Mit einem Kursplus von 197 Prozent seit Jahresbeginn sei die Manz-Aktie noch besser als Roth & Rau (R&R) gelaufen. Die Experten würden sich die Frage stellen, was Anleger am Reutlinger Solarspezialisten so begeistere.
Die Parallelen bei der Kursentwicklung zwischen Manz und R&R seien nicht zufällig. Beide Unternehmen würden bei der Automatisierung und Qualitätssicherung von schlüsselfertigen Solarzellen-Produktionsanlagen eng zusammenarbeiten. Das Automatisierungs-Know-how von Manz ergänze sich dabei optimal mit dem Prozess-Know-how von Roth & Rau, würden die Unternehmensspitzen frohlocken.
Interessant sei, dass Manz früher vor allem mit Produzenten von Flachbildschirmen zusammengearbeitet habe, habe aber rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und generiere nun über 70 Prozent der Umsätze mit Kunden aus der Solarbranche.
Die Industrie-Roboter der Schwaben seien Weltklasse im Bereich Durchsatzgeschwindigkeit bei der Eingangsprüfung von Wafern und bei der erforderlichen Sortierung der Solarzellen.
Ein weiterer Vorteil sei folgender: Das Know-how in der derzeit rückläufigen LCD-Sparte könne auch für die Entwicklung von innovativen Lösungen bei Dünnschicht-Modulen genutzt werden. Bei Manz rechne man damit, dass dieser Bereich in den kommenden Jahren auf 25 Prozent des Gesamtmarktvolumens wachsen könnte. Von großem Vorteil sei dabei auch, dass mit den US-Amerikanern Applied Materials ein echter Chip-Gigant als Kooperationspartner habe gewonnen werden können. Manz liege damit voll im Trend der aktuellen Entwicklungen in der Solarbranche.
Die am Donnerstag bekannt gegebenen Quartalszahlen hätten mit einer Umsatzsteigerung von 65 Prozent auf 12,7 Millionen Euro und einem Gewinn vor Steuern und Zinsen von 1,8 Millionen Euro zwar voll überzeugen können. Andererseits sei Manz aber noch teurer als Roth & Rau. Gehe man von einem möglichen Nettogewinn von 3,7 Millionen Euro in 2007 aus, so ergebe sich ein Gewinn je Aktie von 1,14 Euro.
Beim aktuellen Kurs von 70,90 Euro entspreche dies einem 2007er-KGV von satten 62. Selbst wenn das obere Ende der Umsatzprognose bei 63 Millionen Euro erreicht werde, ergebe sich ein für einen Anlagenbauer enorm hohes Kurs/Umsatz-Verhältnis von 3,7. Für Manz spreche, dass negative Überraschungen angesichts des hohen Auftragsbestandes kaum möglich seien. Trotzdem seien im Kurs bereits extrem hohe Erwartungen eingepreist.
Quelle:www.worldofinvestment.com