ich gebe Euch unumwunden recht mit Euren Meinungen.
Die Korrektur der letzten 1 1/2 Jahre ärgert jeden, auch mich. Ich sehe auch keine Aktie in meinem Portfolio gerne an, die nach unten korrigiert, egal um wieviel und wie lange. Nur so außergewöhnlich ist das eben nicht, bei keinem Titel. Und nun hat gerade Novartis, auch im Vergleich zu einer J&J z.B., gerade ganz miese Karten. In 5 Jahren ist es vielleicht, aus welchen Gründen auch immer, gerade umgekehrt.
Übrigens, dieses Jahr bin ich 29 Jährchen "börsenaktiv". Bei Novartis seit 1999 dabei, besser wäre noch früher. Denn bis zum Platzen der Internetblase habe ich auch mit weit mehr als 50% meines Kapitals gezockt und allerhand in den Sand gesetzt, aber RICHTIG, teils Totalverluste im meistens niedrigen 5-stelligen Euronenbereich (Worldcom, CMGI, Celltech, 3Com, Nortel, Lucent Techn., Finmetal Mining u.a. Kandidaten"; ebenso mit "windigen Scheinen" und riskanten WT-Geschäften). Gewinne waren natürlich auch bei = alles gut ;-) Seit 2001 nach dem Anfang der geplatzten Internetblase so im August/September, wo ich im Q1/2001 nochmals richtig positiv "abgeschöpft" hatte (Nokia, EMC, Sun Microsystems u.a.), habe ich mich um 180° gedreht und agiere nur noch erzkonservativ, ruhig und gelassen. Keine Optionen, WT-Geschäfte u.ä., nur noch rein Aktien und nur noch "vordere Marktführer"; mit max. 10% vom Kap. wird in Aktien aus der 2. Reihe investiert (für mich heute schon Zocken!). Meinen Erfolg damit verschweige ich hier besser, denn das glaubt doch eh keiner ;-) Wenn ich hier bei Ariva lese, daß fast alle mit ihren Scheinen die dicke Kohle machen, sind hier bei Ariva nur Millionäre am Thread-Schreiben... Wollte ich nur persönlich für mich anmerken, warum ich u.a. bei Novartis investiert bin und daß das bis heute eine gute und "sichere" Erfahrung war und ist. Wichtig ist und bleibt: es kommt immer auf seinen Anlagehorizont an! Wer das für sich beachtet und auch dementsprechend seine Invests ausrichtet, wird selten enttäuscht! Bedarf zwar etwas Erfahrung, aber wichtiger noch, sich ganz klar vorher mit den Investment-Funktionen und der Börse in seiner Komplexität zu beschäftigen und vor allem dieses "Gesamt-Werk" zu verstehen - dann läufts für einen selbst - weil es andere nicht machen, eben zu Lasten dieser anderen... Soll keine Schulmeisterei von mir sein, sondern nur gutgemeinte Erfahrungen, auch leidvolle, die ich in meinen ersten 10-12 Börsenjahre durchgemacht habe. Man kann mal drüber nachdenken, machen muß man es nicht so...
Und: "Fondsmanager, die heute Novartis rauswerfen"... mit den Leuten habe ich immer ein Problem, mit dem was sie gerade tun. Mag oft lauter sein, aber oft ist es auch sehr unlauter, wie sie am Markt agieren. Wenn Novartis in 4 Wochen um 10% steigt, was eher unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen ist, dann steigen sie wieder ein... oder wie?! Ich lese alles gerne, mache mir meine Gedanken über Meinungen, egal ob von Usern hier oder Analysten, aber entscheiden tu ich nur aus mir selbst heraus, entweder aus geglaubten Wissen oder aus dem Bauch, wenn es mal sein muß;-)
Meine Meinung und Fazit daraus: Novartis ist nix, um schnell reich zu werden; aber eine sichere Anlage, um sein Kapital langfristig nicht nur zu erhalten sondern auch "ein wenig" zu vermehren. Zu dem Ergebnis kann man kommen, wenn man sich mal die Q- und Jahreszahlen der letzten 20 Jahre in seiner Entwicklung anschaut. Dazu noch die Jahrzehnte, die Novartis schon ununterbrochen Dividende zahlt - wenn Novartis auch dabei nicht an die 94 Jahre ununterbrochene Div.-Zahlung von ROCHE herankommt... Unternehmenszahlen in ihrer Komplexität und in der Historie sowie die Unternehmensaussichten, das ist für mich die wahre Basis einer Investentscheidung, und nicht die Kursentwicklung von 2 Jahren. Kurzfristanleger (weniger als 1 Jahr z.B.) oder Zocker sind damit von mir nicht gemeint. Darum sollte man sich bei seiner Meinung auch stets outen, wie sein Anlagehorizont ist, dann versteht man sich besser und kann besser argumentieren, sich austauschen und Tipps geben.
Keine Empfehlung, nur meine Meinung.