stonedge, danke für Deine Antwort (kann Dir keine grünen mehr geben) und natürlich hast Du Recht, dass da viel Gegenwind für AMS herrscht(e) und AE nicht an allem Schuld ist (Corona, Zulieferkrise, russischer Angriffskrieg, etc. – vllt war sogar der Apple Design Loss unvermeidbar aufgrund technologischer Änderungen). Ist ja auch keine persönliche Fehde, die ich hier ausfechte und habe damals einen vernünftigen Schnitt bei meinem Investment gemacht.
Bei Deinen Punkten würde ich dennoch entgegnen, dass diese Bedingungen ja für alle in der Branche herrsch(t)en. Und wenn ich mir die Kursentwicklungen da draußen so anschaue über die letzten Jahre (Infineon, NXP, STM, Elmos, Melexis, [Dialog, Cirrus] sogar eine Acuity Brands, weniger eine Signify), dann muss man ganz klar anerkennen, dass andere Unternehmen das deutlich besser gehandhabt haben – zumindest für ihre Aktionäre deutlich mehr Mehrwert geschaffen haben. AMS ist da ein Sonderfall.
Zum zweiten: ja, natürlich macht das Marktumfeld es aktuell schwieriger, Osram-Teile zu verkaufen. AEs Schuld? Nein, natürlich nicht. Aber wenn ich mir für fünf Milliarden Euro den Osram-Tanker kaufe (weit über sechs Mrd. wenn er alle Aktien will), dann gehe ich solche Risiken bewusst ein. Und das Risiko liegt nicht bei ihm, sondern bei den Aktionären. Er selber leitet jetzt einen 27.000 MA Konzern mit über 4 Mrd. Euro an Umsatz und erhält zweistellige Mio-Gehälter jedes Jahr. „Go big or home“ - es scheint erreicht. Zumindest für ihn, nicht für die Aktionäre, die sind noch nicht mal im Home, sondern im dritten Untergeschoss.
Das Ausmaß dessen muss man sich an Zahlen verdeutlichen. Bei AEs Amtsantritt erzielte AMS rund 0,5 Mrd. p.a., jetzt liegt der Umsatz bei 4,x Mrd. p.a. Im gleichen Zeitraum ist der AMS Kurs von ca. 25 CHF auf ca. 7 CHF abgestürzt, ein Verlust von über 70% in sieben Jahren. So eine komplett auseinanderlaufende Entwicklung habe ich in einem Vierteljahrhundert Börse noch nie gesehen. Und das Interessanteste daran? Der Chef-Sessel scheint sicher wie eh und je. Während aktuell CEOs reihenweise abgesägt werden selbst bei in meinen Augen durchaus erfolgreichen Unternehmen (Volkswagen, adidas, RTL Deutschland, Fresenius, Henkel lt. Focus kurz davor, Credit Suisse), hier passiert nichts. Wie man das schafft bleibt mir ein Rätsel, die Klamotte von dem Besitz von N*cktfotos sämtlicher Aufsichtsräte erspare ich mir, weil sowieso nicht lustig.
Ein letzter Gedanke noch: ich schaue beim AMS immer auf den EUR-Kurs…daher ist mir erst heute aufgefallen, dass EUR/CHF ja gecrashed ist von >1,05 auf <0,96, sprich: ohne den jüngsten FX Effekt wäre der EUR Kurs wohl eher bei unter 7 anzutreffen (unter Annahme, dass CHF die Leitbörse ist, aber da könnte man dicki/Biona mal fragen). Anders gefragt: bei einem jetzigen Einstieg in AMS würde eine Normalisierung des EUR/CHF Wechselkurses eine Belastung sein, richtig?