erst recht. Inwiefern rechtfertigt das die Forderungen der Streikenden?
Dann müsste zum Beispiel ein Busfahrer, der eine Schulklasse von Deutschland in die Schweiz fährt, ebenso hoch entlöhnt werden. Auch er hat eine grosse Verantwortung über Leben und Tod, zudem hat er beim Fahren mehr Stress als ein Pilot beim Fliegen. Letzterer hat hinter der Cockpittür seine Ruhe, während der Busfahrer die tobende Schulklasse hinter sich hat und sich viel schwieriger konzentrieren kann. Zudem muss er jede Sekunde lenken, weil er keinen Autopiloten hat, und er muss viel mehr Entscheidungen treffen als ein Pilot beim Fliegen. Deshalb ist es für mich unverständlich, wenn jemand versucht, das Gehaltsniveau der Lufthansa-Piloten mit ihrer Verantwortung zu begründen.

Wie viel Lohn wäre denn angemessen für einen Lufthansa-Piloten?
Das, was üblich ist in der Marktwirtschaft. Bei Airlines, wo der Markt schon früher gespielt hat als bei den Lufthansa-Piloten – man denke an die Konkurrenz durch Billigairlines und arabische Fluggesellschaften –, sind die Löhne deutlich tiefer. Je nach Arbeitgeber sind sie nach wie vor nicht schlecht. Realistischerweise wird man das für die bereits angestellten Piloten nicht durchsetzen können. Vielleicht aber für die Piloten, die man neu einstellt. Solche «Second tier»-Tarifverträge sind bei vielen Wettbewerbern ausgehandelt worden und auch schon bei Lufthansa – dort aber nicht konsequent genug.

Piloten der Lufthansa können sich mit 55 in Rente begeben und erhalten bis zum gesetzlichen Rentenalter von 63 Jahren 60 Prozent des letzten Bruttolohnes. Das Mindest-Rentenalter soll nun auf 60 Jahre steigen. Ist das ein Sicherheitsrisiko, wie die Piloten argumentieren?
Es gibt so viele Airlines auf dieser Welt, die mindestens so hohe Sicherheitsstandards haben wie die Lufthansa, und ebenfalls über 55-jährige Piloten fliegen lassen. Selbst bei Lufthansa ist das so, denn viele Piloten haben sich ihren Vorruhestand abkaufen lassen und ihre aktive Zeit über das 55. Lebensjahr hinaus verlängert. Wäre dies ein Sicherheitsrisiko, dann würde man diese Leute nicht fliegen lassen. Es kann doch nicht sein, dass die Sicherheit eines Fluges vom Alter des Piloten abhängt. Wenn ein über 55-Jähriger nicht mehr berufsfähig ist, bekommt er eine Berufsunfähigkeitsrente. Das wird auch in anderen Branchen so gehandhabt.

Wie hätte man den aktuellen Streik bei Lufthansa verhindern können?
Kurzfristig wäre es nur möglich gewesen, indem man gesagt hätte: Gut, ihr kriegt alles. Langfristig liessen sich solche Streiks verhindern, wenn man den Piloten eine andere Aus- und Weiterbildung bieten würde: Nicht die des reinen Pilotenscheins, sondern auch mehr Wissen über andere Tätigkeiten im Konzern und betriebswirtschaftliche Grundzusammenhänge. Den Piloten muss bewusst werden, dass es nicht nur von ihnen abhängt, dass der Flugbetrieb reibungslos funktioniert. Auch das Bodenpersonal, seien es die Fluglotsen oder das Gepäckhandling, ist unabdingbar. Wenn nur ein Kettenglied im Flugbetrieb nicht mitmacht, steht dieser still. Doch die Lufthansa-Piloten scheinen zu denken, sie seien die einzigen, von denen der Flugbetrieb abhängt.

Lufthansa rechnet mit streikbedingten Einbussen in zweistelliger Millionenhöhe. Schneiden sich die Piloten mit dem Streik nicht ins eigene Fleisch?
Ich glaube, es ist ihnen nicht bewusst, was sie mit ihrem Streik anrichten. Man kann den Piloten jedoch keine böse Gesinnung unterstellen. Das merkte ich in den vielen Gesprächen mit Piloten, etwa im Zusammenhang mit Lohnverhandlungen. Man kann ihre Forderungen nur verstehen, wenn man akzeptiert, dass diesen Leuten die Wahrnehmung vom Leben ausserhalb ihrer Parallelwelt fehlt. Ein offizieller Pilotenvertreter argumentierte gestern übrigens: Bevor die Lufthansa den Aktionären Geld geben dürfe, müsse sie den Piloten mehr geben. Dabei bedeutet die Dividende mit rund 45 Cent je Aktie bei einem aktuellen Kurs von knapp 20 Euro eine Kapitalverzinsung von gerade einmal etwas mehr als 2 Prozent. Dafür würden die Piloten der Lufthansa ihr eigenes Geld wohl nicht hergeben wollen. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

(Erstellt: 03.04.2014, 15:40 Uhr)