... nimmt kein Ende - obwohl Wiedeking mMn einer der wenigen (der einzige?) der deutschen Top-Manager ("Top" nach Gehalt) ist, die "ihr Geld" wirklich verdient haben. Schließlich schafft er auch was für sein Geld, z.B. "gute", d.h. relativ gut bezahlte, auch in der Zukunft haltbare Arbeitsplätze - und das künftig nicht "nur" bei Porsche, sondern auch bei VW. Seine volkswirtschaftlichen Verdienste sind wesentlich höher (auch hier reicht der Faktor 20x sicher nicht) als seine Einkünfte.
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Lafontaines Knalleffekt
Von Karl Birkenseer
Günter Oggers Buchtitel „Nieten im Nadelstreifen“ von 1995 ist längst zum geflügelten Wort geworden. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn der Ausdruck immer so verwendet werden würde, wie er ursprünglich gemeint war: als Beschreibung unfähiger, dennoch hochbezahlter Manager. Mittlerweile ist es allerdings Mode geworden, jeden Wirtschaftslenker unter Generalverdacht zu stellen und ihm das „Nieten“-Image anzuheften. Nur so ist zu verstehen, warum Linkspopulist Oskar Lafontaine gerade Wendelin Wiedeking als Beispiel einer schamlosen Selbstbedienungsmentalität brandmarkt.
Der Porsche-Chef hat bewiesen, dass man ein Unternehmen nach vorne bringen kann, ohne bei der Belegschaft die Daumenschrauben anzusetzen, dass Innovation und hohe Mitarbeiterzufriedenheit einander nicht ausschließen müssen. Ein solcher Manager, der den Erwartungen der Firmeneigentümer genauso gerecht wird wie den Bedürfnissen der Arbeitnehmer, darf ruhig gut verdienen - und seien es 100 Millionen Euro im Jahr.
Würde Lafontaine sich weniger aufregen, wenn es 50 Millionen wären oder 25 oder 10 Millionen? Ganz sicher nicht! Dem Linksparteichef geht es ums Zündeln. Er will politisches Kapital aus der unbestreitbaren Tatsache schlagen, dass die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft. Diese Lücke ist aber nicht dadurch zu schließen, dass fähigen Managern die Bezüge gekürzt werden. Hier hilft allein eine geduldige Sozialpolitik, die zwischen Tarifautonomie und neuen Wegen der Arbeitsorganisation existenzsichernde Lösungen findet. Diese Geduld will Lafontaine nicht aufbringen. Er setzt lieber auf den populistischen Knalleffekt, der niemandem nützt als nur den linken Rattenfängern.
Kommentar aus www.pnp.de/nachrichten/...essort=pol&Ausgabe=a&RessLang=&BNR=0
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Linke empört über Gehalt des Porsche-Chefs
Begrenzung von Manager-Gehältern verlangt - Unternehmen weist Kritik zurück
Berlin/Stuttgart. Die Linkspartei und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben erneut eine Begrenzung von Manager-Gehältern gefordert. „Die Große Koalition ist unfähig, diesem schamlosen Treiben der Manager-Selbstbedienung ein Ende zu setzen. Sie ist zu sehr mit den Spitzenmanagern verbandelt“, sagte Linken-Chef Oskar Lafontaine der „Berliner Zeitung“. Die Linke wolle Managergehälter auf das Zwanzigfache des Durchschnittverdienstes begrenzen, so wie es in Japan üblich sei. Hintergrund der Forderung ist, dass Porsche-Chef Wendelin Wiedeking einem Medienbericht zufolge angeblich über 100 Millionen Euro im Jahr verdienen könnte. Porsche-Sprecher Anton Hunger sagte dazu in Stuttgart, da träume ein Analyst vor sich hin, setze spekulative, durch nichts zu belegende Zahlen in die Welt und schon schlage Oskar Lafontaine auf Herrn Wiedeking ein: „Allein dieser Vorgang ist skandalös, erst recht vor dem Hintergrund, weil auch Lafontaine sehr genau weiß, dass die Gehälter von Managern von den Aufsichtsräten festgelegt werden und sie sich nicht selbst bedienen können.“ Beim DGB hieß es dem Blatt zufolge: Natürlich müssten Manager angemessen und gut bezahlt werden. „Aber wenn ein Manager in einem Jahr so viel verdient, wie der normale Arbeitnehmer in seinem ganzen Leben nicht erzielen kann, dann wird die krasse Schieflage klar.“
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Quelle: AP/ www.pnp.de/nachrichten/...&Ressort=wi&Ausgabe=&RessLang=&BNR=0