Es gibt keinen besseren Indikator für die weitere Entwicklung der Realwirtschaft oder der Börse als Rohöl neben den Industriemetallen.
Bei den Industriemetallen sticht insbesondere Kupfer, auch gennant Dr. Copper, hervor. Der verliehene akademische Titel deutet auf analytische Fähigkeiten hin. Kupfer ist zyklisch, d.h. seine Preisentwicklung hängt einerseits von Schlüsselbranchen ab. Andererseits liefert es selber wichtige Signale für die weitere Entwicklung von Branchen bzw. der Produktion nachgelagerte, respektive verbundene Märkte, einschließlich des Finanzmarktes/Automobilwirtschaft/Bauwirtschaft/etc.
Sowohl Rohöl also auch die Industriemetalle indizieren keine Deflation oder deflationäre Schocks, wogegen aber auf der anderen Seite vielfach von Institutionen vor eben dieser gewarnt wurde.
Freilich könnten sich die derzeit schwelenden Krisenherde zuspitzen und in einer wirklich ernstzunehmenden Megakrise auch eine Bedrohung für die wirtschaftliche Entwicklung darstellen. An Krisen mangelt es nicht: Syrien, Nordkorea, Ukraine, Japan/China, etc.
Springen dann wieder Staat und Notenbanken mit Konjunkturpaketen und unortodoxen Maßnahmen ein, fängt sich der Preis schnell wieder. Siehe Industriemetalle und Rohöl 2008 im Gefolge der Finanzkrise.
Silber und Gold hingegen sind weniger Indikatoren für bevorstehende Entwicklungen, sprich für inflationäre Tendenzen oder für anziehende Wachstumsraten etc.
Zu arg lastet auf den Edelmetallen, allen voran Silber und Gold, der übermächtige Preisdruck des Terminmarktes, der die physische Nachfragesituation förmlich in ihrem Eigenleben erstickt. Dann kommen nicht rational nachvollziehbare Kursmuster über Jahre hinweg zustande, die als Ergebnis des Handelns einiger weniger, aber marktbeherrschender Akteure am Terminmarkt anzusehen sind.
Wann sich diese Marktsituation ändert, das ist absehbar. Von Dauer kann sie nicht vorherrschen.
Nickel, im verbund mit den weiteren Industriemetallen, scheint ein guter Kauf, auch und gerade weil alle Welt Deflation predigt.
Unglaubliche, nur in Entwicklungsländern zuvor gesehene, Preissteigerungen werden die physischen Märkte in den Würgegriff des Zumutbaren nehmen.
Inflation befeuert die Aktienkurse in einem ersten Schritt nur kurzfristig und keinesfalls nachhaltig, da sich die Unternehmen den schädlichen Auswirkungen der Inflation auch auf ihre Unternehmenstätigkeit hilflos stellen müssen.