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Biotechfirmen reden sich Mut zu
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Deutsche Branchenvertreter erwarten trotz schlechter Bedingungen bessereGeschäfte
Von Hanna Grabbe, Hamburg
Die deutsche Biotechnologiebranche übt sich in Optimismus. Derzeit geht fast die Hälfte der deutschen
Biotechunternehmer davon aus, dass sich ihre Geschäftslage künftig verbessern wird, fand eine
Umfrage des Branchenverbandes Bio Deutschland heraus. Vor einem Jahr hatte daran nur ein Drittel
der befragten Unternehmen geglaubt.
Das Ergebnis überrascht, schließlich sind die Bedingungen für deutsche Biotechs denkbar schlecht.
Von "berufsbedingtem Optimismus" spricht Analystin Cornelia Thomas von der WestLB angesichts der
positiven Selbsteinschätzung. Denn die Finanzierung ist knapp, die öffentliche Förderung sinkt, und die
Zulassung neuer Produkte wird zunehmend schwieriger. Um die Krise zu überstehen, mussten fast alle
Unternehmen ihre Forschungsausgaben herunterfahren. Laut Umfrage sind derzeit nur noch 38 Prozent
der Firmen bereit, in Forschung zu investieren. (MOR hat Forschung 2009 mehr als verdopelt!)
Die klassische Finanzierung über Wagniskapital läuft schleppend: 2008 mussten die deutschen
Biotechs Ernst & Young zufolge mit rund 40 Prozent weniger Risikokapital auskommen als im Jahr
zuvor. Auch private Investoren wie die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann, die lange als
Stütze der deutschen Biotechszene galten, halten sich mit neuen Investments zurück.
Hauptgeldgeber ist inzwischen die Pharmaindustrie. Sie beteiligt sich gern an den innovativen
Biotechfirmen, da für viele ihrer althergebrachten Blockbuster bald die Patente auslaufen. Dabei
profitieren die Biotechs auch vom Know-how der Pharmakonzerne: Denn Experten sehen nicht die
Finanzkrise, sondern vielmehr verschärfte Zulassungsregeln als größtes Hindernis - nur rund drei
Prozent aller Biotechfirmen schaffen den Weg vom Patent zum Produkt.
So spaltet sich die Branche zwischen der breiten Masse auf der Suche nach dem neuen Wundermittel
und einigen wenigen Stars: Dem Münchner Unternehmen Morphosys geht es so gut, dass Chef Simon
Moroney bereits potenzielle Übernahmekandidaten sondiert. Der Diagnostikexperte Qiagen ist seit
Dezember an der US-Börse Nasdaq notiert - und spielt damit in der Liga mit US-Riesen wie Amgen,
Celgene oder Gilead. Doch dem gegenüber stehen rund 500 deutsche Biotechunternehmen, die
unaufhörlich um neues Kapital kämpfen müssen.
"Es gibt Geld, man braucht nur eine gute Story", sagt Peter Heinrich, Chef von Bio Deutschland und
Mitgründer des TecDax-Unternehmens Medigene. Er sieht vor allem aus den USA gute Zeichen. Dort
konnten in den vergangenen Monaten viele Unternehmen mit guten Studienergebnissen punkten und
große Finanzierungsrunden stemmen. "Die gute Stimmung wird mit etwas Verzögerung auch hier
ankommen", sagt Heinrich. Und fügt hinzu: Deutschland sei eben noch in der "Verzögerungsphase".
catsche6
http://www.wallstreet-online.de/diskussion/...tential-in-der-pipeline
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